Dortmund demütigt Hamburg

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die von den Verantwortlichen beim Hamburger SV geplante große Inszenierung zum 80. Geburtstag ihrer Ikone Uwe Seeler sollte zugleich eine Befreiung für die HSV-Bundesligacrew werden. Doch am Ende mussten die Rothosen mit dem 2:5 vor heimischer Kulisse gegen die Dortmunder Borussia erneut eine Demütigung erdulden.

Erlebte das 5:2 von Borussia Dortmund beim Hamburger SV Der Lippstädter Optimist Juri Markuschin vor dem Hamburger Volkspark.

Dortmund

Es war der Dortmunder Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der mit seinen vier Toren (davon ein lupenreiner Hattrick in der ersten Spielhälfte) die heutigen Nachfolger des einstigen Goalgetters der Hanseaten nahezu im Alleingang erniedrigte. Der wegen einer verbotenen Mailand-Riese unterhalb der Woche von seinem Coach Thomas Tuchel in der Champions League (1:0 des BVB gegen Sporting Lissabon) noch auf die Tribüne verbannte Gabuner meldete sich eindrucksvoll in die Startelf der Schwarzgelben zurück. Während die Borussia zur Freude ihrer Anhänger in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ damit den Anschluss zur erweiterten Tabellenspitze hält, rücken für den Dino der Bundesliga der erste Abstieg und ein vorzeitiges Ende des Engagements seines zweiten Saison-Trainers Markus Gisdol immer näher. Nach der Länderspielpause muss Hamburg am nächsten Sonntag in Hoffenheim auflaufen, das gerade in München ein 1:1 erzwungen hat.

Hoffenheim

Der Dorfverein aus dem Kraichgau hat mit seinem Remis in Fröttmaning neuerlich die Verwundbarkeit der Bayern aufgezeigt, die gegen die durchdachte Taktik mit dem frühen Pressing des jungen Übungsleiters der TSG, Julian Nagelsmann, kein rechtes Mittel fanden. Da das Spiel des Rekordmeisters vor allem im ersten Durchgang über weite Strecken stockte, reichte es eben nicht zum fest einkalkulierten Dreier gegen die Gäste aus Sinsheim.

Leipzig

Das Kunstgebilde des Fußballs aus Sachsen, der Rasen Ballsport Leipzig, erregt derzeit wie kaum ein anderer Bundesligist die Gemüter vieler Fußballfans. Doch bislang ist der Neuling in seinem ersten Jahr im Oberhaus noch ungeschlagen und hat nicht von ungefähr mit seinen 24 Punkten aus zehn Spielen derweil zu den führenden Bayern aufgeschlossen. Auch am ersten November-Sonntag setzte der von einem Getränkefabrikanten geförderte Emporkömmling mit dem verdienten 3:1 gegen den FSV Mainz 05 ein handfestes Zeichen.

Köln

Nicht wenige hatten sich gefragt: Was erreicht der Effzeh vom Rhein, wenn sein Torjäger Anthony Modeste mal nicht trifft? Die Frankfurter Eintracht gab mit dem 1:0 gegen die Domstädter eine klare Antwort und stoppte vorerst die hochtrabenden Pläne der Kölner, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Nun müssen sie am Samstag nach dem Länderspiel der DFB-Crew in Italien ausgerechnet beim rheinischen Erzrivalen in Gladbach antreten, der sich zuletzt bei der Hertha in Berlin mit dem 0:3 von neuem eine schmerzliche Niederlage einfing. Die Mönche benötigen aber dringend wieder einen Erfolg, wenn sie nicht in die Abstiegszone rutschen wollen. Eine zweifellos interessante Konstellation vor dem Duell am Niederrhein.

Gelsenkirchen

Krise am Schalker Markt? Das war einmal. Die Knappen befinden sich augenblicklich nicht nur zur Genugtuung ihrer treuen Gemeinde in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ in einer Topform. Auch die jetzigen Chefs des Vorstadtvereins, der aus Mainz geholte Christian Heidel als Sportvorstand und der im Sommer aus Augsburg angeheuerte Markus Weinzierl auf der königsblauen Bank, dürften sich über das 3:1 ihrer Equipe auf dem Berger Feld in Erle gegen den SV Werder Bremen gefreut haben. Die harmlosen Grünweißen von der Weser landeten durch diese Niederlage auf dem Relegationsplatz. Auch die traditionsreichen Bremer hat nunmehr der harte Existenzkampf vollends erreicht.