Dortmund bleibt Spitzenreiter

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Viel war während der fußballerischen Sommerpause spekuliert worden, wie der neue Coach des BVB, Peter Bosz, mit dem Pokalsieger in die 55. Auflage der Bundesliga starten würde. Nach zwei Spieltagen und dem unterdessen beendeten Wechseltheater um Ousmane Dembelé scheint ihm mindest der Einstand gelungen zu sein. Der erste Rang mit dem Match in Wolfsburg und der Heimpartie gegen Berlin ist dafür ein Beleg.

Blickt auf den neuen Trainer von Borussia Dortmund:Der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, bescheinigt Peter Bosz in seinem Bundesligakommentar einen guten Einstand bei den Schwarzgelben.

Dortmund

Ousmane wer? Im ersten Spiel nach dem Dembelé-Transfer zeigt Borussia Dortmund keinerlei Mangelerscheinungen und gewinnt verdient 2:0 gegen Hertha BSC. Einen Tag nach der Bestätigung, wonach der 20jährige französische Dribbelkünstler für eine fixe Ablöse von 105 Millionen Euro (und bis zu 42 Millionen Euro variable Entschädigung) beim FC Barcelona anheuert, waren die Reaktionen der BVB-Fans mehr oder weniger verhalten. So auch am Vorabend der Dortmunder Ligabegegnung in Lippstadt, als sich die „Optimisten“ zu ihrer Monatsrunde trafen. Einen bemerkenswerten Akzent im Fußballtempel an der Strobelallee in der Revierstadt konnte Nuria Sahin setzen, dem der jetzige und aus Amsterdam geholte Übungsleiter der Schwarzgelben offenkundig mehr zutraut als zuvor sein Vorgänger Thomas Tuchel. Vielleicht erlebt der in Lüdenscheid geborene Mann mit den türkischen Wurzeln nun endlich seinen nach den missglückten Aufenthalten in Madrid und Liverpool (2011 bis 2013) und der Rückkehr zum BVB den von ihm verlangten Durchbruch.

Gelsenkirchen

Anstelle, endlich auch in der Spitzengruppe mitzuspielen, kassierten die bei Hannover 96 harmlos spielenden Knappen mit 0:1 bereits einen Dämpfer. Zudem scheinen sie auch noch den vom Jungtrainer Domenico Tedesco degradierten Kapitän Benedikt Höwedes an Juventus Turin zu verlieren. Keine guten Aussichten für die hochtrabenden Schalker Pläne.

Köln

Nach der für die Geißböcke achtbaren Saison 2016/17 verspüren die Domstädter derzeit ihre erste Krise in der neuen Spielzeit. Schon das Gastspiel in Gladbach endete mit einer Schlappe, nun folgte auch noch gegen den überraschend gut gestarteten HSV vor heimischem Publikum mit 1:3 die nächste Pleite. Während die bekennenden Anhänger der Hanseaten aus der Lippstädter SPD, Christine Goussis und Karl-Heinz Tiemann, mit großer Zuversicht auf die kommenden Monate blicken, dürfte der Köln-Fan und pensionierte Verwaltungsvize der Gemeinde Langenberg, Karl-Heinz Rickmann aus Bad Waldliesborn, besorgt auf die nächsten Wochen schauen. Speziell vor dem Hintergrund der zusätzlichen Belastung durch die anstehenden internationalen Auftritte des Effzeh in der Europa-League.

Gladbach

Auch die Gladbacher mussten nach dem Derbyerfolg im Treffen mit Köln nun bei ihrem Gastspiel in Augsburg eine erste Abkühlung hinnehmen. Den Gastgebern reichten ein Blitzstart und eine Bude in der letzten Minute zum letztlich verdienten Punkt. Für die vom einstigen Lippstädter Jugendspieler Dieter Hecking betreuten Mönche war das Remis eine gefühlte Niederlage, da sie nach der Pause komplett den Faden verloren und den schon geglaubten Dreier gegen die fahrig agierenden Fuggerstädter nicht über die Zeit brachten.

München

Ende mit den früher üblichen Späßen. Noch am Spielfeldrand war es dem sonst so lockeren Thomas Müller nicht möglich, seinen Frust gegen Carlo Ancelotti zu verbergen. „Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt“, platzte es aus dem Weltmeister nach dem 2:0 (0:0) seines FC Bayern München bei Werder Bremen im Hörfunk-Interview des Bayerischen Rundfunks heraus. Beim Rekordmeister an der Isar zeichnet sich augenscheinlich ein neuer Konflikt ab.