Hamburg und Köln am Abgrund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der Kampf um den ersten Platz im westfälischen Wettbewerb bleibt auch nach dem 25. Spieltag in der Bundesliga weiterhin spannend. Diesmal konnten die Blauen aus Gelsenkirchen auf dem Berger Feld von Erle mit dem 1:0 gegen Berlin einen Dreier einsacken, während die Schwarzgelben aus Dortmund in Leipzig nur ein 1:1 schafften.

Für ihn stehen mit Hamburg und Köln die Absteiger der Bundesligasaison 2017/18 fest:Der Bundesligakommentar des Chronisten der heimischen BVB-Freunde, Hans Zaremba, der die Lage im Tabellenkeller analysiert.

Dortmund

Viermal lag der Ball im Tor – am Ende stand es aber lediglich 1:1. Die Leipziger Abseitsfalle hat Borussia Dortmund mehrfach geärgert. Einmal hatte der BVB aber Glück und es gelang Marco Reus, eine wichtige Bude im RB-Kasten unterzubringen, die eigentlich auch nicht hätte anerkannt werden dürfen. So konnten die Fans der Schwarzgelben in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ nach einem zweifellos ansprechenden Abendspiel beider Teams am Ende mit dem Unentschieden ihrer Mannschaft in der ausverkauften Arena der Sachsen zufrieden sein. Unliebsam war für den BVB jedoch, durch diese Punkteteilung wieder hinter dem Erzrivalen vom Schalker Markt auf den dritten Rang abgeglitten zu sein.

Gelsenkirchen

Wie man einen knappen Vorsprung hält, demonstrierten am Nachmittag die Knappen im Treffen mit der Hertha BSC. Nach ihrem Treffer in der 37. Minute verteidigen die Schalker zur Freude ihrer Anhänger in Wadersloh („Füchse“) und Lippstadt („Graf Bernhard“) ihren Vorsprung. Da nützte es den Berlinern auch wenig, dass sie das eifrigere Team stellten.

Hamburg

Der HSV hat es verpasst, mit einem Sieg gegen Mainz 05 den Rückstand auf den Relegationsrang zu verkürzen: Die Hamburger spielten dominant, waren lange in Überzahl und hatten die Chance, mit einem Elfer die Partie für sich zu entscheiden. Doch der Mainzer Keeper Florian Müller rettete den Gästen in seinem ersten Bundesliga-Einsatz mit vielen Paraden das 0:0. Für die Hamburger wird es nun noch schwerer, noch dem Fall ins Unterhaus zu entrinnen. Der erste Abstieg in der Geschichte der Rothosen rückt deutlich näher – selbst ihr Coach Bernd Hollerbach meint derweil: ‚Wir brauchen ein kleines Wunder.‘

Bremen

Was es heißt im harten Kampf um den Klassenerhalt, Moral zu zeigen, offenbarte am Tag zuvor der HSV-Konkurrent aus Bremen in Gladbach. Obwohl der SV Werder gegen die vom ehemaligen Lippstädter Jugendfußballer Dieter Hecking formierte Crew bis zur 59 Minute mit 0:2 zurücklag und somit von einer Niederlage auszugehen hatte, holten die Grünweißen am Niederrhein noch ein beachtliches 2:2. Die Equipe von der Weser dürfte in dieser Form den Abstieg aus der Bundesliga in dieser Spielzeit überwunden haben. Die Mönche mussten durch das für sie verdrießliche Unentschieden von neuem einen herben Rückschlag hinnehmen, sich noch bis zum Saisonfinale für den Europapokal in 2018/19 zu qualifizieren.

Köln

Der 1. FC Köln, der erst am Sonntagnachmittag sein Match mit dem VfB Stuttgart austragen musste, verpasste mit dem 2:3 im Treffen mit den Männern aus Bad Cannstatt den angepeilten Sprung vom Tabellenende. Der sechste Abstieg des Effzeh aus der Bundesliga ist wohl kaum noch zu vermeiden. Die Wechsel des Sport-Geschäftsführers (für Jürg Schmadtke kam im Oktober Armin Veh) und des Übungsleiters (nach dem Rauswurf von Peter Stöger übernahm im Dezember Stefan Ruthenbeck) haben offensichtlich zu keiner durchgreifenden Lösung der Probleme rund um das Geißbockheim geführt. Die Planungen in der Domstadt am Rhein werden nun ganz auf die Zweite Liga auszurichten sein. Der VfB Stuttgart, im Sommer 2017 nach einjähriger Abwesenheit wieder ins Oberhaus zurückgekehrt, dürfte mit seinem vierten aufeinanderfolgenden Sieg und seinen jetzt 33 Zählern aus 25. Spielen bereits den für diese Saison angepeilten Ligaerhalt erreicht haben.