München und Stuttgart sind die Favoriten

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Ausblick von Hans Zaremba auf die neue Bundesligasaison

Wenn am Freitag, 10. August, mit dem Match des Meisters aus Stuttgart gegen den Zweiten der vergangenen Saison aus Gelsenkirchen die Bundesliga zum 45. Mal gestartet wird, dann wird ein Großteil der Fußballgemeinde den Abonnementsieger aus München zum Favoriten für den Titel 2008 auserkoren haben. Mit den Einkäufen im Wert von etwa 70 Millionen wurde bei den Bayern geklotzt wie noch nie. Ob jedoch durch das investierte Geld auch jene Tore erzielt werden, die einen ersten Platz in der Liga garantieren, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Druck auf Ottmar Hitzfeld

Auf Ottmar Hitzfeld, dem im Winter wieder reaktivierten Trainer des Rekordmeisters, kommt eine wahrlich nicht einfache Aufgabe zu. Durch die gewaltige Einkaufspolitik mit den Superstars Franck Ribery aus Frankreich und Luca Toni aus Italien und den Assen aus Bundesliga, Miroslav Klose (Bremen), Marcell Jansen (Gladbach) und Jan Schlaudraff (Aachen), übt das Trio auf der Bayernbrücke, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Ulrich Hoeness, einen erheblichen Erfolgszwang auf den sportlichen Leiter an der Säbener Straße aus. Sollte der ruhmreiche Münchener Club nach zehn Spieltagen nicht mit einem respektablen Torverhältnis und einen ebenso stattlichen Punktestand auf dem Spitzenrang stehen, wird sich an der Isar das Klima für den Meistercoach der vergangenen Jahre schnell abkühlen. Die eilige Ablösung seines vorübergehenden Nachfolgers und Vorgängers auf der Bank der Bayern, Felix Magath, im Januar ist noch vielen in Erinnerung. Zwei aufeinanderfolgende Meisterschaften und Pokalsiege haben auch ihn nicht vor einen Rauswurf geschützt, als in der letzten Saison beim FC Bayern München der Erfolg ausblieb.

Dauerkartenrekord beim BVB

Da ist die Ausgangslage für Thomas Doll in Dortmund etwas leichter, zumal das Investitionsvolumen mit 7,6 Millionen Euro beim BVB um ein vielfaches geringer ausgefallen ist. Obwohl das Management mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc bislang noch nicht ein Saisonziel ausgegeben hat, dürfte aber für die Fans alles andere als ein Platz auf den Uefa-Cup-Rängen eine arge Enttäuschung sein. Diese Erwartung besteht auch bei den Lippstädter OPTIMISTEN mit dem Vorsitzenden Bernhard Scholl, die ihre Dortmunder Borussia durch Besuche im ehemaligen Westfalenstadion wieder kräftig unterstützen wollen. Keinesfalls darf für die Schwarzgelben die Spielzeit so chaotisch verlaufen, wie dies in 2006/07 der Fall war, wo der Club zeitweilig vor dem freien Fall in das Unterhaus stand und für den Ligaerhalt gleich drei Trainer benötigte. Der Vertrauensvorschuss der treuen Begleiter der Dortmunder in ihren Club gipfelt in einem erneuten Dauerkarten-Rekord, wodurch diesmal für sämtliche Heimspiele der kommenden Runde sogar alle 25.000 Stehplätze auf der legendären Südtribüne ausverkauft sind.

Entmutigte Schalker

Ob die Königsblauen vom Schalker Markt wieder in das Titelrennen eingreifen werden, ist kaum anzunehmen. Das Scheitern aus dem Mai dürfte den Kickern aus dem Ruhrgebiet noch in den Knochen stecken, als sie einen fast schon sicheren Vorsprung auf den letzten Metern verspielten und obendrein mit der Derbyniederlage in Dortmund noch einen beißenden Prestigeverlust hinnehmen mussten. Zudem haben sie mit dem Spielmacher Lincoln zu Galatasaray Istanbul und Hamit Altintop zu den Bayern zwei Spieler verloren, die bislang zu den Stützen des Vorstadtvereins zählten. Von nicht wenigen in der Szene wird aber den Stuttgartern eine Verteidigung des Titels zugetraut, auch wenn sie zum vorherigen Saisonschluss durch die Niederlage im Pokalfinale gegen Nürnberg das Double verpasst haben. Den Abgang ihres langjährigen Torstehers Timo Hildebrandt nach Spanien haben sie mit der Verpflichtung des verlässlichen Keepers Raphael Schäfer vom Pokalsieger aus Franken wettmachen können. Mit den erfahrenden Spielern Yildiray Bastürk (28 Jahre alt) aus Berlin und Ewerthon (26) aus Saragossa konnte sich die junge Truppe von Armin Veh zudem im Mittelfeld und im Sturm verstärken.