Frust bei den Fans der Knappen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es waren zum Schluss 21 Punkte Vorsprung für den FC Bayern München, als die Bundesligasaison 2017/18 beendet war. Der Kampf um die Meisterschale war wieder zur großen Langeweile geworden. Doch nach dem im Mai verlorenen Pokalfinale des FC Bayern München gegen die Eintracht aus Frankfurt keimte bei der Konkurrenz etwas Hoffnung auf, dass die 56. Auflage der Bundesliga einen anderen Verlauf nehmen könnte. Doch nach nur zwei Spieltagen steht der Rekordmeister erneut an der Spitze, während die potentiellen Mitbewerber aus Dortmund (0:0 in Hannover) und Schalke (0:2 vor eigenem Publikum gegen Hertha) schon erste Schwächen offenbaren.

Sieht schwächelnde Verfolger aus Westfalen: Damit setzt sich der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinen Anmerkungen zum zweiten Spieltag der 56. Auflage der Fußballbundesliga auseinander.

München

Die nunmehr bis zur Länderspielpause absolvierten zwei Durchgänge und die Siege von München in den Treffen mit Hoffenheim (3:1) und in Stuttgart (3:0) haben gezeigt, dass die Bayern nicht nur hellwach, sondern auch körperlich und mental in Bestform sind. Der Trainerwechsel von Jupp Heynckes auf Niko Kovac scheint geglückt zu sein. Zwangsläufig ist der Titelverteidiger auch am nächsten Samstag gegen Leverkusen wieder der Favorit, zumal die Werksauswahl in der Ligarunde 2018/19 noch keinen Punkt einheimsen konnte.

Dortmund

Durch den gelungenen Start im Match mit RB Leipzig (4:1) waren nicht nur die BVB-Freunde von den Lippstädter „Optimisten“, die nach ihrer jüngsten Monatsrunde die Begegnung der Schwarzgelben bei Hannover 96 im Keller ihres Vereinslokals am Bildschirm verfolgten, von einem Sieg ihrer Borussia an der Leine ausgegangen. Doch über ein torloses Remis kamen die von Lucien Favre betreuten Kicker in Niedersachsen nicht hinaus. Dabei hatte der BVB durchaus Möglichkeiten, doch ihr Kapitän Marco Reus vergab zwei Großchancen. Somit bleibt Borussia Dortmund seit Februar ohne einen Dreier auf fremden Platz. Für den Tabellenführer des ersten Spieltages war das Patt an der Leine schon ein gewisser Dämpfer.

Schalke

Schon nach der Auftakt-Pleite in Wolfsburg (1:2) waren die Anhänger der Knappen bedient. Der Frust der Fans der Königsblauen – so auch bei den Wadersloher „Füchsen“ und in der Gemeinde „Graf Bernhard“ in Lippstadt – dürfte nach dem ärgerlichen 0:2 im Vergleich mit Hertha BSC auf dem Berger Feld von Erle noch größer geworden sein. Mit keinem einzigen Punkt und einem Torverhältnis von 1:4 aus zwei Spielen kann man durchaus von einem Fehlstart sprechen. Sollte es nach der Länderspielpause auch in Mönchengladbach eine neuerliche Schlappe geben, dann dürften die gängigen Diskussionen am Schalker Markt wieder ihren Lauf nehmen. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Auftritt des neuen Schalkers Sebastian Rudy, der vor dem Ende der Transferperiode von der Isar ins Revier gekommen war. Der Mittelfeldspieler konnte jedoch nicht brillieren, hatte nur 19 Ballaktionen, und wurde in der 51. Minute ausgewechselt. Ein erfolgloser Einstand für den Ex-Bayern.

Mönchengladbach

Die Borussen aus Mönchengladbach, die zum Beginn der Spielzeit noch den rheinischen Rivalen mit 2:0 abfertigen konnten, hatten sich beim FC Augsburg sicherlich auch mehr ausgerechnet. Am Ende war es ein 1:1, mit dem die Fohlen aus der Fuggerstadt an den Niederrhein zurückkehrten. Für ihre ambitionierten Erwartungen ein bescheidenes Ergebnis.

Düsseldorf

Überrascht hat der Konkurrent der Mönche aus der Landeshauptstadt. Mit dem verdienten 1:1 in Leipzig sackte die Fortuna ihren ersten Saisonpunkt ein. Die von Friedhelm Funkel aufgebotenen Düsseldorfer hatten bei ihrem Gastspiel in Sachsen die besseren Gelegenheiten, schrammten kurz vor dem Schlusspfiff sogar am Überraschungscoup vorbei.