Ein denkwürdiger Abend

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach der Partie von Dortmund und Stuttgart sprachen die Beobachter von dem bislang besten Spiel in der aktuellen Bundesligasaison. Am Ende des denkwürdigen Abends im wohl schönsten deutschen Fußballstadion hatten sowohl der BVB als auch der VfB jeweils vier Treffer markieren können und ihren Fans ein tolles Match geboten.

Für ihn wird der Mittwoch nach Ostern eine (mögliche) Vorentscheidung im Titelkampf bringen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der einen Blick auf das Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München wirft.

Dortmund

Obwohl der Dortmunder Titelverteidiger erneut ungeschlagen blieb und in der Rückrunde von 33 möglichen Punkten immerhin 29 einsacken konnte, büßte er aber nach dem Remis von seinem komfortablen Vorsprung auf den Münchener Herausforderer zwei wertvolle Zähler ein. Während Torhüter Roman Weidenfeller von einer „gefühlten Niederlage“ sprach, war für Trainer Jürgen Klopp das torreiche Unentschieden ein „Punktgewinn“. Die 80.720 Zuschauer und mit ihnen etliche Lippstädter „Optimisten“ erlebten in der ausverkauften Spielstätte an der Dortmunder Strobelallee ein mitreißendes Drama, wo viele der Anhänger des Meisters die Realitäten (Torverhältnis und bröckelnde Tabellenführung) ausblenden wollten. Der BVB ist jedoch nach dem Treffen mit dem VfB und dem Sieg von München in Nürnberg mächtig unter Druck geraten. Vieles deutet jetzt auf eine (mögliche) Vorentscheidung um die Schale am Mittwochabend nach Ostern hin, wo im ehemaligen Westfalenstadion das Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München steigt.

München

Anfang März, als München in Leverkusen (0:2) das Nachsehen hatte und Dortmund mit einem Polster von sieben Punkten schon enteilt erschien, glaubte an der Isar kaum noch einer am Titelgewinn. Doch unterdessen hat sich das Meinungsbild bei den Bayern gründlich gewandelt. Plötzlich spüren sie, wieder eine Chance zu haben und aus eigener Kraft den ersten Rang noch zu ergattern. Aber die Zeiten der großen Sprüche sind derzeit an der Säbener Straße vorbei, wenn man von den notorischen Sticheleien des Präsidenten Ulrich Hoeneß mal absieht. Beachtlich ist schon die Einschätzung von Nationalspieler Sebastian Schweinsteiger in Richtung des BVB: „Dortmund ist ein sehr starker Konkurrent.“

Gladbach

Während sich die Dortmunder und Münchener (unabhängig vom Meisterschaftsausgang) auf eine Teilnahme in der Champions-League 2012/13 einrichten können, dürfte für die die Gladbacher dieser Wettbewerb für die neue Spielzeit über den direkten Weg in weite Ferne gerückt sein. Nach der Pleite in Hannover (1:2) und zweiten Niederlage in Folge wird es für die Mönche vom Niederrhein schwer sein, den wichtigen dritten Tabellenplatz zu erreichen.

Köln

Wenn in den letzten Monaten über die Kölner gesprochen wurde, waren dies selten sportliche Nachrichten. Der Zwist in der Chefetage bei den Geißböcken überlagerte alles und forderte in den Demissionen von Vereinspräsident Wolfgang Overath und Sportmanager Volker Finke bereits zwei prominente Opfer. Nach dem 1:2 im Abstiegszweikampf in Augsburg kocht in der Domstadt die Volksseele. Mit 28 Punkten sind die Rheinländer auf dem Relegationsplatz angelangt und müssen mit dem fünften Abstieg aus der Beletage des deutschen Fußballs rechnen.

Lautern

Vor dem dritten Gang ins Unterhaus stehen mehr oder weniger schon die Lauterer. Auch im wichtigen Spiel mit dem HSV, der auch um den Klassenerhalt kämpft, mussten die „Roten Teufel“ auf dem einst gefürchteten Betzenberg beim 0:1 dem Gegner die Punkte überlassen. Der neue Coach von Kaiserslautern, Krassimir Balakow, konnte bislang noch keine Wende bewirken. Seit einem halben Jahr und insgesamt 18 Begegnungen haben die späten Erben der vor zehn Jahren verstorbenen Pfälzer Fußballikone Fritz Walter nicht mehr gewonnen.