Schalke versinkt im Chaos

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was sich bereits Mitte dieses Monats abzeichnete, ist mit dem Frühlingsbeginn zur Gewissheit geworden: Ralf Rangnick wird nicht zum FC Schalke 04 zurückkehren. Der einst ruhmreiche Verein aus dem Revier und voraussichtliche Absteiger nach der aktuellen Spielzeit der Bundesliga versinkt weiter in ein zunehmendes Durcheinander.

Schalke versinkt zunehmend im Chaos: Das mein der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach der Mitteilung von Ralf Rangnick, nicht beim Gelsenkirchener Traditionsverein als Sportvorstand anzuheuern.

Schalke

Die Gegenwart am Schalker Markt und für die treuen Fanclubs der Königsblauen in Lippstadt (Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) wird von Spieltag zu Spieltag düsterer. Auch beim Krisengipfel auf dem Berger Feld von Erle gegen Mönchengladbach hatten die Knappen nicht den Hauch einer Chance. Sie unterlagen aufgrund des gewollten Wechsels ihres Übungsleiters Marco Rose zum BVB gegen die gleichfalls von heftigen Verwicklungen geschüttelten Niederrheinern mit 0:3. Für die Borussia endete in Gelsenkirchen eine Serie von sieben aufeinanderfolgen Pleiten. Der künftige Dortmunder Cheftrainer konnte nach dem Dreier beim Rangletzten durchatmen und erklärte in der ARD-„Sportschau“: „Natürlich sind wir sehr erleichtert, dass wir endlich mal wieder drei Punkte mit nach Hause nehmen dürfen.“

Bielefeld

Es war das erwartet schwere Spiel der Ostwestfalen: Im Treffen mit dem Verfolger der Bayern, Leipzig, musste Bielefeld mit 0:1 wieder einen herben Rückschlag im Abstiegskampf einstecken. Es wird nun eng die für Männer aus der Leineweberstadt. Durch die Punktgewinne von Köln (2:2 im Match mit Dortmund), Mainz (2:1 in Hoffenheim) und Hertha (3:0 gegen Leverkusen) ist die Arminia auf den vorletzten Rang gerutscht. Ohne einen Dreier am Karsamstag in Mainz wird der vorjährige Neuling kaum im Oberhaus verbleiben können.

Frankfurt

Langsam, aber sicher wird es für das von Adi Hütter betreute Team ernst. Knapp zwei Monate sind es nur noch, bis nach der 58. Auflage der Bundesliga die Bilanzen gezogen werden. Für Eintracht Frankfurt, das lässt sich nach dem 26. Spieltag festhalten, geht es nun endgültig ums große Ganze. Mit dem 5:2 gegen Union Berlin – beim dem längst nicht alles Gold war, was glänzte – verbesserte die Sportgemeinde von 1899 aus der Bankenstadt ihre Aussichten im Feld hinter München, Leipzig und Wolfsburg. Sie wittert die spannende Perspektive, in den finanziell ergiebigen Europa-Spitzenwettbewerb für 2021/22 zu kommen.

Dortmund

Eigentlich hatten die Lippstädter „Optimisten“ in Lippstadt ähnlich wie die Dortmunder BVB-Betreuer gehofft, dass die Neigung der schwarz-gelben Profis bei Vergleichen mit Vereinen aus den Tiefen der Tabelle, energielose Leistungen abzuliefern, beendet sei. Doch das war offenbar eine irrige Einschätzung. Das halbwegs glückliche 2:2 beim Effzeh offenbarte wieder einmal die Unbeständigkeit der Borussia aus dem Ruhrpott, durch die Dortmund die erneute Teilnahme an der Champions League zu entgehen droht. Nach der Länderspielpause treffen die Borussen auf die Frankfurter, die womöglich anstelle des BVB in den attraktiven europäischen Wettbewerb einziehen wird. Ohne einen Sieg gegen die Hessen dürfte der Königsklassen-Traum des BVB-Chefs Hans-Joachim Watzke vorbei sein.

München

Die neunte Meisterschaft in Folge seit dem Mai 2013 für Bayern München wird nur noch schwer aufzuhalten sein, wenn der Rekordmeister so souverän seine Auftritte besteht, wie am 26. Spieltag im süddeutschen Duell mit dem VfB Stuttgart. Selbst in Unterzahl nach dem frühen Platzverweis ihres Abwehrspielers Alphonso Davies in der 12. Spielminute demontierte der Titelverteidiger den Gast vom Neckar mit 4:0 regelrecht. Daher wird der FCB nach der Länderspielpause relativ gelöst zum direkten Schlagabtausch nach Leipzig reisen können. Der Vorsprung von vier Zählern gegen den Mitbewerber vermittelt Selbstsicherheit.