Vom Bürgermeister bis zum Fußball

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In wenigen Tagen gehen die Sommerferien 2024 zu Ende. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres werden sich auch die kommunalpolitischen Gremien wieder zu ihren Sitzungen treffen. Zuvor erreichte am Freitagnachmittag die Redaktion von Rote Lippe Rose eine gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linke zu den jüngsten Äußerungen des Bürgermeisters mit Blick auf den Beschluss des Rates vom 24. Juni hinsichtlich des Anbaus des Lippstädter Stadtmuseums.

Der geplante Anbau des Stadtmuseums auf dem Areal des derzeitigen Parkplatzes wird nach dem Vorstoß des Bürgermeisters „Mit mir nicht“ einmal mehr in Lippstadt diskutiert:
Auf den Mann aus dem Stadthaus kommen hinsichtlich seines Demokratieverständnisses kritische Fragen zu.
Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

Wochenrückblick

Mit scharfen Worten kritisieren die drei Fraktionen den Vorsitzenden des Rates, der „offenkundig meint, sich über den Rat und die Politik hinwegsetzen zu können – und das öffentlich“. Aufgegriffen wurde damit der Vorstoß des Mannes aus dem Stadthaus „Mit mir nicht“, zur in Auftrag gegebenen Planung (Architektenwettbewerb) einer baulichen Museumserweiterung. Mit ihrer gemeinsamen Verlautbarung stellen die drei Fraktionen (SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linke) heraus: „Das Vorhaben einer Museumserweiterung ist vom Rat vor der Sommerpause verbindlich beschlossen worden – wobei Detailfragen noch in den zuständigen Fachausschüssen diskutiert werden müssen. Aber der Beschluss als solcher steht!“ Dabei kommen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linke vor dem Hintergrund der veröffentlichen Aussagen des Bürgermeisters nicht umhin, sein Demokratieverständnis ernsthaft zu hinterfragen.

Populismus

Überdies habe, so die drei Fraktionen, der Bürgermeister in diesem Zusammenhang Behauptungen und Äußerungen in die Welt gesetzt, die von jedem seriösen Faktencheck leicht als Fake News entlarvt werden: „Wider besseres Wissen zu behaupten, hier sollten leichtfertig 30 Millionen Euro verbaut werden, wo derzeit mit maximal 16 Millionen Euro gerechnet wird (die noch dazu zu einem erheblichen Teil aus Spenden und Fördergeldern bestritten werden), ist unverfroren. Der Bürgermeister gibt hier in ganz und gar unsachlicher und einseitiger Form faktisch falsche Informationen an die Öffentlichkeit weiter. Damit macht er auf populistische Weise Stimmung gegen einen Beschluss, der von den gewählten Repräsentanten der Bürgerschaft mehrheitlich so gewollt ist. Das ist schäbig und des Amtes des Bürgermeisters sowie seiner Verantwortlichkeit mit Blick auf die Beschlusslage nicht würdig.“

Schauen mit viel Zuversicht auf die neue Sasion und ihren BVB:
Von links die „Optimisten“ Marcus und Dana Südbrock, Martin und Waldemar Schulz, sowie Michael Thiemeier.
Archiv-Foto: Hans Zaremba

Herausforderungen

Den Start in der fünftklassigen Oberliga Westfalen hat sich der SV Lippstadt 08 gewiss anders gewünscht. Nach der 1:2-Niederlage gegen die Sportfreunde Siegen müssen die Schwarz-Roten nun am Sonntagnachmittag vor heimischer Kulisse um 15.00 Uhr gegen den TUS Ennepetal einen Dreier holen, wenn sie nicht gleich zum Anfang der neuen Saison schon ins Hintertreffen geraten wollen. Mit dem Beginn der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal hat auch für die Bundesligisten die Wirklichkeit begonnen. Am kommenden Freitag startet die Beletage des deutschen Fußballs in ihre 62. Auflage. Die westfälischen Mannschaften aus Bochum und Dortmund stehen dabei vor großen Herausforderungen. Der VfL wohl erneut im Kampf um den Erhalt der Klasse. Dagegen muss der BVB beweisen, dass er nach dem großen Umbruch im Mannschaftsgefüge und mit der Berufung eines Novizen auf dem Trainerstuhl den Anschluss an die Spitze halten kann. Viele der Lippstädter „Optimisten“ werden bei der Premiere von Nuri Sahin an der Seitenlinie ihre neuformierte Mannschaft am kommenden Samstagabend um 18.30 Uhr im einstigen Westfalenstadion mit einer kritischen Betrachtung genau unter die Lupe nehmen.

Hans Zaremba