Das Revierderby fest im Blick

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Eine Woche vor dem prestigeträchtigen Revierderby gegen den Nachbarn Borussia Dortmund bezog der FC Schalke 04 beim Aufsteiger FC Ingolstadt eine kräftigte Tracht Prügel und verspielte zugleich den in der Woche vor der Länderspielpause gerade eroberten vierten Rang in der Tabelle. Indessen gewann Borussia Dortmund gegen Werder Bremen sein Match, auch wenn dies mit einem knappen Ergebnis (3:2) endete.

Das Revierderby im Blick: Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, betrachtet in seinem Bundesligakommentar verstärkt die Begegnungen der Erzrivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen.

Dortmund

Es war ein äußerst turbulentes Spiel, was die 81.359 Zuschauer im ehemaligen Westfalenstadion in Dortmund – mit ihnen auch die heimischen BVB-Freunde Eberhard Beck und Bernhard Scholl – erlebten. Der Gegner aus Bremen verpasste eine große Überraschung, die durch sein vorübergehendes 2:1 beim hoch favorisierten BVB durchaus gegeben war. Durch die späten Tore seiner Auswechselspieler Shinji Kagawa in der 77. und Adrian Ramos in 82. Minute gelang der von Thomas Tuchel formierten Crew noch ein glücklicher Sieg und die vorzeitige Qualifikation für die Champions League 2016/17. Zudem geht die Borussia aus Dortmund nach diesem Dreier nun am Sonntagnachmittag gestärkt in das reizvolle Derby auf dem Berger Feld von Erle gegen den Langzeitrivalen FC Schalke 04.

Gelsenkirchen

Nach dem bisherigen Saisonverlauf liegen die Königsblauen jetzt 23 Punkte hinter den Schwarzgelben und werden in diesem Jahr mit der Vergabe der inoffiziellen westfälischen Meisterschaft absolut nichts zu tun haben. Durch das überzeugende 3:0 gegen die Knappen hat sich Ingolstadt den Klassenverbleib praktisch schon gesichert, während die ambitionierten Erwartungen der Gelsenkirchener auf die Champions League 2016/17 zum Verdruss ihrer treuen Fans in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ von neuem einen Rückschlag erlitten haben. Auch der im Juli von der Pader an die Emscher geholte Coach Andre Breitenreiter ist am stets unruhigen Schalker Markt wieder in die Kritik geraten.

Hannover

Durch das blamable 0:3 gegen den Hamburger SV verlor Hannover 96 sein siebtes Heimspiel in Folge. Damit können die Niedersachsen nun endgültig ihre weiteren Planungen auf die zweite Liga ausrichten. Dafür wird auch ein neuer Betreuer zuständig sein, da der zur Rückrunde an die Leine gekommene Thomas Schaaf unterdessen von 96 freigestellt wurde. Damit ist der 54jährige nach seinem vorzeitigen Abgang in Frankfurt im vergangenen Sommer bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit als Übungsleiter gescheitert. Offensichtlich hat der langjährige Profi von Werder Bremen außerhalb der Hansestadt kein Glück, wo er immerhin nach seiner aktiven Laufbahn auch vierzehn Jahre als Trainer mit dem Meistertitel in 2004 und drei Siegen im DFB-Pokal (1999, 2004 und 2009) recht erfolgreich arbeitete.

Wolfsburg

Im Treffen der Werksmannschaften aus Wolfsburg und Leverkusen siegten die Rheinländer vor heimischer Kulisse souverän mit 3:0. Für den vom einstigen Lippstädter Jugendfußballer Dieter Hecking begleiteten VfL rückt somit das internationale Geschäft immer mehr außer Sichtweise. Der völlig indisponierte Pokalsieger von 2015 verlor das wichtige Duell der Europacup-Anwärter rundweg verdient und scheint momentan richtig von der Rolle zu sein.

Mönchengladbach

War das Spiel der Mönche gegen Hertha im ersten Durchgang (1:0) noch ausgeglichen, wurde Berlin in der zweiten Hälfte mit dem 5:0 total zerlegt. Doch auf die Tabelle wirkte sich das Debakel der Hauptstädter nicht aus. Sie befinden sich weiter mit 48 Punkten auf Rang drei, dicht gefolgt von Gladbach und Leverkusen, die jeweils 45 Zähler einheimsen konnten. Der dritte Platz – für den direkten Start in der europäischen Königsklasse nötig – wird demnach in den verbleibenden sechs Begegnungen in der Liga noch hart umkämpft sein.