Gute Chancen für Hamburg und Köln

Blick auf die Zweite Liga von Hans Zaremba

Als die Bundesligavereine der ersten Stunde aus Hamburg (erstmalig) und Köln (zum sechsten Mal) im vergangenen Mai nach dem Ende der 54. Ligasaison den bitteren Weg ins Unterhaus antreten mussten, waren umgehend ihre Anstrengungen auf einen sofortigen Wiederaufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs ausgerichtet. Derzeit, wo in der Zweiten Liga bereits 13 der insgesamt 34 Begegnungen ausgetragen worden sind, haben die Traditionsclubs an der Elbe, Hamburger SV, und aus dem Rheinland, 1. FC Köln, durchaus gute Perspektiven, diese sportlichen Vorhaben zu erreichen. Die beiden Vereine befinden sich momentan auf einen Aufstiegsplatz, wobei der „Haesvau“ mit drei Zählern vor dem „Effzeh“ die zweite Liga des Fußballs anführt.

Sind der HSV und der 1. FC Köln in der Saison 2019/2020 wieder im Oberhaus dabei?: Diese Frage stellt der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinem Beitrag zur zweiten Liga heraus.

Hamburg

Wenn auch viele Sympathisanten der Rothosen – wie die Lippstädter HSV-Fans Christine Goussis und Karl-Heinz Tiemann – von einer direkten Rückkehr ihrer Vereinigung in die Bundesliga ausgehen, bleibt es gleichwohl rund um den Hamburger Volkspark unruhig. Erst vor wenigen Wochen musste der als HSV-Nachwuchscoach noch mit viel Lob überschüttete Christian Titz dem ursprünglich in Dortmund als Jugendtrainer gestarteten Hannes Wolf weichen. Warum dieser Wechsel erfolgte, war von vielen Beobachtern nicht so recht zu erkennen. Aber die Hamburger haben bekanntlich ohnehin eine starke Fluktuation bei ihren Übungsleitern zu verzeichnen. Nun nutzten der neue Mann auf der Bank der Hanseaten und Sportvorstand Ralf Becker die Länderspielpause für eine kritische Bestandsaufnahme. Diskutiert wurde über den Kader, Wintertransfers und die Gruppengröße beim Training. Eine Erkenntnis: Einige Spieler müssen sich warm anziehen, denn es wird jetzt wohl aussortiert. Die Bosse beim früheren Bundesliga-Dino befürchten zudem, am Ende der Spielzeit in der Zweiten Liga vom lokalen Rivalen, FC St. Pauli, überrundet zu werden. Immerhin haben die Kiez-Kicker vom Millerntor gegenwärtig den vierten Rang erklommen und ihr Rückstand zum HSV beträgt gerade mal vier Punkte. Vieles scheint nun in der Hansestadt möglich zu sein.

Köln

Auch die jahrelangen Anhänger des „Effzeh“ in Bad Waldliesborn, Karl-Heinz Rickmann, und in Wadersloh, Reinhold Schomacher, setzen natürlich auf einen direkten Wiederaufstieg des von ihnen geschätzten Vereins. Doch auch bei den Geißböcken sind offenkundig manche der Verantwortlichen verunsichert. Auch hier sind die Chefs auf Verstärkungen aus. Mit Anthony Modeste, ein bei ihnen von 2015 bis 2017 durchaus erfolgreicher französischer Fußballspieler, holte Köln jetzt einen Torjäger aus China in die Domstadt zurück. Bereits im Januar 2018 war aus Stuttgart mit Simon Terodde ein weiterer Goalgetter an den Rhein heimgekehrt. Das Stürmerduo soll dem dreimaligen Meister früherer Zeiten (1962, 1964 und 1978) den Weg ebnen, zum siebten Mal den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen.

Paderborn

An der Pader sind die Erwartungen zweifellos bescheidener. Ein guter Mittelfeldplatz zum Saisonschluss im Mai 2019 dürfte im Hochstift schon die meisten Gemüter zufrieden stellen. Vor allem nach dem im Mai 2018 vermeldeten Rückzug von Wilfried Finke als Präsident des vormaligen Bundesligisten (2014/15). Die Folgen dieser gravierenden Veränderung auf der Brücke bei den Blau-Schwarzen lassen sich noch nicht abschätzen, zumal der Möbelhändler auch ein potenter Geldgeber des SC Paderborn 07 war. Unterdessen hat der 67jährige sein Paderborner Firmenkonstrukt an ein vorwiegend in den neuen Bundesländern agierendes Unternehmen veräußert. Was wiederum diese privatwirtschaftliche Entscheidung für die Zukunft des Profifußballs in dem knapp 150.000 Einwohner umfassenden ostwestfälischen Oberzentrum und somit in der heimischen Region bedeutet, bleibt gleichfalls abzuwarten.