Nun muss Italien bezwungen werden

Blick auf die Nationalmannschaft von Hans Zaremba

Mit einer deutlichen Steigerung nach den Auftritten in der Gruppenphase gelang Deutschland am vergangenen Sonntag bei der gegenwärtigen Euromeisterschaft der angestrebte Einzug ins Viertelfinale. Nun muss die DFB-Crew gegen den Angstgegner Italien ran, das den Titelverteidiger Spanien mit 2:0 aus dem Turnier warf. Dazu ein Blick auf einige der Akteure aus dem Trupp des Deutschen Fußballbundes bei der EM.

Viel Arbeit für Joachim Löw:: Die sieht der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, für den Bundestrainer mit Blick auf die passende Taktik gegen Italien.

Joachim Löw

Obwohl die von Joachim Löw aufgebotenen Männer die drei Begegnungen in der Vorrunde unbesiegt und ohne Gegentreffer als bestes Team ihrer Staffel absolvierten, gab es vielfache Rüffel zu ihren Darbietungen. Sicherlich auch berechtigte Rügen, weil die Torausbeute gemessen an den Chancen mit lediglich drei Buden aus den drei Spielen gegen die Ukraine, Polen und Nordirland recht mager ausfiel. Aber das 3:0 im Treffen mit den Slowaken hat die meisten Kritiker vorerst verstummen lassen. Nach der Pflicht folgt bekanntlich die Kür. Die passende Taktik für die Partie mit Italien zu finden, dürfte dem Übungsleiter viel abverlangen.

Joshua Kimmich

Offensichtlich hat sich für den Bundestrainer noch rechtzeitig die gewünschte Startelf herausgebildet. Mit dem Bayern Joshua Kimmich anstelle des Schalkers Benedikt Höwedes hatte der im Umfeld von Freiburg ansässige Sportlehrer bereits gegen Nordirland nach vielen Experimenten in der rechten Außenverteidigung einen überzeugenden Nachfolger für den vor zwei Jahren nach der WM in Brasilien abgetretenen Philipp Lahm entdeckt. Damit dürfte nun für die Euro 2016 die Viererkette vor dem souveränen Manuel Neuer angeordnet sein.

Julian Draxler

Auch die Entscheidung, auf der linken Seite im Angriff für den einstigen Dortmunder und den derweil in München wenig geschätzten Mario Götze den ehemaligen Schalker und heutigen Wolfsburger Julian Draxler zu bringen, war richtig. Am Ende des ansehnlichen Fights im Achtelfinale wurde der in Gladbeck geborene Fußballer zum Matchgewinner gekürt. Die anderen Mitbewerber auf seiner Position, sein Vereinskollege André Schürrle und der aktuell bei Galatasaray Istanbul unter Vertag stehende Lukas Podolski, werden ihn in Frankreich auf dieser Position auch kaum noch ausbooten können und somit wohl Reservisten bleiben.

Mario Götze

Für den Schützen des goldenen Tores im WM-Endspiel gegen Argentinien aus 2014 war die Verdrängung durch seinen Wolfsburger Konkurrenten bitter. Bereits die Verfügung, mit Mario Gomez einen echten Stoßstürmer einzusetzen und auf den Ergänzungsspieler des FC Bayern München als hängende Spitze zu verzichten, muss für den 24jährigen recht frustrierend gewesen sein. Wer sich mit der Karriere des Anfang des Jahrzehnts beim BVB als herausragenden Mittelfeldspieler in Erscheinung getretenen Kickers befasst, wird unweigerlich zum Resümee gelangen, dass sein im Sommer 2013 vollzogener Transfer aus dem Revier an die Isar viel zu früh kam. In Dortmund hätte er mindestens noch zwei Jahre bleiben müssen, um zu einem wirklichen Spielgestalter heranzureifen.

Jerome Boateng

Spätestens seine Interviews nach dem besorgniserregenden 0:0 gegen Polen haben ihn in der Hierarchie der Nationalmannschaft nach oben gebracht. Jerome Boateng, geboren am 3. September 1988 in Berlin, ist der neue Boss. Vielleicht so einflussreich wie einst Bastian Schweinsteiger, auf dem als Held von Rio die Rolle des Leithammels zukam. Doch der ehemalige Bayer kann diese Aufgabe nach etlichen Verletzungen und infolge eher dürftiger Einsätze im Trikot von Manchester United nicht mehr mit den erwarteten Taten erfüllen.