Dortmund bleibt auf Meisterkurs

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während der BVB 09 Dortmund nach dem 2:1 beim FSV Mainz 05 konsequent seinen Weg auf einen denkbaren neunten Gewinn der Schale fortsetzten konnte, verliert der Titelverteidiger FC Bayern München durch sein vor heimischer Kulisse erzieltes schlappes 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf immer mehr an Boden. Dagegen konnten die Schalker nach ihrem 5:2 im Kellerduell mit dem Aufsteiger aus Nürnberg durchatmen.

Für ihn durchläuft Bayern München derzeit eine Krise, während Borussia Dortmund seine gegenwärtige führende Rolle in der Bundesliga festigt: Eine Momentaufnahme vom Chronisten des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar nach dem zwölften Spieltag.

Gelsenkirchen

Dem kriselnden Vizemeister aus Gelsenkirchen gelang durch seinen deutlichen Dreier zur Freude seiner Sympathisanten von den „Füchsen“ in Wadersloh und „Graf Bernhard“ in Lippstadt ein erster Schritt aus der Tiefe der Tabelle. Gegen die Cluberer setzten sich die Königsblauen in einem Spiel mit vielen Abwehrschwächen klar durch und vergrößerten den Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte. Für die seit sechs Spielen sieglosen Franken wird die Situation immer kritischer. Die Gefahr eines erneuten Abstieges des vor 50 Jahren letztmalig als deutschen Fußballmeister gefeierten 1. FCN hat sich noch einmal zugespitzt.

Dortmund

35 Tore – mehr Treffer als Dortmund erzielte in der aktuellen Runde kein anderes Team im deutschen Fußball-Oberhaus. Die Equipe von Lucien Favre bleibt weiterhin ohne Niederlage. Bisher hat der momentane Primus neun Siege und drei Remis auf dem Konto. Eine beeindruckende Zwischenbilanz, die sich auch die treuesten BVB-Anhänger in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ vor dem Ligastart im August kaum vorstellen konnten.

München

Im vermeintlich einfachen Match mit dem Vorletzten aus Düsseldorf hat der Branchenführer von neuem in der Schlussphase einen Vorsprung verspielt. Mann des Tages in der Fröttmaniger Arena war der dreifache Torschütze der Fortuna vom Rhein, Ngandoli Lukebakio, der die Münchner mit seinem Treffer zum 3:3-Endstand schockte. Sollte sich die seit einigen Wochen fortwährende sportliche Krise der von Niko Kovac betreuten Crew fortsetzen, ist ein Scheitern der Bayern auf eine Teilnahme an der Champions League 2019/20 nicht mehr ausgeschlossen. Die erfolgsverwöhnten Bosse an der Säbener Straße in München, Präsident Ulrich Hoeneß und Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, werden einen solchen Niedergang des deutschen Rekordmeisters nicht tatenlos verfolgen.

Frankfurt

Dem heutigen Übungsleiter der Bayern wird gewiss nicht entgangen sein, wie sein einstiger Verein, die Sportgemeinde Eintracht aus Frankfurt, gegenwärtig mit ihrem jetzigen Coach Adi Hütter viel Furore bewirkt. Den damit verbundenen Beifall hätte der Kroate aufgrund seiner soliden Arbeit am Main ohne seinen Wechsel an die Isar auch einheimsen können. Mit dem 3:1 in Augsburg blieben die Hessen auch im zehnten Pflichtspiel ungeschlagen. Das Vorpreschen in das Quartett der Anwärter für die lukrative europäische Königsklasse ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Arbeit der Riederwälder. Dafür gebührt auch dem seit Sommer 2016 beim Fußballmeister von 1959 (5:3 nach Verlängerung in Berlin gegen den Nachbarrivalen Kickers Offenbach) tätigen Sportvorstand Fredi Bobic ein hohes Verdienst.

Mönchengladbach

Lange hatte es im Spätspiel des vergangenen Sonntags so ausgesehen, als sollten sich der VfL Borussia Mönchengladbach und der Hannoversche Sportverein von 1896 zum ersten Mal nach 18 Begegnungen unentschieden trennen. Doch zum Schluss fuhren die Mönche mit 4:1 einen ausdrucksvollen Sieg ein, der die Position der von Dieter Hecking formierten Mannschaft als Tabellenzweiter festigten konnte. Die Niedersachsen von der Leine stecken mit neun Punkten aus den bisherigen zwölf Begegnungen bereits tief im Abstiegsstrudel.