Dreier für Dortmund und Schalke

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es ist schon kurios, wenn der erste Durchgang im Fußballoberhaus nicht vor Weihnachten abgeschlossen ist. Durch den späten Start der Liga 2016/17 infolge der bis Mitte Juli laufenden Europameisterschaft lief die Hinrunde der aktuellen Saison bis ins neue Jahr. So stand der „Herbstmeister“ erst am dritten Januar-Wochenende fest.

Der Rothosen sind weiterhin arg gefährdet: Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, blickt in seinem ersten Bundesligakommentar im Jahr 2017 erneut auf die Situation beim HSV.

München

Dieser wurde – was freilich keine Überraschung ist – mal wieder der FC Bayern aus München. Obwohl der Titelverteidiger in Freiburg behäbig und einfallslos spielte, kam er im Breisgau dank seines Stürmers Robert Lewandowski zum glücklichen 2:1. Das Ergebnis offenbart aber zwei Einblicke: Der Rekordmeister ist nach der Winterpause noch erheblich von seiner Topform entfernt. Auf den Trainer Carlo Ancelotti wartet noch reichlich Arbeit, wenn er mit seinem Ensemble parallel zu den angestrebten nationalen Titeln (Meisterschale und DFB-Vereinspokal) auch in der Champions League den „Henkelpott“ gewinnen will.

Leipzig

Das Überraschungsteam aus Leipzig, vor Weihnachten noch von den Bayern gestutzt, startete perfekt in das Jahr 2017. Der Neuling aus Sachsen bezwang im Spitzenmatch die Frankfurter Eintracht verdient mit 3:0 und ist mit drei Zählern Rückstand einziger ernsthafter Verfolger der Männer aus München. Leipzig ist nach dem Ende der Hinrunde der beste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte. 1997/98 hatte Kaiserslautern als Aufsteiger des Jahres 1997 zum gleichen Zeitpunkt ebenfalls 39 Punkte eingesackt, allerdings die schlechtere Tordifferenz. Dennoch wurden die „roten Teufel“ im Mai 1998 Deutscher Meister.

Dortmund

Auch Borussia Dortmund konnte zur vorläufigen Beruhigung seiner Fans – im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ – die erste Hälfte der gegenwärtigen Spielzeit mit einem Erfolg abschließen. Beim 2:1 gegen den Abstiegskandidaten in Bremen taten sich die Schwarzgelben jedoch recht schwer. Die vor dem Match an der Weser mageren BVB-Resultate – gegen Augsburg, Hoffenheim und Köln alles Remis – haben auch erste Zweifel am Dortmunder Coach Thomas Tuchel aufkommen lassen. Will er – wie sein derweil in Liverpool angestellter Vorgänger Jürgen Klopp – ähnlich lange bei den Borussen bleiben, darf sein Team die Qualifikation für die europäische Königsklasse nicht verpassen.

Gelsenkirchen

Dass ebenso der Erzrivale aus der Gelsenkirchener Vorstadt das erste Pflichtspiel in 2017 für sich entscheiden konnte, hatte er seinem Winterneuzugang Guido Burgstaller zu verdanken. Der 27-jährige Österreicher, der vom Zweitligisten Nürnberg ins Revier gewechselt war, konnte wenige Sekunden vor dem Abpfiff auf dem Berger Feld von Erle den umjubelten Siegtreffer für die Königsblauen markieren. So bewahrte er zur Entspannung der großen Gemeinde der Knappen – in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ – den Club am stets unruhigen Schalker Markt vor einer bereits befürchteten Enttäuschung.

Hamburg

Der lange umstrittene Dietmar Beiersdorfer – beim traditionsreichen HSV bis im Dezember in Personalunion noch Vorstandsvorsitzender und Sportmanager – ist zwar durch den neuen Vorstandsboss Heribert Bruchgaben und jetzigen Sportchef Jens Todt ersetzt worden, doch die Talfahrt der Hamburger hält an. Statt mit einem verdienten Punkt aus Wolfsburg heimzukehren, ließen sich die Rothosen in Unterzahl am Mittellandkanal auskontern und kassierten mit dem 0:1 mal wieder eine schallende Ohrfeige. Die Hanseaten an Alster und Elbe bleiben zum Verdruss ihrer auch in Lippstadt und im Umland vorhandenen Anhänger weiter im Keller der Tabelle stecken, lediglich die Aufsteiger des Jahres 2015 aus Bayern (Ingolstadt) und Hessen (Darmstadt) befinden sich derzeit noch tiefer im Abstiegssumpf.