Schalke siegt, Dortmund verliert

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wenn die wöchentliche Bundesligakolumne in dieser Zeitung erscheint, dann erfolgt dies in der Regel auch mit einer Betrachtung der westfälischen Clubs im Oberhaus, Dortmund, Gelsenkirchen und Paderborn. So auch in diesmal, wo die drei Vereine allesamt mit ungleichen Ergebnissen und Erfahrungen den dritten Spieltag beendeten.

Lucien Favre muss liefern, sonst wird es nichts mit der Meisterschaft für die Schwarz-Gelben aus Dortmund:Der Bundesligakommentar des Chronisten der heimischen BVB-Freunde, Hans Zaremba, beschreibt die gegenwärtige Leistungsstärke von Borussia Dortmund.

Dortmund

Es waren viele Anhänger des BVB – mit Marion Beck und Martin Schulz auch zwei Lippstädter „Optimisten“ – in den Osten von Berlin gekommen, um das etwas andere Stadionerlebnis in Köpenick endlich mal hautnah genießen zu dürfen. Doch mit einer Schlappe ihrer favorisierten Borussia auf dem Areal „Alte Försterei“ hatte wohl kaum einer der schwarz-gelben Fans und der vielen Medienbegleiter gerechnet. Für einige war das 3:1 der „Eisernen“, wie der Berliner Kultverein in der Kicker-Szene bezeichnet wird, eine Sensation, für andere auch eine sportliche Standortbestimmung der Dortmunder. Denn ihre vorherigen Siege gegen Augsburg (5:1) und in Köln (3:1) erscheinen zwar hoch, wurden aber gegen Mannschaften erzielt, die mehr oder weniger zum Feld der potentiellen Abstiegskandidaten zählen. Ob es in dieser Saison für den BVB wirklich zur Schale reichen wird, dürften die Wochen nach der Länderspielpause zeigen. Auch das Match gegen die Werkself aus Leverkusen am Sonntag, 14. September, im einstigen Westfalenstadion. Zwangsläufig steht damit der BVB-Coach Lucien Favre ziemlich unter Druck. Nach dem in der letzten Saison – nicht zuletzt durch taktische Fehler des Schweizer Trainers – vergeigten Titelgewinn und die zum Saisonstart erfolgte massive Verstärkung des Kaders muss der im Sommer 2018 aus Nizza geholte Übungsleiter in dieser Spielzeit liefern. Sonst wird das vom Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke geforderte Saisonziel nicht zu erreichen sein.

Gelsenkirchen

Gegenüber der Pleite des Dortmunder Rivalen in der Hauptstadt blieb der Vorstadtverein aus Gelsenkirchen im zweiten Duell mit einem Berliner Ligisten – Hertha BSC – auf dem Berger Feld von Erle siegreich. Allerdings wurde das 3:0 des FCS 04 durch zwei Eigentore der Berliner begünstigt. Aber für den neuen Mann an der Seitenlinie der Knappen, David Wagner, war der Dreier enorm wichtig. Wer sich am Schalker Markt länger halten will, muss mit Siegen aufwarten. Auf jeden Fall dürften er und die große königsblaue Gemeinde – mit ihnen auch die „Füchse“ aus Wadersloh und die Lippstädter Vereinigung „Graf Bernhard“ – nach der langen Serie von nicht gewonnenen Heimpartien tief durchgeatmet haben.

Paderborn

Wie schon in den Begegnungen in Leverkusen und daheim gegen Freiburg zeigte der Ligarückkehrer aus der Domstadt auch am Mittellandkanal eine starke Leistung. Nach zwei Niederlagen wurde diesmal der Auftritt der Blau-Schwarzen aus dem Hochstift belohnt. Das 1:1 bei der Equipe in der Autostadt ist auch für das Seelenleben der von Steffen Baumgart betreute Crew von eminenter Bedeutung. Das Remis lässt die vielen Sympathisanten des SCP 07 in der Region weiterhin auf einen Klassenerhalt hoffen. Taktisch vermittelten die Paderstädter ein interessantes Bild. Denn anstatt gnadenloser Offensive, von der ihr Übungsleiter noch zuvor geredet hatte, verteidigte der Aufsteiger in Wolfsburg resolut.

Leipzig

Mit drei gewonnenen Spielen und neun Punkten ist RB Leipzig als Tabellenführer in die Länderspielpause gegangen, was aufgrund einiger Prognosen vor dem Start in die 57. Auflage der Bundesliga nicht überraschte. Gewiss werden die jetzt von Julian Nagelsmann trainierten Sachsen mit um die Meisterschaft spielen. Zurückgemeldet in den Wettbewerb um die Meisterschale sich am vergangenen Wochenende auch der Rekordmeister aus München. Der Titelverteidiger setzte mit dem 6:1 gegen Mainz 05 einen deutlichen Akzent.