Torreiches Ruhrderby

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es war ein reizvoller Fight, den sich die beiden Nachbarn aus Bochum und Dortmund in einem torreichen Match geliefert haben und das schließlich mit einem gerechten 3:3 endete. Obwohl sich die Borussia gegenüber den letzten Auftritten in der Bundesliga beim VfL deutlich verbessert zeigte, war dies aber schon die fünfte Folge ohne einen Dreier. Die von Thomas Doll gecoachten Kicker werden zur Freude ihrer unterdessen auf 90 OPTIMISTEN angewachsenen BVB-Gemeinde in Lippstadt mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Aber ein einstelliger Tabellenplatz ist für sie ebenso wenig drin. Dank des Glücks im Pokal und dem Finaleinzug können die Schwarzgelben ab dem Herbst wieder in einem europäischen Wettbewerb antreten, was den Bochumern nicht beschieden sein dürfte.

Der Aufstand der Abstiegskandidaten im Blickpunkt des 26. Spieltages.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Gerechter Lohn

Der 26. Spieltag wurde durch den Aufstand der Abstiegskandidaten bestimmt, wobei das 2:1 des bisherigen Schlusslichtes aus Duisburg in Bremen das bemerkenswerteste Resultat war. Damit konnte der MSV die rote Laterne an Nürnberg weiterreichen. Der Club blieb auch im neunten Spiel der Rückrunde ohne Sieg, auch wenn er im Landesvergleich mit München ein 1:1 errang. Es war der Ergänzungsspieler des Spitzenreiters, Lukas Podolski, der mit seinem ersten Saisontor in der Bundesliga im 50. Derby zwischen den Franken und den Bayern eine Überraschung durch die von Thomas von Heesen vorbereiteten Nürnberger verhinderte. Jetzt wartet auf den neuen Tabellenletzten in Frankfurt die nächste Hürde, die bei der jetzigen Stärke der Eintracht nur schwer zu überwinden sein wird. Das 2:0 der Hessen in Leverkusen war eine klare Ansage.

Laue Partie

Überrascht haben die Bielefelder in Hamburg, wo sie in einer lauen Partie zu einem 1:1 kamen. Während der HSV nun beim VfB seine Ambitionen auf die Champions-League untermauern kann, muss die Arminia beim KSC den Kampf um den Klassenerhalt fortsetzen. Der vorletzte Rang ist für die Fußballer vom Teutoburger Wald eine schwere Hypothek. Wertvollen Boden verloren die Rostocker buchstäblich in letzter Sekunde, als sie sich vor eigenem Publikum den Wolfsburgern mit 0:1 geschlagenen geben mussten. Der Aufsteiger von der Ostsee ist wieder verdächtig nah an die Abstiegszone gerutscht. Dabei hatten die Mecklenburger nach ihrem vorübergehenden Formanstieg wieder aussichtsreiche Chancen, im Oberhaus zu verbleiben. Die Hansa muss sich auf ein Neues bewähren, wenn sie nicht vom Abstieg eingeholt werden will. Im Wettbewerb um den Klassenerhalt gelang dem Konkurrenten aus Cottbus mit dem 2:1 im Duell gegen Berlin ein Befreiungsschlag. Der Sprung auf dem 15. Rang war der gerechte Lohn für die Energie.

Angenehme Lage

Von den Niederlagen der Leverkusener und Bremer haben die Königsblauen aus Gelsenkirchen profitiert. Die Schlappen von Bayer und Werder und das eigene 0:0 der Knappen beim Aufsteiger im Karlsruher Wildpark haben ihre Bestrebungen auf einen erneuten Einzug in die Champions-League befördert. Die von Mirko Slomka betreuten Schalker können ihre angenehme Lage auf dem dritten Platz im nächsten Bundesligatreffen gar noch ausbauen, wo sie in der Arena die von Frank Pagelsdorf trainierten Rostocker erwarten. Beim Bremer Rivalen scheint eine Krise aufzukommen. Nach den Pleiten im Europacup und DFB-Pokal droht ihnen nun auch noch ein Fall in das Mittelfeld der Tabelle, ohne Perspektive auf einen internationalen Wettkampf. Auch Stuttgart musste in Hannover im Kampf um die Teilnahme an der Champions League einen Rückschlag hinnehmen. Es reichte für den Meister vom Neckar an der Leine nur zu einem torlosen Remis. Zu wenig für die hohen Ambitionen der Schützlinge von Armin Veh.