Der Supercup ist ein besonderes Spiel

Aufgezeichnet von Christina Reinke mit Fotos aus dem Fundus von Hans Zaremba

Mit dem Supercup 2016 gegen den FC Bayern München bestreitet Borussia Dortmund am Sonntagabend (Anstoß 20.30 Uhr, live im ZDF) das erste Pflichtspiel der Saison 2016/17. In der 21. Auflage des Wettbewerbs empfängt der Deutsche Vizemeister und Vizepokalsieger den Deutschen Meister und Pokalsieger. Trainer Thomas Tuchel erwartet eine Prüfung auf allerhöchster Stufe.

Freuen sich auf den Klassiker am Sonntagabend vor eigenem Publikum in Dortmund:Die optimistischen BVB-Freunde aus Lippstadt, Oliver Weiß (links) und Bernhard Scholl.

Thomas Tuchel über das Spiel mitten in der Vorbereitung:

„Ich bin zweigeteilt. Es ist mehr als nur ein Vorbereitungsspiel und mehr als ein Spiel auf dem Weg zur ersten Runde im DFB-Pokal. Es ist ein Pflichtspiel, ein Finale, das wir uns verdient haben, weil darin ja auch eine Vorleistung steckt. Der Gegner und die Herausforderung machen es zu einem besonderen Spiel. Aber unsere Vorbereitung ist nicht darauf ausgerichtet, am Sonntag unsere allerbeste Leistung zu bringen, maximal fit und eingespielt zu sein. Trotzdem wollen wir morgen das Beste zeigen, was wir können.“

Auch sie freuen sich auf den Saisonstart: Die optimistischen Gründungsmitglieder Eberhard Beck (links) und Horst Kreyenmeier.

… über den Leistungsstand:

Wir werden auf allerhöchster Stufe geprüft. Darauf freuen wir uns, weil die Prüfung realistischen Aufschluss gibt, was schon sitzt, und in welchen Bereichen wir noch investieren müssen. Wir haben Spieler, die aus der fünften Woche der Vorbereitung kommen, und Spieler, die aus der zweiten Woche kommen. Wir lassen uns von Spiel zu Spiel überraschen, wo wir schon stehen.“

… über die Verfassung der EM-Fahrer:

„Sie haben noch eine gewisse Frische, aber wenig Grundlage und einen großen Rückstand auf die anderen. Wir haben Wert darauf gelegt, dass alle nach der EM frei und wenig bis gar keine Hausaufgaben hatten. Sie sollten komplett abschalten.“

… über die Diskrepanz zwischen Training und Spiel:

„Die Mannschaft fühlt sich im Training wohler und sicherer, die Prinzipen greifen. Sobald ein paar Stressfaktoren dazukommen, merkt man, dass der Klebstoff noch nicht ausreicht, um durch Schwächephasen im Spiel zu kommen.“

… über die Herausforderung, ein neues Team zu formen:

„Sie ist groß, aber wir nehmen sie gern an. Wir haben nicht nur Spieler verloren, sondern Persönlichkeiten. Selbst die Spieler, die ein Jahr dabei waren, müssen sich neu finden, weil sich ihre Rolle in der Mannschaft und auf dem Feld verändert. Wir haben junge Spieler dazubekommen, die sich noch entwickeln. Für die Neuzugänge aus dem Ausland ist die Sprache und Kultur neu. Die unterschiedlichen Einstiege ins Training erschweren die Situation noch einmal. Das ist aber kein Alibi. Wir hatten in China Spiele gegen Manchester United und Manchester City, in denen wir schon eine besondere Energie ausgestrahlt haben, im Training und auf dem Platz. Da waren wir mit der Gruppe schon drei Wochen zusammen. Aus dieser Gruppe sind Sven Bender und Matthias Ginter nach Rio geflogen, EM-Spieler sind hinzugekommen, Moritz Leitner hat sich einen neuen Verein gesucht. Was wir schon hatten, wurde noch einmal durchgewürfelt. Mit dem Kader, mit dem wir glücklich sind, sind wir erst neun Tage zusammen. Das merkt man uns an. Das ist normal, aber braucht Zeit. Jedes Spiel hilft und ganz bestimmt ein Heimspiel morgen.“

… über die Einsatzchancen der Neuzugänge:

„Wir haben heute und morgen noch Trainingseinheiten, diese letzten Eindrücke zählen. Auf die Aufstellung hat nur Einfluss, wer die Intensität für das Spiel liefern kann. Ob Neuzugang oder nicht, diese Unterteilung gibt es bei der Aufstellung der Spieler nicht.“

… über den Empfang von Mario Götze:

„Wenn Mario unser Trikot trägt, ist er ein Spieler des BVB und wird von unseren Fans unterstützt. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.“

… über die Beziehung zu Bayerns Trainer Carlo Ancelotti:

„Die wird morgen eröffnet. Ich kenne ihn als Fan des AC Mailand. Als Spieler, als Teil einer großen Mannschaft, eines großen und besonderen Klubs, hat er mir damals die Augen geöffnet, wie schön und spektakulär Fußball sein kann. Die Ära, die er als Trainer bei Mailand mit zahlreichen Titeln geprägt hat, spricht für sich. Er ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit und eine Auszeichnung für die Liga.“

… über die Rückkehr von Mats Hummels:

„Ich bin davon entfernt, Dinge persönlich zu nehmen. Wir haben sportlich um ihn gekämpft. Er hat die Entscheidung getroffen, zu einem der besten Klubs zu gehen, der seit vier Jahren eine Stufe über uns steht. Es ist doppelt bitter, dass er mit seinem Wechsel einen nationalen Konkurrenten stärkt.“

… über die Konkurrenten in der Bundesliga:

„München hat einen Schritt nach vorn gemacht und sich noch einmal verbessert. Sie haben Hummels und Sanches dazubekommen und keinen Schlüsselspieler verloren. Leverkusen wird unser größter Konkurrent im Kampf um die Champions-League-Plätze. Sie haben ihrem Kader noch einmal Qualität hinzugefügt. Auch Mönchengladbach gehört dazu.“

Erläuterungen der optimistischen Redaktion

Der obige Text ist der Homepage von Borussia Dortmund entnommen und durch Fotos aus dem Archiv des Chronisten der Lippstädter BVB-Freunde in Lippstadt, OPTIMISTEN, illustriert worden.