München überholt Dortmund

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Einen Tag nach der Auslosung mit der Hammergruppe für die DFB-Auswahl bei der Europameisterschaft 2012 folgte in der Bundesliga ein Kicker-Nachmittag der Superlative: Mit Mönchengladbach gegen Dortmund und München gegen Bremen trafen gleich vier der gegenwärtigen Spitzenteams der Fußballbundesliga aufeinander.

Der BVB muss gegen Kaiserlautern gewinnen, wenn er noch seine Anwartschaft auf die Herbstmeisterschaft wahren will:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Situation von Borussia Dortmund nach dem Remis bei Borussia Mönchengladbach analysierte.

Dortmund

Dortmund hatte in Mönchengladbach die Chance, durch einen Dreier im dritten Spitzenspiel in Folge seine Erfolgsserie in der Beletage des deutschen Fußballs fortsetzen und die Ansprüche auf eine aussichtsreiche Titelverteidigung untermauern zu können. Doch es sollte im Vergleich der Borussen aus Westfalen mit den Borussen vom Niederrhein nur zu einem Remis reichen, obwohl die von Jürgen Klopp begleitete Equipe bei der von Lucien Favre betreuten Crew noch vor der Halbzeit in Führung ging. Aber ein 1:0 zur Pause reicht nicht immer aus, um ein Match für sich zu entscheiden. Was gegen Schalke eine Woche vorher noch gelang, nach dem Seitenwechsel mit einem zweiten Treffer den Sack zuzumachen, war bei den Fohlen nicht drin. Am Ende war das 1:1 ein durchaus gerechtes Ergebnis, womit sich auch die Lippstädter „Optimisten“ wie die gesamte schwarzgelbe Gemeinde zufrieden sein konnten. Der BVB muss nun im Sonntagsspiel gegen Kaiserslautern einen Sieg einfahren, wenn er die inoffizielle Herbstmeisterschaft nicht aus dem Auge verlieren will.

München

Profitiert von der Punkteteilung der Borussen aus Dortmund und Mönchengladbach haben die Bayern aus München, die ihren Schlagabtausch mit Werder Bremen deutlich mit 4:1 beendeten. Der Rekordmeister kann auch ohne Sebastian Schweinsteiger gewinnen. Nach den Pleiten gegen Dortmund und Mainz hatte der oder andere der vermeintlichen Fachleute schon gemeint, dass die Elf von Jupp Heynckes ohne ihren mit einem Schlüsselbeinbruch ausfallenden Mittelfeldspieler nicht weiter an der Spitze mitspielen könnte. Großen Anteil an der Rückkehr des Branchenführers auf den ersten Rang hatte der französische Nationalspieler Franck Ribery, der wie sein niederländischer Kollege Arjen Robben ebenfalls zwei Treffer markierte. Vier Tore vor eigenem Publikum ließen natürlich die vielen Sympathisanten des FCB in der Fröttmaninger Arena frohlocken. Jetzt wartet auf die Männer von der Säbener Straße der Südschlager beim VfB in Stuttgart, der im Kräftemessen mit dem 1. FC Köln (2:2) den erhofften Befreiungsschlag nach zuvor nur drei Punkten aus fünf Spielen verpasste.

Köln

Dafür konnten die Domstädter nach ihrer Demütigung gegen Mönchengladbach (0:3) durch das überraschende Unentschieden am Neckar wieder ihre Gefolgsleute versöhnen, von denen es auch etliche in den heimischen westfälischen Gefilden geben soll. Die negativen Erlebnisse der Rheinländer und Schwaben aus den vergangenen Wochen (Köln gewann nur eines der letzten fünf Bundesligaspiele, Stuttgart verlor im selben Zeitraum viermal) hatten ihren Einfluss auf das Selbstvertrauen der beiden Mannschaften. Speziell in der zerfahrenen Anfangsphase brachten weder der Gastgeber noch die Gäste etwas Zwingendes auf die Reihe. Die Kölner haben nun 17 Punkte und liegen im Mittelfeld der Tabelle. Damit sind aber keineswegs aus der Gefahrenzone heraus. Ihr nächster Gegner, Freiburg, befindet sich zwar gegenwärtig auf einem Abstiegsrang. Allerdings ist der Abstand mit vier Zählern weniger hinter dem Aufgebot um den Kölner Spieler des Tages, Lukas Podolski, nicht allzu groß. Der 26jährige Nationalspieler im FC-Dress bleibt für den ersten Meister in der Geschichte der Fußballbundesliga (1964) die offensive Lebensversicherung. Die Geißböcke wären schlecht beraten, wenn sie diesen für sie wichtigen Fußballer nicht über das Saisonende an sich binden würden. In Stuttgart erzielte er seine Saisontreffer zehn und elf, davon auch das maßgebliche Tor zum Ausgleich und Endstand.