Ausgabe 3/2016

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Einwurf

Borussia Dortmund: Eine Mannschaft im Umbruch

Anmerkungen zum neuen BVB-Spieljahr in 2016/17 von Hans Zaremba

Die Wünsche von Thomas Tuchel wurden in diesem Sommer nicht erfüllt. Nun muss der BVB-Trainer einen neuen Kurs einschlagen. Abgänge wichtiger Spieler (Mats Hummels zum Ligakonkurrenten FC Bayern München, Ilkay Gündogan zu Manchester City und Henrikh Mkhitaryan zum englischen Lokalrivalen Manchester United) sollen durch internationale Talente aufgefangen werden. Zweifellos ein kolossaler Umbruch.

Schwierige Mission

Gewiss dürfte sich der vor Jahresfrist ins Revier gekommene Nachfolger von Jürgen Klopp seine Arbeit im zweiten Jahr bei Borussia Dortmund einfacher vorgestellt haben. Gern hätte er mit dem erfolgreichen Gefüge seiner Crew aus der vergangenen vielversprechenden Saison auch die kommenden Monate bis zum nächsten Mai gestaltet, mit dem sich der BVB 09 nach einjähriger Pause problemlos wieder für die Champions League qualifizieren konnte.

Glücklose Wechsel

Doch Reisende soll man nicht aufhalten. Das war bei Nuri Sahin (2011 zu Real Madrid), Shinji Kagawa (2012 zu Manchester United) und Mario Götze (2013 zum FC Bayern München) schon der Fall. Doch keiner der drei im schwarzgelben Dress erfolgreichen Profis konnte sich in seinem neuen Club durchsetzen. Alle sind derweil reumütig zu Borussia Dortmund zurückkehrt: 2013 Nuri Sahin, 2014 Shinji Kagawa und nun 2016 Mario Götze. Bei Borussia Dortmund schnell wieder Fuß zu fassen, war schon für Nuri Sahin und Shinji Kagawa schwierig, weil während ihrer Abwesenheit in der Equipe andere Hierarchien entstanden und auch neue Spieler ins Team gekommen waren. Das dürfte auch Mario Götze erleben, der überdies wegen seines in 2013 direkt vor dem Champions-Legaue-Finale (Borussia gegen Bayern) vermeldeten Wechsels an die Isar bei den Fans in Westfalen alles andere als gut gelitten ist. Nicht gerade einfach für eine Renaissance an alter Wirkungsstätte

Viel Zustimmung

‚Viele Leute sprechen von einem Umbruch, ich spreche sogar von einem Neuanfang‘, erklärte der 42-Jährige Sportlehrer des BVB 09 vor zehn Tagen zum Saisonbeginn in Dortmund. Aber es sei ihm gelungen, den schmerzhaften Zerfall seiner wunderbaren Mannschaft des vorigen Jahres ‚irgendwann umzudeuten‘, berichtete der Coach. Er habe gelernt, ‚den Verlust anzuerkennen, den Neuanfang anzuerkennen‘, und Chancen zu sehen. Thomas Tuchel strahlte dabei geradezu Zuversicht aus, was ihm viel Zustimmung bei den Lippstädter OPTIMISTEN einbrachte. Schließlich ist deren Name auch ihre Weltanschauung.

Nicht von ungefähr ist der Name auch Programm: Die Lippstädter OPTIMISTEN (mit Oliver Weiß und Nicole Räker) schauen zuversichtlich auf die zweite Spielzeit mit Thomas Tuchel als BVB-Coach. Archiv-Foto: Sammlung BVB-Fanclub Lippstadt e.V.