Ausgabe 5/2018

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Der Pokal und seine eigenen Gesetze

Anmerkungen zur Pokalgeschichte des BVB von Hans Zaremba

Wenn eine Woche vor dem Bundesligastart die erste DFB-Pokal-Hauptrunde 2018/19 eröffnet wird und Borussia Dortmund am Montagabend, 20. August, um 20.45 Uhr bei SpVgg Greuther Fürth antreten muss, werden sich viele Fußballfans an manchen Coup kleinerer Clubs mit dem frühen Ausscheiden etlicher großer Mannschaften erinnern. Nicht von ungefähr lautet eine oft zu hörende Floskel: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Speziell für die Amateurvereine kann ein überraschender Sieg gegen einen höherklassigen Gegner zu überregionaler Bekanntheit führen. Von dieser Besonderheit des Pokals war auch der BVB 09 Dortmund nach dem am 24. Juni 1989 im Berliner Olympiastadion erzielten Pokalsieg (4:1 gegen Werder Bremen) betroffen.

Berlin am Samstag, 12. Mai 2012:Vor dem Pokalgewinn des BVB formierten sich Lippstädter OPTIMISTEN mit Fans aus Stirpe und Effeln zum Gruppenbild auf dem Breitscheidplatz.Archiv-Foto: BVB-Fanclub Lippstadt e.V.

Schwierige Phasen für den BVB

Nach dem zweiten Pokal-Triumph für den BVB im Sommer 1989 begann für den Verein aus dem Revier eine Zeit, wo man wenig Erfolg hatte. Im August 1989 musste der Titelverteidiger in der ersten Runde gegen Fortuna Köln antreten und gewann noch mit 3:0. Doch im zweiten Durchgang war für ihn im Heimspiel mit 2:3 gegen Eintracht Braunschweig bereits Schluss. Noch schneller war man ein Jahr später, als Borussia Dortmund schon in der ersten Runde bei den damals als SpVgg Fürth auftretenden Franken mit 1:3 verlor. Eine derartige Pleite wollen sich die in dieser Saison von Lucien Favre betreuten Schwarzgelben aber ersparen.

Vier Pokalsiege für den BVB

Bislang konnte der BVB vier Mal den DFB-Pokal gewinnen. Stets dabei war bei den Finals in den Stadien das Urgestein der OPTIMISTEN, Eberhard Beck. So in Hannover (1965 beim 2:0 gegen Alemannia Aachen und mit den späteren Paten der optimistischen Gründung in 2000, Alfred „Aki“ Schmidt und Lothar „Emma“ Emmerich, als Torschützen) sowie in Berlin in den Jahren 1989 (4:1 gegen Werder Bremen mit Norbert Dickel, dem heutigen Stadionsprecher in Dortmund, und seinen zwei Buden), 2012 (beim legendären 5:2 im Match mit Bayern München und dem Doublegewinn für Borussia Dortmund) und 2017 (2:1 über die Eintracht aus Frankfurt). Eine bemerkenswerte Geschichte, die der Mitbegründer des BVB-Fanclubs Lippstadt e.V. erlebt hat. Seit Gründung der OPTIMISTEN im Jahr 2000 sind sie zu allen Endspielen mit BVB-Beteiligung jeweils mit Bussen zu den Partien in Berlin gefahren. In 2008 (1:2 nach Verlängerung gegen Bayern München), 2012 (5:2 über Bayern München), 2014 (0:2 nach Verlängerung gegen Bayern München), 2015 (1:3 gegen den VfL Wolfsburg), 2016 (3:4 im Elferduell mit Bayern München) und 2017 (2:1 über die Eintracht aus Frankfurt).