Freudentanz in München

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Eine kurze Zusammenfassung des 22. Spieltages: Hamburg erlebte in München zum wiederholten Mal ein böses Debakel. Leipzig hält mit dem Sieg gegen Köln seinen zweiten Rang und Dortmund und konnte in Freiburg überlegen einen Dreier einfahren.

Vermisste einen Dreier der Knappen gegen Hoffenheim:Der optimistische Chronist Hans Zaremba sieht dunkle Wolken am Schalker Markt aufziehen.

Bremen

Wenn Bremen in Wolfsburg auch hoffnungslos unterlegen wirkte, war Werder der Sieger im norddeutschen Abstiegsduell. Das schmeichelhafte 2:1 sind für die Grün-Weißen von der Weser sind drei ganze wichtige Punkte für das Überleben im Fußballoberhaus, während die Psyche der Grün-Weißen vom Mittellandkanal einen ziemlichen Knacks erlitten haben dürfte.

Hamburg

Für den Meister war das Match gegen Hamburg ein großer Freudentanz. Schon wieder kassierten die Rothosen bei den Bayern acht Tore, wie dies auch vor zwei Jahren der Fall war. Überhaupt ist München für die Hanseaten kein gutes Pflaster, um Fußball zu spielen. In den letzten acht Liga-Treffen an der Isar mussten die Rautenträger von der Elbe 45 Buden hinnehmen und konnten selbst lediglich dreimal den Ball ins gegnerische Netz versenken. Nun wird es wieder ganz eng für das bislang einzig nicht abgestiegene Gründungsmitglied der Bundesliga. Wenn der aktuelle HSV-Coach Markus Gisdol nicht bald einen deutlichen Erfolg einfahren kann, dürfte auch er – ähnlich wie zum Saisonstart Bruno Labbadia – zur Disposition stehen. Was den Verschleiß an Trainern angeht haben die Verantwortlichen in Hamburg im letzten Jahrzehnt zu Lasten ihres Personals viele negative Schlagzeilen bewirkt.

Dortmund

Auch das Torverhältnis von Freiburg ist nach neun Spielen gegen Dortmund mit 3:29 desaströs. Der BVB zeigte zur Freude seiner vielen Anhänger im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ an der Dreisam eine hoch überlegene Partie und bot den Zuschauern phasenweise traumhafte Kombinationen und Hochgeschwindigkeits-Fußball. Der zuletzt mit Ladehemmung aufgefallene Pierre-Emerich Aubameyang konnte gleich zweimal jubeln. Es dürfte bei ihm wohl der Knoten endlich geplatzt sein. Dennoch hätte er sein Tore-Kontingent im Duell mit seinem Vorgänger beim BVB und heutigen Konkurrenten beim FCB, Robert Lewandowski, noch um zwei bis drei Goals ausbauen können. Aber die Chancenverwertung war bei den Schwarz-Gelben bereits in der Ära von Jürgen Klopp ein großes Problem. Trotz dieser Schlappe werden die Schwarzwälder mit dem Abstieg kaum etwas zu tun haben. Sie werden ihre notwendigen Punkte für den Klassenerhalt noch holen.

Gelsenkirchen

Vom Gelsenkirchener Erzrivalen hatten einige Dortmunder Fans gegen Hoffenheim einen Sieg erwünscht, um mit Blick auf die Champions-League-Ambitionen des BVB den Abstand auf den Dorfverein aus dem Kraichgau ausbauen zu können. Doch die Knappen kamen im Abendspiel am Sonntag über ein enttäuschendes Remis (1:1) nicht hinaus. Zum Verdruss der eigenen Gemeinde in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ fallen die Blauen somit auf den 12. Rang zurück und versäumten es erneut, näher an die internationalen Plätze heranzurücken. Ohne das Erreichen der Europa-League-Spielzeit 2017/18 dürfte es auch für den mit vielen Erwartungen von Augsburg in das Revier geholten Übungsleiter Markus Weinzierl schwer werden, sich am stets unruhigen Schalker Markt halten zu können.

Leipzig

Indem Leipzig durch sein 3:1 im Treffen mit Köln weiterhin den Blick auf die Champions-League-Runde 2017/18 hat, werden sich Kölner wohl mehr oder weniger vom Start in der kommenden Europa-League-Spielzeit verabschieden können. Den mitgereisten Effzeh-Fans dürfte nach dem glanzlosen Auftritt der von Peter Stöger formierten Crew der Domstädter in Sachsen die heitere Stimmung am Karnevalssamstag gründlich abhanden gekommen sein.