Bundesligakommentar

Enttäuschung für Arminia Bielefeld

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Als sportliche Höhepunkte des 19. Bundesliga-Spieltages stachen die überzeugenden Siege von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg (5:1) und des FC Bayern München beim 1. FC Köln (4:0) deutlich hervor. Überlagert wurden die Highlights einmal mehr durch die Corona-Pandemie mit den Ansprüchen, die amtlich verordneten Zuschauer-Begrenzungen in den Stadien zu lockern, und die Debatte im Umfeld des BVB mit dem Blick auf die Karriereziele seines Goalgetters Erling Haaland.

Kritischer Blick auf das Gehaltsgefüge und die Ablösesummen in der Bundesliga: Diesen nimmt der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner Betrachtung nach dem 19. Spieltag der aktuellen Spielzeit im Fußballoberhaus vor.

Dortmund

Auch im zweiten Spiel der Rückrunde konnte Borussia Dortmund nach dem hart erkämpften 3:2 bei Eintracht Frankfurt ebenso in der eigenen Arena gegen Freiburg mit dem Kantersieg von 5:1 einen Dreier landen. „Wir haben heute viel richtig und gut gemacht“, war das Fazit des BVB-Trainers Marco Rose gegenüber den Medien. Eine Quintessenz, die auch von den meisten der BVB-Fans bei den Lippstädter „Optimisten“ geteilt wurde. Jedoch wenig Lust auf den Jubel nach dem Spiel verspürte Erling Haaland trotz seiner beiden Buden im Treffen mit der Breisgau-Elf. Stattdessen beklagte er sich im norwegischen Fernsehen mit ärgerlichem Gesichtsausdruck über seinen Arbeitgeber, der ihn bedrängen würde, eine Entscheidung über seine Zukunft als Profi zu treffen. Es erhärten sich die Vermutungen, dass der Ausnahmekicker im Sommer von der Ausstiegsklausel seines bis 2024 datierten Vertrages Gebrauch machen und die Schwarz-Gelben für eine Ablöse von 75 Millionen Euro vorzeitig verlassen wird. Eine Unruhe, die nicht nur den im letzten Juli aus Gladbach nach Dortmund geholten Coach alarmieren dürfte. Es ist für den BVB eine missliche Entwicklung zur Unzeit.

München

Die überraschende Pleite im Vergleich mit Borussia Mönchengladbach (1:2) vermochte der Rekordmeister mit einem klaren Erfolg von 4:0 in der Kölner Domstadt zu kontern. Der Effzeh hatte zum Verdruss seiner Sympathisanten keine großen Mittel, die Schlappe gegen die Bayern abzuwenden. Dagegen unterstrich der Titelverteidiger erneut seinen Anspruch auf die zehnte Meisterschaft in Folge, mit der er im Mai die 49. Bundesliga-Auflage beenden will. Angesichts der Tabellenlage des Branchenführers ein durchaus realistisches Vorhaben.

Köln

Aus Köln waren zuvor kritische Töne des Übungsleiters Steffen Baumgart zu vernehmen, lediglich 750 Beobachter ins Stadion zu lassen. Damit befindet sich der Kult-Trainer mit der Schiebermütze im Schulterschluss mit dem BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der in einem „Spiegel“-Interview gleichfalls die gegenwärtige Situation als ein falsches Signal bezeichnete. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende der DFL (Deutsche Fußball Liga) sieht in der Publikums-Beschränkung die Gefahr einer Zerstörung der Bindung zwischen den Vereinen und seinen Anhängern und mutmaßt: „Ein Teil der Zuschauer wird nicht zurückkommen.“ Was die rügenden Stimmen aus Köln und Dortmund dabei ausblenden, ist die zunehmende Entfremdung vieler Gefolgsleute des Fußballs zum Kickersport wegen der oft überhöhten Bezüge mancher Profis und die ausufernden Ablösen bei ihren vorzeitigen Club-Wechseln.

Bielefeld

Vom Kellerduell gegen das Schlusslicht Greuther Fürth hatten die Verantwortlichen des Bundesligisten aus der Leineweberstadt gewiss einen Dreier und den Sprung aus der Abstiegszone erwartet. Doch das erst in der Endphase des Matchs von Bielefeld erzielte Remis ist nach der bisherigen Bilanz der Kleeblätter aus Franken mit dürftigen sieben Punkten aus neunzehn Begegnungen für die Arminia schon eine Enttäuschung, auch wenn die Schwarz-Weiß-Blauen vom Teutoburger Wald dadurch den Relegationsrang erreichten.