Text von Boris Rupert (Dortmund) und Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)
16 Fernsehkameras und ungezählte Print-Journalisten warteten am Dienstag auf Jürgen Klopp – und auf die letzten Infos vor dem ‚Gipfel‘. Als sich der BVB-Coach um kurz nach 14 Uhr ans Podium setzte, stellte er fest: ‚Ihr wollt, dass ich was Neues sage? Geht nicht. Es ist alles gesagt worden. Von allen.‘
Offene Frage vor dem Duell
Wobei es ohnehin nur eine offene Frage gab vor dem Duell zwischen dem Titelverteidiger und dem Rekordmeister. Würde Mario Götze, Torschütze zum 1:0-Sieg im Hinspiel, erstmals seit dem 16. Spieltag wieder zum Kader zählen? ‚Er hat am Sonntag ganz normal trainiert, und er hat keine Probleme mehr‘, sagte Klopp und bestätigte damit das, was der Youngster selbst gezwitschert hatte über Twitter. Doch die Einschätzung des Trainerteams, ‚ob er uns heute helfen kann oder erst am Samstag oder erst am kommenden Wochenende‘, war da noch nicht gefallen. Sie kam am Abend: Götze ist noch nicht dabei.
Genuss pur und kein Druck
Ansonsten sind alle fit beim BVB ‚und tatsächlich auch einigermaßen motiviert‘ für das Duell, das die Medien zum Endspiel ausgerufen haben, die Verantwortlichen auf beiden Seiten jedoch wohltuend realistisch einstufen. ‚Das ist Genuss pur und kein Druck‘, sagt Hans-Joachim Watzke: ‚Ich halte nichts davon, Spiele zu hypen. Und mit Psycho-Strategien gewinnst du kein Spiel.‘
Nüchtern und sachlich
Bayern-Trainer Jupp Heynckes bereitete seine Mannschaft ’nüchtern, sachlich und mit der Gewissheit, dass wir gegen den Meister und den Tabellenführer spielen‘ vor. Alles andere, berichtet der kicker, nennt er respektloses ‚Geplappere‘, das dem Fair Play widerspreche.
Klopp holt das Publikum ins Boot
‚Für uns ist eine tolle Geschichte, dass wir an so einem Spiel beteiligt sind, wenn man weiß, wo wir hergekommen sind‘, erinnert Watzke, und Klopp spricht davon, dass sich seine Mannschaft dank einer außergewöhnlichen Rückrunde (’sonst hätten wir fünf Punkte Rückstand‘) ‚für dieses Spiel qualifiziert habe. Wo wir aber schon mal da sind, wollen wir es auch gewinnen‘. Und weiter: ‚Wir haben ein gewisses Niveau erreicht, wo man nicht im Vorfeld erwartet, dass die Bayern automatisch gewinnen, sondern dass wir die Angelegenheit zu unseren Gunsten regeln können, wenn wir 100 Prozent unseres Leistungsvermögens ausschöpfen.‘ Dazu will er das Publikum ins Boot holen: ‚Ein Geräuschpegel, der seinesgleichen sucht, wäre nicht schlecht.‘