Hamburg und Darmstadt überraschten

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Zwei bemerkenswerte Überraschungen kennzeichneten den 20. Spieltag: Der Sieg der abstiegsbedrohten Hamburger in Leipzig und die Niederlage der massiv unter Druck stehenden Dortmunder in Darmstadt. Während die Teams aus dem Keller verblüfften, kamen die Equipen von München und Gladbach lediglich zu knappen Auswärtssiegen.

Rückte zwei Überraschungen in den Mittelpunkt seines Kommentars: Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seiner Kolumne den Sieg der Hamburger in Leipzig bewertet und die Niederlage der Dortmunder in Darmstadt betrachtet.

Hamburg

Die Hamburger stehen zwar immer noch in den unteren Tabellenregionen, scheinen im Kopf aber schon weiter zu sein: Nach dem 3:0-Sieg gegen RB Leipzig waren die HSV-Spieler kaum erstaunt. Beim Neuling in Sachsen waren die Hanseaten die pass- und kombinationssichere Mannschaft. Was zu erwarten war, scheint einzutreffen: Die Leipziger kommen nach ihrer überzeugenden Hinrunde im neuen Jahr nicht mehr richtig in Fahrt. Nach dem 0:1 bei den Schwarzgelben ist die Pleite gegen die Rothosen schon die zweite Schlappe innerhalb von sieben Tagen. Nun wird das Spiel von RB am Sonntagnachmittag in Gladbach zeigen, ob sich das augenblickliche Tief zu einer Niederlageserie ausbreiten wird.

Dortmund

Am Ende einer turbulenten Woche ist Borussia Dortmund jetzt auch sportlich aus der Spur geraten. Es war eine durchweg desolate Leistung, die von der vom Trainer formierten Mannschaft beim 1:2 in Darmstadt dargeboten wurde. Zum Verdruss der großen BVB-Anhängerschaft im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ waren die Schwarzgelben gegen die Lilien zum wiederholten Mal nicht in der Lage, ihr Leistungsoptimum abzurufen. In dieser Verfassung werden sie die Spielzeit 2017/18 der Champions League nicht erreichen. Ohne diese Qualifikation dürfte der im Sommer 2015 als Nachfolger von Jürgen Klopp verpflichtete Coach Thomas Tuchel bei der Borussia über das Saisonende hinaus keine Zukunft haben. Aber auch außerhalb des Spielfeldes läuft es derzeit beim BVB 09 nicht rund. Die widerwärtigen Szenen vor und im ehemaligen Westfalenstadion beim letzten Heimspiel gegen den Aufsteiger Leipzig belasten die Borussen aus Dortmund immer noch empfindlich.

Gelsenkirchen

Es war ein starker Auftritt der Knappen. Im Match mit Berlin waren die Königsblauen auf dem Berger Feld von Erle eindeutig die bessere Mannschaft und schafften zur Freude ihrer vielen Sympathisanten in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ verdient ein 2:0. Doch die angestrebten internationalen Ränge bleiben für sie gleichwohl noch in erheblicher Ferne. An sie näher heranzukommen, beansprucht allerdings am Sonntagabend einen Sieg in Köln.

Köln

Die Domstädter, die am 20. Spieltag den dritten Rang im Blick hatten, mussten mit dem 1:2 in Freiburg einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Viele der Fans der Geißböcke – mit ihnen auch der Bad Waldliesborner Effzeh-Gefolgsmann Karl-Heinz Rickmann – hatten gehofft, von den Niederlagen der Konkurrenten aus Frankfurt, Dortmund, Hoffenheim und Berlin zu profitieren. Doch die Breisgauer bremsten die Rheinländer aus, blieben im achten Heimspiel in Serie unbesiegt und werden vermutlich auch in der nächsten Bundesligasaison dabei sein.

Bremen
Dagegen dürften an der Weser von Neuem die Alarmsignale kräftig geschrillt haben. Durch die 0:1-Schlappe daheim gegen Gladbach rutschen sie auf den Relegationsrang ab, wo zuvor der langjährige Nordrivale aus Hamburg platziert war. Die Lage sei „sehr schwierig“ gestand der grünweiße Sportdirektor Frank Baumann ein und nahm nach der vierten Niederlage in Folge die Werder Spieler in die Pflicht. Denn den letzten Sieg gab’s vor zwei Monaten (1:0 gegen Hertha), seitdem regiert wieder Tristesse in Bremen. Berechtigter Jubel herrschte natürlich bei den Mönchen vor: Mit dem jetzigen Betreuer Dieter Hecking waren sie in nur vier Tagen sowohl im DFB-Pokal (2:0 in Fürth) als auch in der Bundesliga erfolgreich.