Wirbelsturm in Dortmund

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was viele der Beobachter der Kickerszene schon vor dem Start in die 51. Auflage der Bundesliga mutmaßten, zeichnet sich nach einem Drittel der Spiele der aktuellen Saison immer deutlicher ab: Die Deutsche Fußballmeisterschaft 2014 wird im Duell zwischen dem Titelverteidiger aus München und dem Herausforderer aus Dortmund entschieden, andere Clubs – auch Leverkusen – werden im eigentlichen Titelkampf kaum eine echte Chance haben. Alles andere wäre mehr als eine große Überraschung.

Dortmund und München werden die Meisterschaft unter sich ausmachen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der nach einem Drittel der Saison eine Zwischenanalyse vornimmt.

Dortmund

Der Zweikampf der Londoner Finalisten um die europäische Fußballkrone in 2013 bestimmt mehr oder weniger seit dem August auch das Geschehen im deutschen Fußballoberhaus und dürfte am Samstag, 23. November, mit dem Treffen der von Jürgen Klopp formierten BVB-Equipe und dem von Pep Guardiola betreuten FCB-Team seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Dortmund war mit dem Wirbelsturm und dem 6:1 über Stuttgart der klare Tagessieger des elften Durchgangs. Es war ein schnörkelloses Spiel, was die Zuschauer und die mit einem Omnibus aus Lippstadt angereisten „Optimisten“ und ihre Gäste aus dem Begegnungszentrum „Treff am Park“ am Allerheiligentag im ehemaligen Westfalenstadion erlebten. Zutreffend charakterisierte der BVB-Übungsleiter die große schwarzgelbe Show aus der zweiten Hälfte: „Gegner richtig unter Druck gesetzt, gar nicht nachgelassen, Doppelschlag, dann weiter dranbleiben, in einer tollen Atmosphäre, in strömendem Regen, geiles Fußballspiel, das könnte man öfter haben.“

München

So beschwingt wird sein Kollege aus München, seine Mannschaft in Sinsheim wohl nicht erlebt haben. Die Bayern holten mit ihrem 2:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim zwar auch einen Dreier, aber es war letztlich nur ein Arbeitssieg. Glanzvolle Elemente des Tabellenführers, die schon eine Woche zuvor von den Fans des Favoriten in der Heimpartie gegen Berlin vermisst wurden, waren auch im Match gegen Dorfverein nicht zu erkennen.

Leverkusen

Was die Konkurrenten aus Dortmund und München in den letzten Wochen mit Blick auf ihre Verpflichtungen in der Champions League verschiedentlich mit Erfolg probierten, wollte nun auch Leverkusen in Braunschweig kopieren. Doch der Auftritt des Werksclubs mit einer B-Elf in Niedersachsen ging gründlich schief. Am Ende ließen die Farbenstädter, die ihre Leistungsträger Stefan Kießling, Sidney Sam und Lars Bender schonten, wertvolle Punkte im nationalen Wettbewerb liegen und der Gastgeber kam zu seinem ersten Heimerfolg seit dem 3. Mai 1985, wo er im Jahre seines Bundesligaabstiegs mit 2:1 gegen Kaiserlautern gewann.

Gelsenkirchen

Wenn mal wieder in Gelsenkirchen der Haussegen merklich belastet ist und der Übungsleiter arg in Bedrängnis gerät, wie nach dem verlorenen Revierderby, verblüffen die Knappen in der Regel die Fußballwelt. Das war auch bei ihrem Gastspiel in der Hauptstadt erneut der Fall, wo sie überraschend mit 2:0 die Punkte einsackten. Die spannende Frage bleibt jedoch, wie lange wird sich das Duo mit Manager Horst Heldt und Trainer Jens Keller bei diesem ständigen Wechselbad der königsblauen Gefühle noch am Schalker Markt halten können?

Mönchengladbach

Mit Bert van Marvijk anstelle von Thorsten Fink sollte beim HSV alles besser werden. Einige wichtige Punkte konnten die Hanseaten mit dem Niederländer auf dem Trainerstuhl auch schon einheimsen. Doch ausgerechnet gegen die bislang auswärts sieglosen Gladbacher und an seinem Geburtstag musste der frühere BVB-Coach mit dem 0:2 an seiner neuer Wirkungsstätte einen herben Rückschlag hinnehmen. Während die Mönche ihren vierten Rang festigten, befinden sich die Rothosen wieder auf dem Weg in den Tabellenkeller.