Frei machen von allen äußeren Umständen

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Von Boris Rupert (Dortmund) mit Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)

Wenn Borussia Dortmund am Dienstagabend (20.45 Uhr) mit der klaren Zielsetzung bei den Sportfreunden Lotte antritt, ins Pokal-Halbfinale einzuziehen, ist der Respekt vor dem Gegner groß – ebenso vor den äußeren Umständen: dem ramponierten Rasen, dem euphorisierten Publikum.

Blicken erwartungsvoll auf den Abend in Lotte: Die Lippstädter OPTIMISTEN Bernhard Scholl und Matthias Henke am vergangenen Freitag während der letzten Monatsrunde im Vereinslokal der BVB-Freunde an der Lippe.

Kampf gegen Lottes Euphorie

Nur „auf dem Papier“ sei der Gegner ein Drittligist, betont Thomas Tuchel: „Es ist ein Aufstiegsaspirant und von der Leistungsstärke einzuschätzen wie ein Zweitligist.“ Wer in Werder Bremen, Bayer Leverkusen und 1860 München drei höherklassige Kontrahenten ausschaltet, und das verdient, der ist zu Großem fähig. Und deshalb erwartet der BVB-Coach einen „aggressiven, mutigen und emotionalen Gegner, der nichts zu verlieren hat und die Sensation schaffen möchte“. Tuchel: „Wir erwarten ein enges und emotional aufgeladenes Stadion. Die Kunst ist es, es ruhig zu bekommen.“
Die Konstellation ist für den Favoriten naturgemäß alles andere als dankbar. Ein klarer Sieg wird erwartet, doch da sind ein Gegner, der erst einmal bezwungen werden will, und ein Rasen, den Sportjournalist Oliver Müller, der sich kürzlich vor Ort ein Bild gemacht hat, als „Acker“ bezeichnet.

Der Platz in Lotte ein Problem?

„Der Platz ist auf jeden Fall ein Nachteil für uns“, bestätigt Tuchel und kündigt an: „Wir wollen versuchen, unser Spiel so gut wie möglich durchzubringen.“ Es sei „wichtig zu akzeptieren, dass du Stockfehler machen wirst“, und er rät, die „Passgeschwindigkeit anzupassen an die Art des Untergrunds“. Nur eines dürfe nicht passieren: sich auf ein „Kick and Rush“ einzulassen, denn „das würde dem Gegner entgegenkommen“.
Die Vorbereitung auf die Partie hat das Trainerteam heute aufgenommen, nachdem die Analysten um Benjamin Weber die Vorarbeit geleistet haben. Schon jetzt weiß Tuchel, was er bei der Mannschaftsbesprechung in den Vordergrund rücken wird: „Wir müssen uns frei machen von allen äußeren Umständen, Ausgangslagen, Favoriten- und Ligendenken, sondern wir müssen es schaffen, komplett bei uns zu bleiben.“

Freuen sich auf einen schönen Pokalabend: Nicole Räker und Eberhard Beck auf einem Bild von der optimistischen Bustour zum Bundesligaspiel gegen Wolfsburg am 18. März, das mit 3 zu 0 für den BVB endete.

Wer steht im Tor des BVB?

Mit Ausnahme des Gelb-Rot gesperrten Sokratis steht der gleiche Kader wie in Freiburg zur Verfügung