Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Wir haben ein tolles Spiel gesehen. Die Beurteilung des Erfolges der Dortmunder Borussia beim Hamburger Sportverein von Bernhard Scholl, dem Vorsitzenden der heimischen BVB-Freunde, beschreibt in präziser Form das Bundesligaspiel der Schwarzgelben aus dem Ruhrgebiet bei den Rothosen in der Hansestadt. Infolge des Sieges an der Alster konnte der BVB 09 beim HSV von 1887 drei Punkte holen und im Kampf um den Start im UEFA-Cup gleich zwei Ränge nach oben steigen und belegt jetzt in der Tabelle den sechsten Platz.
Spannendes Match und stimmungsvolle Atmosphäre
Es war ein spannendes Match in einer stimmungsvollen Atmosphäre, das der Kommentator als einer der 56.000 Besucher in der ausverkauften Arena in Hamburg verfolgen konnte. Sechs Tore in einer Bundesligabegegnung zeigen, wie offensiv die von den Trainern Bert van Marwijk (BVB) und Thomas Doll (HSV) betreuten Mannschaften ihr Spiel angelegt hatten. Auffallend war, dass der HSV trotz des schon drückenden Vorsprungs von 13:1 bei den Eckbällen nur zwei Treffer erzielen konnte. Durch die Niederlage des Traditionsclubs von der Elbe gegen den langjährigen Ligakonkurrenten aus Westfalen mussten die Norddeutschen nach drei Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage einstecken und liegen mit ihren 56 Punkten nur noch knapp vor Bremen (53) und Schalke (52). Die Hamburger müssen aufpassen, dass sie nicht am kommenden Spieltag beim Gelsenkirchener Vorstadtverein durch eine erneute Niederlage ihr Ziel, sich als Tabellenzweiter in der Bundesliga direkt für die nächste Champions-League zu qualifizieren, verpassen.
Bayern jetzt wieder mit neun Punkten Vorsprung
Die eindrucksvolle Leistung von Dortmund in Hamburg hat aber auch dazu beigetragen, dass jetzt die Meisterschaft wohl mehr oder weniger endgültig zugunsten des Rekordmeisters aus München entschieden ist. Die Profis von der Isar haben nach dem 3:1 an der Wedau sieben Spieltage vor dem Saisonende einen Vorsprung von satten neun Punkten. Es ist auch kaum anzunehmen, dass der FC Bayern im nächsten Spiel, wo die Kölner in die blauweiße Landeshauptstadt kommen, strauchelt. Zudem dürfte auch das weitere Restprogramm des von Felix Magath trainierten Starensembles ebenso wenig noch in der laufenden Spielzeit einem anderen Club zur Meisterschaft verhelfen.
Aufbäumen in Kaiserslautern
Während für die Kölner (nach ihrem Remis gegen die Frankfurter) und die Duisburger (wegen ihrer Niederlage gegen die Bayern) der bittere Gang in das Unterhaus wohl nicht mehr vermeidbar ist, haben sich die Kaiserslauterer noch nicht aufgegeben. Gegen Mönchengladbach gewann die von Wolfgang Wolf gecoachte Truppe klar mit 3:0 und ihr Torjäger Halil Altintop konnte sich gleich zweimal in die Liste der besten Torschützen eintragen und liegt mit seinen 16 Treffern hinter Miroslav Klose aus Bremen (19) bereits auf den zweiten Platz Es bleibt beim Kampf um den rettenden 15. Rang (wo derzeit Wolfsburg mit einem Punkt vor Lautern steht) weiterhin spannend. Vielleicht wird dieses interessante Duell erst am letzten Spieltag am 13. Mai entschieden, wenn in Wolfsburg beide Teams aufeinandertreffen.