HSV verlässt Abstiegsränge

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Durch die überraschende Niederlage von Schalke gegen Leverkusen ist die Meisterschaft wieder spannend geworden. Nun sind es nur noch vier Punkte, mit den die Königsblauen vor Stuttgart die Tabelle anführen. Offensichtlich zeigen jetzt die Spieler des Spitzenreiters Nerven, wo sie durch das Remis aus der Vorwoche in Wolfsburg und der Heimpleite gegen die Farbenstädter fünf sicher geglaubte Punkte nicht gewinnen konnten. Der Platzverweis und die Tätlichkeit ihres Spielgestalters Lincoln nach dem Abpfiff verschafft ihnen zudem auch noch personelle Probleme. Lediglich das Patt des Verfolgers aus Schwaben gegen die Berliner hat verhindert, dass der bislang komfortable Vorsprung der Schützlinge von Mirko Slomka nicht ganz und gar verloren gegangen ist.

Frankfurt in Bedrängnis

Dadurch wird die kommende Begegnung der Kicker aus dem Ruhrpott gegen die Hamburger einen zusätzlichen Reiz erfahren. Denn der nächste Gegner der Gelsenkirchener konnte mit dem 3:1 über die Frankfurter den dritten Sieg in Folge landen und nach einem längerem Aufenthalt im Tabellenkeller die Abstiegsränge wieder verlassen. Das bevorstehende Spiel der Hanseaten beim Tabellenführer dürfte sicherlich für den neuen HSV-Coach Huub Stevens und den in der Winterpause an die Elbe gewechselten Keeper Frank Rost eine besondere Begegnung werden, weil beide an ihre vormaligen Wirkungsstätten zurückkehren. Während die Hamburger zumindest vorübergehend den Blick wieder nach oben richten können, sind die Hessen plötzlich in den Abstiegsstrudel geraten. Die Luft für den Trainer am Main, Friedhelm Funkel, ist nach den wenig überzeugenden Leistungen seiner Mannschaft in der Rückrunde rauer geworden.

Bielefeld und Bochum

Im Abstiegskrimi bei Energie Cottbus musste sich Arminia Bielefeld mit 1:2 knapp geschlagen geben. Die Männer aus der Leinweberstadt sind dadurch auf den 16. Platz abgerutscht und werden jetzt noch größere Schwierigkeiten haben, einem neuen Abstieg in das Unterhaus zu entgehen. Vorbei sind nun alle hochtrabenden Blütenträume am Teutoburger Wald, die in der Hinrunde ihren Club bereits im Uefa-Cup wähnten. Wer gehofft hatte, in der nächsten Saison in den europäischen Stadien antreten zu können, muss sich nunmehr auf Reisen in die Provinz nach Aue, Koblenz und Offenbach einrichten. Für Bielefeld wird es am nächsten Spieltag schwer, sich gegen Nürnberg zu behaupten und aus der Tiefe der Tabelle wieder raus zu kommen. Auch Bochum war durch sein 2:2 gegen Aachen auch nicht gerade vom Glück verfolgt. Eine zweimalige Führung reichte nicht zum Heimsieg aus, zumal ein krasser Torwartfehler noch hinzukam.

Dortmund und Bayern

Es war der Stürmer Nelson Valdez, der nach seinem im Sommer vollzogenen Übertritt von Bremen zu Dortmund zwar noch keinen einzigen Treffer erzielt hat, in Hannover aber ein torreiches Spiel einleitete. Doch nicht der Schwarzgelbe traf, sondern andere steuerten die sechs Tore in der zweiten Spielhälfte bei. Der teuerste Neuzugang der Dortmunder war durch den von ihm verschuldeten Elfmeter und seinen späteren Platzverweis der Auslöser für eine weitere bittere Niederlage seines Clubs. Am Ende hatte 96 vier Tore und der BVB 09 lediglich zwei Treffer. Nun kommt Cottbus, gerade mal drei Punkte weniger. Wenn die Elf von Jürgen Röber gegen die Lausitzer nicht einen Sieg einfährt, wird sie sich nicht nur mit dem Abstiegskampf zu beschäftigen haben, sondern auch noch das Wegbrechen ihrer Fans befürchten. Sie sind, wie dies am Wochenende auch bei den Lippstädter OPTIMISTEN zu hören war, mehr als stocksauer auf ihre Mannschaft, die auch nach dem Trainerwechsel nicht richtig Tritt fassen konnte. Glanzlos waren auch mal wieder die Bayern, auch wenn sie mit 2:1 die Wolfsburger besiegten. Lediglich in der Abwehr präsentierten sich die Münchener zu den Vorwochen in der Bundesliga leicht verbessert. Von einem Start in der Champions-League in der Saison 2007/2008 sind sie weiterhin noch weit entfernt.