Ein Datum der schwarzgelben Geschichte

Hans Zaremba über den BVB und die OPTIMISTEN

Für viele Fußballfreunde des BVB 09 ist der 5. Mai ein besonderes Datum: Exakt vor 56 Jahren – am Donnerstag, 5. Mai 1966 – gewann Borussia Dortmund in Glasgow als erste deutsche Fußballmannschaft einen Europapokal und 34 Jahre später – am Freitag, 5. Mai 2000 – gründeten sich in Lippstadt die BVB-Freunde von den OPTIMISTEN, die derweil knapp 140 Mitglieder in ihrer Mitte haben. Auf die Ereignisse in 1966 und 2000 schauen die Anhänger des schwarzgelben Fußballs an der Lippe in diesen Tagen gern zurück und daran erinnerte beim Treffen der Lippstädter BVB-Fans Ende April auch der Verfasser dieses Beitrages.

Gruppenbild mit den Initiatoren und Paten der Gründung der BVB-Gemeinde in Lippstadt am Freitag, 5. Mai 2000: Von links Markus Rüth, heute Schulsozialarbeiter in Lünen, Bernhard Scholl, Vorsitzender der OPTIMISTEN von 2000 bis 2018, die verstorbenen BVB-Legenden und Paten der Fanclubgründung in 2000, Lothar “Emma” Emmerich (+ 2003), Ferdinand Fabra (+ 2007) und Alfred „Aki“ Schmidt (+ 2016) , sowie der Chronist der BVB-Freunde in Lippstadt, Hans Zaremba.

Von Hans Tilkowski bis zu Lothar Emmerich

Vor 56 Jahren gab es noch drei Europapokalwettbewerbe, den Meistercup, die Konkurrenz der nationalen Pokalsieger und den Messepokal, der später durch den Uefa-Pokal ersetzt wurde. Bis 1966 war es noch keiner deutschen Fußballelf gelungen, eine dieser Trophäen zu gewinnen. Unterdessen sind die damaligen Wettkämpfe durch die Champions League (Meistercup) und Europa League (Pokalsiegerwettbewerb und Uefa-Pokal) abgelöst und erweitert worden. Am Donnerstag, 5. Mai 1966, zog der deutsche Pokalsieger von 1965, Borussia Dortmund, in das Finale um den Europapokal der Cupsieger ein und war nach der Verlängerung mit einem 2:1 über den Favoriten, dem FC Liverpool, der überraschende Gewinner im Glasgower Hampden-Park. Die 1966 von dem 1903 in Essen geborenen und 1982 dort verstorbenen Willy Multhaupt betreute Equipe setzte sich in der von Brasilien bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden kreierten 4-2-4-Formation aus Hans Tilkowski (+ 2020) im Tor, Gerhard Cyliax (+ 2008), Wolfgang Paul, Theodor Redder und Rudolf Assauer (+ 2019), in der Abwehr Dieter Kurrat (+ 2017) und Wilhelm Sturm (+ 1996) im Mittelfeld sowie Reinhard Libuda (+ 1996), Alfred Schmidt (+ 2016) , Siegfried Held und Lothar Emmerich (+ 2003) im Angriff zusammen. Auffallend ist, dass neben dem Coach bis auf Siegfried Held, der 1965 aus Offenbach zum BVB gekommen war, auch alle Spieler aus Dortmund oder seinem nahen Umfeld stammten.

Ex-Nationalspieler und Trainerlegende

Zwei der Fußballgrößen vom 5. Mai 1966, die vormaligen Nationalspieler Lothar “Emma” Emmerich und Alfred “Aki” Schmidt, waren 34 Jahre später Paten bei der Gründung des “etwas anderen Fanclubs”, wie sich die Lippstädter BVB-Freunde von den OPTIMISTEN durch ihr Engagement für das Gemeinwesen verstehen, im Lokal “Zum Krug” zugegen. Unterstützt wurden die früheren Profifußballer und damaligen BVB-Fanbeauftragten von der Trainer-Legende, dem 2007 im Alter von 101 Jahren in Hamburg verstorbenen Ferdinand Fabra, der nach seiner Zeit als Fußballlehrer bei namhaften Vereinen (unter anderem Borussia Dortmund, Preußen Münster und Spielvereinigung Fürth) von 1954 bis 1978 Pädagoge am Ostendorf-Gymnasium in Lippstadt war. Von dem einstigen Grandseigneur der Trainergilde stammt auch die Bemerkung “Treue Freunde in schwerer Zeit”, die “Lippstadt am Sonntag” vor 22 Jahren zur Überschrift des Artikels über die Bildung der BVB-Fangemeinschaft bestimmt hatte.