BVB bleibt oben, Schalke rutscht ab

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das interessanteste Match des 14. Spieltages war zweifellos der Klassiker zwischen den ewigen Erzrivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen. Ein Ereignis mit deutlich ungleichen Vorzeichen: Der BVB 09 kam als ungeschlagener und souveräner Tabellenführer zu einem FC Schalke 04, der sich in dieser Saison noch nicht gefunden hat. Das Fazit nach dem 1:2 auf dem Berger Feld von Erle: Die Borussen steuern auf ihren neunten Meistertitel zu, während sich die Knappen im Abstiegsstrudel befinden.

Für ihn ist Borussia Dortmund auf Meisterkurs, während sich der FC Schalke 04 im Abstiegskampf befindet: Der Chronist der Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, beschreibt seine Eindrücke nach dem jüngsten Ruhrklassiker auf dem Berger Feld von Erle.

Dortmund

Nach dem prestigeträchtigen Dreier aus dem westfälischen Duell können die Schwarzgelben bereits eine Woche vor Weihnachten im Treffen gegen Bremen vor eigenem Publikum mit Unterstützung ihrer großen Fangemeinschaft – einschließlich einer starken Abordnung von den Lippstädter „Optimisten“ – die inoffizielle Winterpausenmeisterschaft holen. Durch den Erfolg beim Nachbarn bleiben die Dortmunder in der jetzigen Saison ohne Niederlage und mit den 39 erzielten Tore gehören sie offensiv zur Crème de la Crème im Fußballoberhaus.

Schalke

Durch die Pleite gegen den BVB befindet sich Schalke 04 zum Verdruss seiner heimischen Anhängerschaft in Lippstadt („Graf Bernhard“) und Wadersloh („Füchse“) mit dürftigen 14 Zählern auf den heiklen 13. Rang. Vor dem Anpfiff hatten die Gäste noch geglaubt, dem Favoriten die erste Abfuhr in der 55. Auflage der Bundesliga verpassen zu können. Immerhin lag die letzte Heimschlappe des Vorstadtvereins über fünf Jahre zurück: Am 26. Oktober 2013 gewann der BVB 09 mit 3:1 beim FCS 04. Auffallend ist indessen die aktuelle Anzahl der Niederlagen der von Domenico Tedesco betreuten Crew. Sie hat sich nun auf acht summiert.

Gladbach

Mit seinem 3:0 im Vergleich mit dem VfB Stuttgart hat Borussia Mönchengladbach seine Rolle als erster Verfolger der Dortmunder gefestigt. 29 Punkte kann nun die vom einstigen Jugendfußballer von Borussia Lippstadt, Dieter Hecking, begleitete frühere Fohlen-Elf aufweisen. Eine imposante Zwischenbilanz. Die Equipe vom Neckar bleibt mit elf Zählern in großen Nöten. Der Trainerwechsel von Tayfun Korkut zu Markus Weinzierl hat bislang nicht den Erfolg gebracht, den sich die Verantwortlichen mit dem Sportvorstand Michael Reschke davon versprochen haben. Wenn sich nicht bald die Lage der Bad Cannstatter verbessern sollte, dann dürfte auch der umstrittene Sportmanager in Stuttgart seine Papiere bekommen.

München

Der Rekordmeister hat mit einer guten Vorstellung und dank einem Doppelpack von Robert Lewandowski im 190. bayerisch-fränkischen Derby den ersten Bundesliga-Heimsieg seit fast drei Monaten eingefahren. Durch das 3:0 des Titelverteidigers müssten sich vorerst die aufgeregten Gemüter an der Säbener Straße in München, speziell des Präsidenten Ulrich Hoeneß und Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge, beruhigt haben. Aber der Abstand der erfolgsverwöhnten Bayern auf den Dortmunder Spitzenreiter beträgt weiterhin neun Punkte. Sie aufzuholen, wird für die Münchener bei der jetzigen Verfassung des BVB schwer werden.

Frankfurt

Zuletzt legte der frühere Club des heutigen Bayern-Coachs Niko Kovac eine beeindruckende Sieges-Serie hin. Adi Hütter, Nachfolger des Kroaten bei der Eintracht, profitierte gewiss auch von der guten Aufbauarbeit seines Vorgängers. Doch nach dem 1:2 im vormaligen Waldstadion in der Begegnung mit Wolfsburg scheint die Sportgemeinde vom Main einen Knacks bekommen zu haben. Ausgerechnet an der Stätte ihres großen Erfolges im Mai 2018 (Pokalsieg von 3:1 gegen die Bayern) kassierten die Riederwälder mit 0:1 bei der Hertha ihre zweite Klatsche in Folge. Womöglich scheint der Schwung bei den Hessen verflogen zu sein.