Frust bei westfälischen Clubs

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der siebte Spieltag endete für die westfälischen Bundesligavereine aus Dortmund, Gelsenkirchen und Paderborn allesamt mit Enttäuschungen. Während die Clubs aus dem Ruhrpott, BVB 09 (2:2 in Freiburg) und Schalke 04 (1:1 gegen Köln), noch jeweils einen Punkt holten, kassierte der Neuling aus dem Hochstift mit dem 1:2 gegen Mainz vor heimischer Kulisse seine nächste Schlappe und steuert mit nur einem winzigen Zähler und einem trostlosen Torverhältnis von 9:19 stracks aufs Unterhaus wieder zu.

Kein guter Spieltag für die westfälische Clubs: Der Chronist der OPTIMISTEN, Hans Zaremba, analysiert in seinem Bundesligakommentar die Situation von Dortmund, Gelsenkirchen und Paderborn.

Dortmund

Der vom eigenen Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke beim Start der 57. Auflage der Bundesliga zum Meisterschaftsanwärter ernannte BVB kam auch am letzten Durchgang vor der Länderspielpause nicht über ein Remis hinaus. Es war für die Schwarz-Gelben nach den zwei Spielen bei Eintracht Frankfurt und in Dortmund (mit Bremen) nun beim Überraschungsteam im Breisgau zum dritten Mal in Folge ein 2:2 und das dritte Match, das die Borussen zum Missfallen ihrer treuen Gemeinde – und somit auch bei den Lippstädter „Optimisten“ – trotz eines Vorsprungs nicht erfolgreich beenden konnten. Gegenüber der letzten Saison, wo sie mit einem zeitweiligen Polster von neun Punkten mehr oder weniger die schon eine eingesackte Meisterschaft am Ende noch vermasselten, laufen sie nun in der aktuellen Spielzeit den eigenen Ansprüchen immer weiter hinterher. Vorlagen, die ihnen andere Vereine – wie jetzt Hoffenheim mit seinem überraschenden 2:1 bei Bayern München und zuvor Schalke mit dem unverhofften 3:1 in Leipzig – lieferten, vermögen die Dortmunder offenkundig nicht zu verwerten. Folglich blicken die Fans des amtierenden Vizemeisters skeptisch auf den Vergleich mit der Borussia aus Mönchengladbach, die nach ihrem 5:1 gegen einen in der Defensive schlecht aufgestellten FC Augsburg nun am Samstag, 19. Oktober, 18.30 Uhr, als neuer Spitzenreiter im einstigen Westfalenstadion aufläuft.

Schalke

Auch die Knappen konnten zum Unmut ihrer Freunde in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) nicht die Chance nutzen, mit einem klaren Erfolg nach Oben zu kommen. Sie verfehlten einen bereits sicheren Sieg durch ein Last-Minute-Gegentor. Der FC Schalke 04, in der Vorsaison noch tief im Abstiegskampf, schaffte es nicht, gegen Köln an die starken Leistungen aus den zuvor siegreichen vier Spielen anzuknüpfen. Dem Effzeh – nach fünf Pleiten schon mit dem Rücken zur Wand – gelang es, zur Freude seiner Sympathisanten aus Bad Waldliesborn (Karl-Heinz Rickmann) und Wadersloh (Reinhold Schomacher) aus Erle einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt mitzunehmen.

Paderborn

Dagegen bleibt die Lage für den zweiten aktuellen Oberhaus-Rückkehrer weiterhin trostlos. Die Ostwestfalen hatten im Abstiegsduell mit dem äußerst effektiven Team aus Rheinhessen keine Möglichkeit, den ersten Sieg nach ihrem Wiederaufstieg zu holen. Somit bilden sie auch während der Länderspielpause das Schlusslicht der Bundesliga und treffen danach im Domstadt-Zweikampf am Rhein auf den 1. FC Köln. Womöglich haben sie in Müngersdorf eine Chance auf drei Punkte. Immerhin konnten sie im vergangenen Jahr in der Zweiten Bundesliga bei den Geißböcken mit 5:3 noch einen klaren Erfolg einheimsen.

München

Die Stimmung beim gemeinsamen Ausflug des FC Bayern München auf das Oktoberfest am vergangenen Sonntag dürfte ziemlich getrübt gewesen sein. Die TSG 1899 Hoffenheim sorgte dafür, dass der Branchenführer auch ohne Biergenuss einen Kater erlitt. Nur vier Tage nach dem imposanten 7:2-Sieg in der Champions-League bei Tottenham Hotspurs landeten die erfolgsverwöhnten Münchener beim 1:2 in der Partie mit dem Dorfklub aus dem Kraichgau wieder auf den harten Boden der Realitäten in der deutschen Bundesliga.