Braunschweig auf Talfahrt

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Bundesliga-Spitzenclubs haben sich am 14. Spieltag keine Blöße gegeben: München, Leverkusen und Dortmund holten in ihren Begegnungen mit Braunschweig, Nürnberg und Mainz die erwarteten Dreier und bleiben damit auf den vorderen Plätzen. Zudem befinden sich mit Mönchengladbach (Vierter) und Gelsenkirchen (Fünfter) alle Teams aus Nordrhein-Westfalen unter den ersten fünf Mannschaften im Ligaoberhaus.

Würdigt die Stärke der Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der sich mit den vier Teams aus Dortmund, Gelsenkirchen, Leverkusen und Mönchengladbach befasst.

München

Viele Sympathisanten der Bayern, von denen es bekanntlich auch etliche in Lippstadt und in der Region gibt, hatten gegen Braunschweig auf ein Schützenfest ihres Teams gesetzt. Doch am Ende gewann der Tabellenführer von der Isar nach glanzloser Vorstellung den Vergleich mit dem Schlusslicht aus Niedersachsen nur mit einem matten 2:0. Da der erste Treffer der von Pep Guardiola formierten Equipe bereits in der zweiten Minute gefallen war, begab sich der Meister beizeiten in den Energiesparmodus und stellte mit angezogener Handbremse und dem zweiten Tor nach nur einer halben Stunde schon den Endstand her. Während sich die abgeklärten Münchener auf dem Weg zur Titelverteidigung befinden, dürfte die Talfahrt der harmlosen Braunschweiger im Frühjahr 2014 dahin führen, wo sie im Sommer 2013 hergekommen sind: geradewegs in die zweite Liga.

Leverkusen

Was für eine Schmach auf der internationalen Bühne: Spötter bezeichneten die Werkself des Chemiekonzerns vom Rhein nach ihrer herben Heimklatsche von 0:5 im Champions-League-Duell mit Manchester United bereits als Leverkusen 05. Drei Tage nach dem Debakel in der europäischen Königsklasse tat sich der Gastgeber auch in der nationalen Liga gegen die defensiv ausgerichteten Nürnberger in zahlreichen Situationen schwer. Schließlich konnte der Tabellenzweite aus dem Rheinland mit dem 3:0 gegen den Vorletzten aus Franken sein Publikum nach der unterhalb der Woche erlittenen Demütigung etwas versöhnen.

Dortmund

Beschwerlich war es für die Dortmunder Borussia, an der früheren Wirkungsstätte ihres Trainers Jürgen Klopp die vom schwarzgelben Management einkalkulierten drei Punkte zu holen. Lange sah es nach einem torlosen Remis zwischen Mainz und Dortmund aus. Erst in den letzten 20 Minuten fielen die vier Buden, davon drei Elfer (einer für den FSV 05 und zwei für den BVB 09) und ein Freistoßtor für die Westfalen, womit sie zur Freude ihrer Fans und Lippstädter „Optimisten“ als glückliche Sieger die Heimreise aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt in die Ruhrmetropole antreten konnten. Nun kann Dortmund am 15. Spieltag mit einem Erfolg über den Konkurrenten aus Leverkusen wieder den zweiten Rang einnehmen.

Mönchengladbach

Die gegenwärtige Stärke der Kicker aus Nordrhein-Westfalen in der Bundesliga unterstrichen am jüngsten Spieltag auch die Gladbacher, die mit ihrem Erfolg gegen Freiburg ihren vierten Rang festigten. Damit schielen die von Lucien Favre betreuten Mönche auf einen Start im Wettbewerb 2014/15 der gewinnbringenden Champions League. Immerhin haben die Borussen vom Niederrhein schon 28 Punkte auf ihrem Konto und liegen überdies mit vier Zählern vor dem hartnäckigen Kontrahenten aus Gelsenkirchen.

Schalke

Vom Streit zur Freude: Eigentlich herrschte am Schalker Markt mal wieder Unruhe, aber nach dem 3:0 der Knappen über Stuttgart lagen sich Spieler, Übungsleiter und königsblaue Anhänger in den Armen. Das seit einem Jahr dem Übungsleiter Jens Keller anvertraute Team scheint offensichtlich nur unter Druck zu funktionieren. Wie lange jedoch diese Harmonie bestehen und der Coach im Amt bleibt, werden die Wochen bis Weihnachten mit den baldigen Auftritten in der Champions League, Bundesliga und im DFB-Pokal zeigen.