Bayern München zieht davon

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während Borussia Dortmund auch im fünften Spiel in Folge kein Dreier gelang, hat der FC Bayern München nach der Rückkehr von Jupp Heynckes an die Säbener Straße bereits sein achtes Pflichtspiel gewonnen. Damit konnte der Titelverteidiger von der Isar seinen Vorsprung gegenüber den Westfalen auf stattliche neun Punkte ausbauen.

Für ihn ziehen die Bayern davon: Der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, analysiert in seinem Bundesligakommentar den Aufschwung Titelverteidigers.

München

Noch in der Phase des am 28. September in München abgelösten Carlo Ancelotti wirkten die Bayern ermattet und mussten mit dem Verlust des von ihnen seit Mai 2013 ununterbrochen besitzenden Meistertitels rechnen. Doch nach der Reaktivierung von Jupp Heynckes läuft es beim Branchenführer wieder. Die sechste aufeinanderfolge Gewinn der Schale rückt näher. Auch gegen Augsburg gewann der Rekordmeister. Für seinen Coach war es – als Spieler und Trainer zusammengefasst – schon der 500. Bundesligasieg. Eine beachtliche Leistung.

Dortmund

Nach der Länderspielpause sollte es eigentlich wieder aufwärts beim BVB gehen. Doch auch beim heimstarken VfB Stuttgart kassierte der BVB eine Niederlage, nach Hannover bereits die zweite bei einem Aufsteiger. Obendrein war beim Auftritt am Neckar auch der Superstar der Schwarzgelben Superstar Pierre-Emerick Aubameyang suspendiert. Gewiss hat Borussia Dortmund schon ruhige Phasen erlebt. In etlichen Fankreisen – so auch bei den „Optimisten“ in Lippstadt – werden die Zweifel an der Arbeit des Trainer Peter Bosz immer lauter. Bei einer Schlappe am 13. Spieltag gegen den Erzrivalen aus Gelsenkirchen werden auch in Dortmund die von einer Krise reden, die bisher diesen Begriff noch gemieden haben.

Schalke

Dagegen ist man beim königsblauen Nachbarn vor dem Derby im ehemaligen Dortmunder Westfalenstadion zur Freude der Anhänger der Gelsenkirchener in Wadersloh („Füchse“) und Lippstadt („Graf Bernhard“) passend in Stimmung gekommen. Gegen den Hamburger SV landete der FC Schalke 04 einen 2:0-Sieg und schob sich dadurch in der Tabelle auf Platz zwei vor und liegt nun mit drei Punkten vor dem Fünftplatzierten aus Dortmund. Die Knappen präsentierten sich im Match mit den Hanseaten über weite Strecken des Spiels abgeklärt, clever, waren Überdies auch noch effizient. Für die Gäste von der Elbe war es die fünfte Auswärtsniederlage am Stück, was sicherlich neue Unruhe für das Management mit dem aus Harsewinkel stammenden Vorstandsboss Heribert Bruchhagen auslösen dürfte.

Bremen

Erholt zeigten sich indessen die Bremer. Mit 4:0 fertigte der SV Werder den Nordkonkurrenten aus Hannover deutlich ab und ist mit jetzt acht Punkten sehr eng an die Hamburger (zehn Zähler) herangerückt. Die Gastgeber bestimmten fast über die gesamte Spielzeit das Geschehen und hatten mit den harmlosen Niedersachsen kaum Probleme. Spielentscheidend für die Grünweißen war das Comeback des überragenden Max Kruse, der infolge seiner schweren Verletzung am vierten Spieltag danach bei den Männern von der Weser eine große Lücke in der Offensive hinterlassen hatte. Mit ihm in Topform kann der Meister der Jahre 1965, 1993 und 2004 durchaus im Mai 2018 den Klassenerhalt schaffen

Köln

Der 1. FC Köln und der Videobeweis – das passt offensichtlich nicht zusammen: Auch gegen den FSV Mainz 05 konnten die Geißböcke mit dem Einsatz des Videoschiedsrichters nicht zufrieden sein. Doch alles Hadern über die neue Technik hilft nicht, wenn die Fußballer des Effzeh keine Tore erzielen und Punkte sammeln. Nach dem 0:1 in Rheinhessen bleiben die Domstädter mit dürftigen zwei Zählern aus nun 12 Begegnungen zum Leidwesen ihrer Sympathisanten in Lippstadt, Willi Budde und Karl-Heinz Rickmann, nicht nur Tabellenletzter, sondern ebenso der erste potentielle Absteiger der Ligasaison 2017/18.