Böse Aussichten für Köln

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit dem Fußballmeister aus Dortmund und dem Zweitplatzierten aus München standen schon vor einigen Wochen die ersten deutschen Teilnehmer für die Vorrunde der Champions League in der Saison 2012/13 fest. Nach dem 4.0 des FC Schalke 04 gegen Hertha BSC Berlin konnte sich jetzt auch der zweite westfälische Bundesligist direkt für die lukrativen Begegnungen in der europäischen Königsklasse qualifizieren.

Erwartet von der Dortmunder Borussia zwei Rekorde am letzten Spieltag:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Möglichkeiten des BVB 09 beschreibt, neue Akzente in der Bundesligageschichte zu setzen.

Gladbach

Während die Anhänger der Knappen in der Region und ihre Wadersloher Abteilung von den „Füchsen“ über diesen sportlichen Erfolg der Equipe von Huub Stevens gejubelt haben, müssen sich die Fans der Mönche mit dem vierten Platz in der Bundesliga abfinden. Durch das 0:0 im Treffen mit dem Überraschungsteam der Rückrunde, dem FC Augsburg, verpasste es die Mannschaft von Lucien Favre, dem Gelsenkirchener Vorstadtverein auf den Fersen zu bleiben. Die Enkelgeneration der einstigen Fohlenelf von Bökelberg muss nun die schwierige Qualifikation bestehen, wenn sie sich ab Herbst mit den renommierten Clubs aus England, Italien und Spanien messen will. Dieser Weg dürfte für die Gladbacher ein schweres Unterfangen werden, da sie zum Saisonende mit dem Brasilianer Bonfim Costa Santos Dante (FC Bayern München), dem in der Ukraine geborenen Roman Neustädter (FC Schalke 04) und dem deutschen Nationalspieler Marco Reus (Borussia Dortmund) immerhin drei ihrer Leistungsträger verlieren.

Dortmund

Auch im letzten Auswärtsspiel (5:2 in Kaiserslautern) demonstrierte der alte und neue Deutsche Fußballmeister aus Dortmund seine Überlegenheit. Nach mattem Beginn und durch ein Eigentor von Felipe Santana verschuldeten Rückstand erholten sich die Schützlinge von Jürgen Klopp rasch und ließen den bereits abgestiegenen und passiven Pfälzern kaum eine Möglichkeit. Am Ende konnten die Borussen verdient ihren ersten Sieg auf dem Betzenberg seit elf Jahren feiern. Nun sind sie schon 27. Spieltage ungeschlagen und wollen diese eindrucksvolle Serie im letzten Match vor eigenem Publikum mit der 28. Partie ohne Niederlage krönen. Überdies mit den erreichbaren 81 Punkten einen neuen Ligarekord aufstellen. Die große und treue Gemeinde der Schwarzgelben erwartet diese Glanzstücke von ihrem BVB. Für die Lippstädter „Optimisten“ wäre ein Sieg über Freiburg zudem ein tolles Geschenk zum Geburtstag des am 5. Mai 2000 gegründeten und im Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragenen BVB-Fanclubs Lippstadt. Den wollen die „Optimisten“ am Samstagabend nach ihrer Rückkehr vom Dortmunder Spiel im Lippstädter Vereinslokal „Jathe`s Kegelbahnen“ mit leckerem Grillfleisch und kühlen Bier begehen.

Köln

Profitierten in der aktuellen Bundesligarunde die kraftlosen Hamburger im Abstiegskampf vom noch größeren Unvermögen der Kölner und Berliner, haben jetzt die Domstädter gegenüber den Hauptstädtern ein leichtes Plus, noch die Relegation zu erreichen. Mehr aber auch nicht. Der beschämende Auftritt von Köln beim 1:4 in Freiburg offenbarte die enormen Defizite der vom Interimscoach Frank Schaefer betreuten Akteure. Nach 60 Minuten waren sie im Breisgau nahezu am Ende ihrer Kräfte. Böse Aussichten für den ersten Meister der Bundesliga von 1964. Selbst, wenn die Geißböcke beim heimischen Ligafinale mit den Bayern den für sie wichtigen 16. Rang für die Spiele mit dem Dritten aus der zweiten Liga erreichen sollten, werden sie in der augenblicklichen Form gegen die möglichen Rivalen aus Düsseldorf oder Paderborn kaum eine Chance haben. Parallel zum Spiel am Rhein startet an der Spree Hertha BSC Berlin seinen letzten Versuch, den sechsten Abstieg in der Vereinsgeschichte noch aufzuhalten. Dabei muss der Hauptstadtclub gegen den Dorfverein Hoffenheim, dem neuen Arbeitgeber seines um Weihnachten schroff vom Berliner Trainingsgelände geschassten Übungsleiters Markus Babbel, unbedingt drei Punkte holen, wenn er die theoretische Chance auf einen Verbleib in der Bundesliga wahren will.