Dortmund bleibt an der Spitze

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während Borussia Dortmund nach dem famosen 4:3 gegen den FC Augsburg auch während der Länderspielpause die Rangfolge der Bundesliga anführt, muss sich der FC Bayern München nach dem bitteren 0:3 im Treffen mit Borussia Mönchengladbach vorerst mit dem sechsten Platz begnügen. Freuen konnten sich auch die Knappen aus Gelsenkirchen, die bei Fortuna Düsseldorf mit 2:0 ihren zweiten Dreier holen konnten. Und mit Tayfun Korkut vom Tabellenletzten VfB Stuttgart wurde – wie im LaS-Bundesligakommentar nach dem sechsten Spieltag erwartet – der erste Trainer im Oberhaus des deutschen Fußballs in der Saison 2018/19 vor Vertragsende geschasst.

Schaut auf die Situation bei Bayern München nach ihrer bitteren Schlappe gegen Borussia Mönchengladbach: Mit den Vorgängen beim Branchenführer der Bundesliga setzt sich unter anderem der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinen Betrachtungen nach dem siebten Spieltag auseinander.

München

Es läuft momentan bei den Münchnern nicht viel zusammen: Der von Niko Kovac betreute Titelverteidiger hat nach dem 0:2 in Berlin nun gegen die Mönche vor heimischen Publikum in Fröttmaning schon seine zweite Schlappe in der Bundesliga hinnehmen müssen. Folglich beginnen an der Isar die Diskussionen, welchen Anteil ihr kroatischer Trainer an der Misere hat? Bereits vier Tage zuvor mussten sich die Bayern in der europäischen Königsklasse mit einem mauen 1:1 im Vergleich mit Ajax Amsterdam zufrieden geben. Wenn dies alles derzeit auch nur eine Momentaufnahme ist, sind jedoch zwei Aspekte auffallend: Nach nur sieben Spieltagen in der noch jungen Saison 2018/19 liegt der Favorit vier Punkte hinter dem BVB. Auch sein Torverhältnis von 12:8 ist glanzlos, während der augenblickliche Tabellenführer aus Dortmund mit 23:8 eine deutlich bessere Bilanz darbieten kann. Ebenso ist eine erste Kritik des Präsidenten des Branchenführers, Ulrich Hoeneß, zu den Rotationen des im Juli von Frankfurt abgeworbenen Übungsleiters zu vernehmen: „Am Ende muss er auch den Kopf dafür hinhalten.“ Ähnliches hatte auch der aus Lippstadt stammende Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge im November 2007 geäußert, als er die Auswechselungen des damaligen Coachs und studierten Mathematikers Ottmar Hitzfeld mit „Fußball ist nicht Mathematik“ bewertete. Wenige Monate später verabschiedete sich der geschmähte Erfolgstrainer von der Säbener Straße in München und heuerte bei der Nationalelf der Eidgenossen als sportlicher Leiter an. Auch dieser Vorgang dürfte Niko Kovac bekannt sein.

Dortmund

Die Anhänger der Schwarzgelben und mit ihnen die Lippstädter „Optimisten“ müssen das 4:3 der Borussia im Match mit dem FC Augsburg als ein Wechselbad der Gefühle empfunden haben. Es war Paco Alcácer, der erst in der 59. Minute von Lucien Favre ins Spiel genommen wurde, Borussia Dortmund mit seinen drei Buden gegen die Fuggerstädter zum Sieg verhalf. Das entscheidende Tor fiel erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit, wo viele schon von einem 3:3 ausgingen. Einen persönlichen Akzent konnte auch der lange von dem im Sommer nach Dortmund gekommenen Sportlehrer abgelehnte Mario Götze, der auch erst spät aufs Feld kam, mit seinem Treffer zum vorübergehenden 3:2 setzen. Für die Psyche des einstigen Supertalents ein wichtiger Erfolg. Nach ihrem prächtigen Sieg in der Champions League am Mittwoch zuvor gegen Monaco (3:0) taten sich Dortmunder jedoch im Kräftemessen mit Augsburg lange schwer. Am Ende war es ein glücklicher Sieg des BVB, der nun am Samstag, 20. Oktober, beim Schlusslicht Stuttgart am Neckar auflaufen muss.

Gelsenkirchen

Mit dem zweiten Gewinn in Serie hat sich der FC Schalke 04 von seinem Bundesliga-Fehlstart mit fünf Niederlagen am Stück erholt und seinen kleinen Aufschwung fortgesetzt. Der Meisterschaftszweite der Spielzeit 2017/18 konnte sich zur Freude seiner Fans in der heimischen Region von den „Füchsen“ in Wadersloh und „Graf Bernhard“ in Lippstadt im Westschlager bei Fortuna Düsseldorf mit 2:0 durchsetzen. Während sich die Königsblauen aus Gelsenkirchen nun zuversichtlicher auf ihren nächsten Gegner, Werder Bremen, vorbereiten können, steht dem Aufsteiger aus der Landeshauptstadt beim Gastspiel bei der wieder erstarkten Sportgemeinde Eintracht in Frankfurt neuerlich ein schweres Match bevor.