Glanzlose Bayern auf Meisterkurs

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während Borussia Dortmund im Spiel bei Werder Bremen mit dem 2:2 erneut zwei wertvolle Punkte liegen gelassen hat, konnte der Mitbewerber um die Meisterschale, der FC Bayern München, vor eigenem Publikum mit seinem 3:1-Sieg gegen das Schlusslicht Hannover 96 wiederum einen Dreier holen. Mit nun vier Zählern Vorsprung dürfte der Branchenführer seinen siebten Titel in Folge eingesackt haben.

Blickt auf München und Nico Kovac: Der Chronist der OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seiner wöchentliche Kolumne diesmal die Diskussionen um den Trainer der Bayern aufgreift.

München

Trotz der glanzlosen Vorstellung des Favoriten, konnten die Niedersachsen die Equipe von Niko Kovac nicht ernsthaft gefährden. Obwohl der Kroate nun die Chance hat, in seiner ersten Saison als Coach an der Isar das begehrte Double (Meisterschaft und Pokal) zu holen, ist seine Position in München keineswegs gesichert. Auch um den 32. Spieltag verstummten die Gerüchte auf ein baldiges Ende des erst im Vorjahr aus Frankfurt geholten Übungsleiters nicht. Inzwischen wird an der Säbener Straße wieder Thomas Tuchel gehandelt, der schon im Sommer 2018 auf der Liste der möglichen Trainer der Bayern stand.

Dortmund

Öffentlich aufgeben wie nach dem Derby-Drama wollte der BVB-Coach diesmal nicht. Richtig glauben sie in Dortmund nach dem nächsten Tiefschlag im Titelrennen der Fußball-Bundesliga an die neunte Meisterschaft aber wohl nicht mehr. „Wir sind keine Träumer“, sagten Sportdirektor Michael Zorc und Fußballlehrer Lucien Favre nach dem enttäuschenden Remis beim SV Werder Bremen unabhängig voneinander. Vor den letzten beiden Spielen sind die Chancen auf die Schale auf ein Minimum gesunken. Dass wissen auch die Fans bei den Lippstädter „Optimisten“, die auch zum letzten Heimmatch der Schwarzgelben in der aktuellen Ligazeit wieder ins einstige Westfalenstadion pilgern wollen.

Schalke

Was sich nach dem Erfolg der Schalker beim Erzrivalen in Dortmund bereits abzeichnete, wurde zur Freude der Anhänger der Knappen in Lippstadt „Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) nun zur Gewissheit. Mit der Nullnummer gegen den FC Augsburg sicherten sich die Blauen auch für die Spielzeit 2019/20 die Zugehörigkeit im Oberhaus. Aber die neunzig Minuten im trostlosen Treffen mit den Fuggerstädtern offenbarten, wie viel Arbeit auf die Bosse mit dem Sportvorstand Joachim Schneider am Schalker Markt wartet. Wem vom aktuellen Personal vertrauen sie auch in der Zukunft? Auf wen können sie zählen? Viele Ungewissheiten, die auf den neuen Chefcoach in der Gelsenkirchener Vorstadt zukommen.

Leverkusen

Die Überraschung des drittletzten Spieltages war das Resultat von Leverkusen im Vergleich mit Frankfurt. Die Werkscrew feierte eine Gala, zerlegte die Hessen mit 6:1 nach allen Regeln der Kunst. So unterstrichen die Männer der Auswahl des Chemiegiganten ihre Ambitionen auf einen Start in der der Champions League 2019/20. Die Eintracht dagegen hinterließ beim Offensivspiel der von Peter Bosz aufgeboten Equipe vom Rhein einen desolaten Eindruck. Eine heftige Schlappe für die bisher überzeugenden Frankfurter Kicker.

Mönchengladbach

Viel wurde vor der Begegnung von Mönchengladbach mit Hoffenheim darüber spekuliert, ob der einstige Jugendfußballer von Borussia Lippstadt, Dieter Hecking, seine Aufgabe als Cheftrainer am Niederrhein noch ordentlich zu Ende bringen kann. Denn mit Marco Rose aus Salzburg ist sein Nachfolger schon verpflichtet worden. Sieben Heimspiele ohne Sieg und drei Niederlagen in Folge hatten bei den einstigen „Fohlen“ und ihrem Sportlehrer durchaus ihre Wirkung gezeigt. Nach dem Schlusspfiff konnten die Mönche ein glückliches Unentschieden bejubeln, da die Kraichgauer es nicht vermochten, ihre Möglichkeiten zu nutzen.