Borussia Dortmund ist erster Spitzenreiter

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Von Ansgar Brinkmann, der in der ersten und zweiten Bundesliga auf knapp 400 Spiele gekommen ist, soll der Spruch „Kinder, die in diesem Sommer eingeschult werden, kennen nur den FC Bayern als Meister“ stammen. Diese geschilderte Dominanz in der Saison 2018/19 zu beenden, ist die Aufgabe der Konkurrenz. Doch zum Auftakt der 56. Auflage der Liga haben bereits die TSG 1899 Hoffenheim, dessen Coach Julian Nagelsmann die Ambitionen der Kraichgauer mit den Worten „Ich strebe immer nach dem Maximalen. Und das Maximale ist der Titel“ unterstrich, und der FC Schalke 04, der nach 60 Jahren ohne Meistertitel, endlich die Schale holen will, schon Federn lassen müssen. Lediglich der BVB 09 konnte seine Ansprüche wahren und ist nach dem 4:1 gegen Rasen Ballsport Leipzig erster Spitzenreiter der neuen Spielzeit.

Sieht den Video-Beweis kritisch: Damit setzt sich der Chronist des Lippstädter BVB-Fanclubs, Hans Zaremba, in seinen Anmerkungen zum Auftake der 56. Auflage der Fußballbundesliga auseinander.

München

Es war das erste Spiel der neuen Fußballbundesligarunde – und gleich gab es beim 3:1-Sieg von Bayern München über 1899 Hoffenheim wieder große Aufregung um den Videobeweis. Wenn sich solche Szenen fortsetzen, steht den Fußballfreunden noch eine drollige Saison bevor. Trotz des hochumstrittenen Elfmetertores zum entscheidenden 2:1 durch den zuletzt meist missvergnügt aufgetretenen Stürmer Robert Lewandowski hat der Rekordmeister gegen den Dorfverein aus dem nordwestlichen Baden-Württemberg verdient gewonnen.

Gelsenkirchen

Kurzzeitig sah es so aus, als würde der FC Schalke in Unterzahl einen Punkt ergattern können. Aber der Vizemeister verlor zum Verdruss seiner Anhänger bei den „Füchsen“ in Wadersloh und „Graf Bernhard“ in Lippstadt mit 1:2 in Wolfsburg – dem Drittletzten der 55. Bundesligasaison, der sich im Mai nur über Relegation in der Beletage des deutschen Fußballs halten konnte. Das war kein Beginn nach Maß für die hohen Erwartungen der Knappen. Auch im Treffen am Mittelandkanal war es der Video-Beweis, der erneut Verwirrung bei allen Beteiligten hervorrief, statt die erhoffte Aufklärung einer strittigen Situation für den Schiedsrichter herbeizuführen. Solche Vorgänge sind nicht dazu geeignet, den Video-Beweis beim Publikum als eine wirkliche Hilfe für die Spielleitung zu akzeptieren.

Dortmund

Im Gegensatz zum Rivalen aus dem Gelsenkirchener Vorort Schalke ist Borussia Dortmund der Aufbruch in die neue Bundesliga-Saison vollends geglückt. Trotz des frühen Rückstandes konnten die Westfalen das Match gegen die Sachsen noch drehen und ihren vielen Fans – auch die aus Lippstadt ins ehemalige Westfalenstadion gekommenen Mitglieder von den „Optimisten“ – mit dem 4:1 einen wohltuenden Fußballabend bescheren.

Mönchengladbach

Auch der Borussia vom Niederrhein ist die Saisonpremiere gelungen. Durch das 2:0 vor heimischer Kulisse konnten die Mönche im Rheinderby gegen den Werksclub Leverkusen die Wünsche ihrer Anhänger – von denen es auch etliche an der Lippe gibt – nachkommen. Ob Gladbach den Schwung aus dem Treffen mit den Nachbarn in die nächsten Wochen mitnehmen kann, muss nach dem Verlauf ihrer Spielzeit 2017/18 jedoch hinterfragt werden.

Düsseldorf

Für den Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und seinem Übungsleiter Friedhelm Funkel endete der Eintritt in die Bundesligarunde 2018/19 mit einer Ernüchterung. Durch die 1:2-Schlappe im Vergleich mit dem FC Augsburg befinden sich die Fußballer aus der Landeshauptstadt nach ihrem sechsten Aufstieg ins Oberhaus gleich von Beginn im Abstiegskampf. Denn auch das heutige Gastspiel der Fortuna in Leipzig gibt wenig Veranlassung für die Annahme, die für den Klassenerhalt dringend benötigten Punkte mit ins Rheinland nehmen zu können.