Mönchengladbach ein Titelanwärter

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach dem Trainerwechsel an der Säbener Straße in München haben natürlich viele der Fußballanhänger mit großer Spannung auf den Ausgang des Duells zwischen dem Titelverteidiger von der Isar, Bayern München, und seinem Herausforderer aus dem Revier, Borussia Dortmund, geschaut. Das Ergebnis dieses Treffens war eindeutig: Ein gefestigter FC Bayern und ein zutiefst desolater BVB 09. Von der vom Dortmunder Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke zum Saisonbeginn keck postulierten Augenhöhe war bei dieser Auflage des deutschen Klassikers absolut kein Rede, eher muss man von einer Deklassierung sprechen, die Dortmund in München erfahren hat.

Für ihn holt der BVB mit Lucien Favre nicht die neunte Meisterschaft: Der Chronist der OPTIMISTEN, Hans Zaremba, blickt in seinem Bundesligakommentar auch auf den Klassiker in München.

München

Die Bayern haben im letzten Match von Uli Hoeneß als Präsident des Branchenführers und im zweiten Pflichtspiel nach der Auflösung des Vertrags des an der Crew der Münchener gescheiterten Coachs Niko Kovač mit dem 4:0 einen deutlichen Akzent gesetzt. Zugleich hat die erfolgsverwöhnte Equipe ihrem Interims-Übungsleiter Hansi Flick (vorerst) eine Jobgarantie bis zum Ende der Spielzeit 2019/20 gewährt. Was auch immer eine solche Bestätigung bei einem Club – der wiederholt durch erhebliche Gegensätze zwischen dem abtretenden Patriarchen vom Tegernsee (Uli Hoeneß) und seinem aus Lippstadt stammenden Vorstandschef (Karl-Heinz Rummenigge) für gehörig Aufsehen sorgte und wo nun ein neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates (Herbert Hainer) kommt – am Ende bedeutet.

Dortmund

Offenbar kann Borussia Dortmund beim FC Bayern München nicht mehr gewinnen. Am elften Spieltag der aktuellen Bundesligarunde war das 0:4 bereits die sechste Schlappe in Folge für die Schwarz-Gelben. Zwei schmerzvolle Erfahrungen für die Freunde des BVB – und somit auch für die Lippstädter „Optimisten“ – drückt das Resultat in Fröttmaning aus: Schon Joachim Löw hatte als Bundestrainer keinen Erfolg, Mario Götze als Sturmspitze aufzubieten, und mit Lucien Favre wird der BVB 09 kaum seinen neunten Meistertitel holen.

Gelsenkirchen

Dreimal lagen die Königsblauen auf dem Berger Feld von Erle in Führung, aber gegen die Fortuna aus Düsseldorf reichte es nur zu einem 3:3. Eine bittere Enttäuschung für die Sympathisanten des FC Schalke 04 in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse), die von den Knappen eigentlich einen Tabellensprung nach oben erwartet hatten.

Paderborn

Der wiederholte Misserfolg der Blau-Schwarzen aus dem Hochstift (0:1 gegen Augsburg) erinnert fatal an den SC Tasmania 1900 Berlin. Die Neuköllner mussten 1966 nach einer ähnlichen Serie von Niederlagen das Oberhaus nach nur einem Jahr verlassen. Spätfolgen waren der Konkurs und im Juli 1973 die Auflösung des Vereins. Ein widriges Beispiel, das Paderborn nicht erleben sollte. Es wäre ein herber Verlust für die heimische Fußball-Region.

Köln

Die Zeichen mehren sich, dass die Kölner die Paderborner auf den Weg ins Unterhaus wohl begleiten werden. Die Trennung vom Sportgeschäftsführer Armin Veh und vom Trainer Achim Beierlorzer unterstreicht die derzeit schwere Krise bei den Domstädtern im Rheinland.

Mönchengladbach

Die Mönche bleiben die große Überraschung. Mit ihrem 3:1 gegen Werder Bremen sicherten sie sich zum Jubel ihrer auch in Lippstadt reichlich vertretenen Fans den ersten Rang in der Tabelle. In dieser Form sind die Gladbacher auf jeden Fall auch ein Anwärter auf die Schale.