Nun hat es Christian Heidel erwischt

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach den Rauswürfen der Sportvorstände in Nürnberg und Stuttgart kommt es nun auch am stets unruhigen Schalker Markt zum Wechsel auf der Managerebene. Was in der LaS-Kolumne zur Bundesliga schon vor einigen Wochen vermutet wurde, wird spätestens zum Saisonende Tatsache: Das Aus von Christian Heidel bei den Knappen.

Der Sieg des BVB 09 gegen Leverkusen war für Psyche der Schwarz-Gelben von enormer Bedeutung: Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der sich unter anderem mit dem Bundesligaspitzenreiter aus Dortmund befasst.

Gelsenkirchen

Während seine vormaligen Kollegen an der Pegnitz (Andreas Bornemann) und am Neckar (Michael Reschke) entlassen wurden, zog es der 55jährige Fußball-Funktionär vor, seinen Vertrag selbst aufzulösen. Und „ohne Abfindung“, was der gelernte Bankkaufmann beim Bezahler-Sender Sky unterstrich. Nach der von ihm zu verantwortenden desaströsen Personalpolitik in Gelsenkirchen eine absolut konsequente Haltung. Aber auch ohne seine eigene Demission waren offenbar die Tage von Christian Heidel auf Schalke gezählt, zumal immer wieder Namen von potentiellen Nachfolgern durch die Gazetten waberten. Durch den vom einst erfolgreichen Mainzer Manager an seiner früheren Wirkungsstätte verkündeten Abschied aus dem Ruhrpott wurde das 0:3 der Blau-Weißen beim FSV 05 zum Randereignis. Es war ein beschämender Auftritt des vorjährigen Vizemeisters, den nicht nur seine enttäuschten Anhänger in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) über sich ergehen lassen mussten. Kaum Ideen, wenig Bewegung und zahlreiche Fehlpässe kennzeichneten die Taten der westfälischen Profis in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt.

München

Keine überzeugenden Spielzüge, karge Chancen: Doch auch gegen Hertha BSC hat der von Niko Kovac eingestellte Rekordmeister wieder einen Dreier geholt. Das knappe 1:0 war ein typischer Arbeitssieg und hat entschleiert, dass es an der Säbener Straße in München weiter viele Baustellen gibt. Wer wird danach fragen, wenn am Ende der Saison die Meisterschale wieder bei den Bayern bleiben und der Herausforderer noch abgefangen werden sollte.

Dortmund

Aber Dortmund gab im späten Spiel am Sonntag auf die samstägliche Vorlage der Bayern die passende Antwort. Mit dem 3.2 gegen Leverkusen beendeten die Schwarz-Gelben zur Freude ihrer großen Gemeinde in Deutschland und bei den Lippstädter „Optimisten“ eine sieglose Serie von fünf Spielen. Das war enorm wichtig für die angeknackste Psyche der von Lucien Favre gecoachten BVB-Spieler. Mit dem Dreier bleibt Dortmund weiterhin alleiniger Tabellenführer. Doch der einstige Vorsprung von neun Punkten beträgt nur noch drei Zähler. Es war für den BVB keine einfache Partie. Ausgerechnet die vom Ex-Dortmunder Coach Peter Bosz formierte Werkself brachte die Borussia immer wieder in Probleme. Fazit des Treffens mit dem Zittersieg der Borussia: Was Leverkusen an spielerischer Überlegenheit im vorherigen Westfalenstadion zeigte, konterte der Spitzenreiter mit Taktik und Zielstrebigkeit.

Mönchengladbach

Die schöne Gladbacher Serie der letzten Wochen verkehrt sich ins Gegenteil. Das 0:3 gegen Wolfsburg war nach dem 0:3 gegen Berlin bereits die zweite Heimniederlage der Mönche nacheinander. Dazwischen gab es ein 1:1 bei der Eintracht in Frankfurt. Alles keine guten Aussichten für das am Samstagabend bevorstehende schwere Match der vom ehemaligen Lippstädter Jugendfußballer Dieter Hecking betreuten Borussen gegen den Titelverteidiger.

Düsseldorf

Im Duell der letzten Bundesliga-Aufsteiger setzte sich Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:1 durch und kann indessen die Planungen für das zweite Oberhaus-Jahr forcieren. Ein Umstand, der zum Ligastart so von nur wenigen erwartet wurde. Dagegen sind die Chancen der Franken, sich noch aus dem Tabellenkeller zu befreien, äußerst armselig.