Dortmund auf Meisterkurs

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Von den Meisterträumen in 2012 dürfte sich München nach seiner Abfuhr in Leverkusen (0:2) wohl verabschiedet haben. Dagegen setzte Dortmund mit einem 2:1 gegen Mainz seinen Kurs auf eine erfolgreiche Verteidigung der Meisterschale zielstrebig fort. Der Champion rangiert nun sieben Punkte vor seinem Herausforderer.

Für ihn ist die Dortmunder Borussia auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung im Mai:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Ausgang des 24. Spieltages mit dem Sieg des BVB und den Niederlagen der Münchener, Mönchengladbacher und Gelsenkirchener analysiert.

München

Es muss für den FCB eine bittere Erfahrung sein, bereits im zweiten Jahr in Folge nicht die Liga gewinnen zu können und von neuem vom BVB abgehängt zu werden. Wer die Szene beim Rekordmeister kennt, wird sich über mögliche Konsequenzen an der Säbener Straße in München nicht wundern. Alles andere wäre bei der Besessenheit des Präsidenten Ulrich Hoeneß und der Einstellung des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge eine Überraschung. Dabei hatten die Bayern vor dem Spiel in Leverkusen noch geglaubt, ihr am 23. Spieltag gegen Schalke herausgespielter Sieg hätte auch ihre Krise beendet. Doch sie schwellt weiter. Mit der Partie bei der Werksauswahl ist die Equipe von Jupp Heynckes in diesem Jahr nach fünf Anläufen noch ohne Sieg auf einem gegnerischen Platz. Zudem haben sie in der Liga im Jahr 2012 aus vier Auswärtsspielen lediglich zwei Punkte geholt.

Dortmund

Völlig anders ist die Lage beim Tabellenführer im Revier. Bestärkt durch den erneuten Patzer der ursprünglich von den (vermeintlichen) Experten zum absoluten Favoriten ernannten Münchener nutzten die Dortmunder prompt die Gelegenheit und taten mit dem 2:1 über Mainz einen großen Schritt auf den Weg zum achten Titel. Der Sieg des Teams von Jürgen Klopp im ausverkauften Fußballtempel der Borussen, worunter sich auch wieder viele Zuschauer von den Lippstädter „Optimisten“ befanden, war der achte Dreier des BVB in Serie. Darüber hinaus sind die Schwarzgelben seit 18 Begegnungen in der Bundesliga unbesiegt. Eine wahrlich meisterliche Bilanz. Aber der Coach der Borussen stapelt weiterhin tief: „Man hat mir schon was von einer Vorentscheidung oder solch einen Mist ins Ohr gesäuselt.“ Ähnliche Worte gehörten auch in der vergangenen Saison nach den Auftritten seiner Mannschaft zum Repertoire der Befunde des Sportwissenschaftlers. Doch am Ende der Bundesligarunde 2010/11 war bekanntlich Borussia Dortmund Deutscher Fußballmeister.

Gladbach

Auch der zweite Verfolger des BVB, Gladbach, musste im 24. Durchgang eine ärgerliche Schlappe hinnehmen. Das 0:1 der Mönche bei den Nürnbergern wird auch für die heutigen Nachfolger der früheren Fohlenelf das Aus um die Meisterschaft der 49. Auflage der Bundesliga gewesen sein. Sie werden wie ihr einstiger Münchener Rivale um die Vorherrschaft im deutschen Fußball während der 1970er Jahre nur noch eine letzte Chance haben, wenn die Dortmunder in verbleibenden zehn Spielen bis zum Saisonfinale noch massiv einbrechen. Doch danach sieht es beim gegenwärtigen Lauf des Titelverteidigers nicht aus. Obendrein müssen nach Ostern sowohl die Münchener als auch die Gladbacher binnen zehn Tagen noch in der Dortmunder Festung an der Strobelallee antreten.

Schalke

Verlierer waren neben Bayern München und Borussia Mönchengladbach auch die Schalker, die zum Unbehagen ihrer Anhänger und der Wadersloher „Füchse“ beim Freiburger Abstiegskandidaten die zweite Pleite in einer Woche einfuhren. Mit 44 Punkten und dem vierten Rang werden auch die Knappen nicht mehr die Meisterschaft im Mai ergattern. Die Kicker von Huub Stevens erwarten nun am Sonntagnachmittag die Hamburger, die gerade mit 0:4 gegen Stuttgart vor eigenem Publikum eine richtige Klatsche bekommen haben. Beide Mannschaften werden auf dem Berger Feld in Gelsenkirchen-Erle viel an Buße betreiben müssen, wenn sie ihre treuen Fangemeinschaften nicht restlos verstimmen wollen.