Bayern straucheln in Gladbach

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Auch am 15. Spieltag gelang es den großen Favoriten aus München nicht, sich vorzeitig die inoffizielle Herbstmeisterschaft 2015 einzusacken. Vielmehr verlor das bislang die Liga dominierende Team zum ersten Mal in dieser Bundesligaspielzeit ein Match, ausgerechnet bei der zum Start in die Saison so verheerend gestarteten Borussia Mönchengladbach. Zugleich holte der BVB einen Dreier beim VfL Wolfsburg.

Keine vorzeitige Herbstmeisterschaft für den Titelverteidiger:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Niederlage der Bayern und den Erfolg des BVB 09 analysiert.

München

Noch nie hatte der FC Bayern München mit seinem katalanischen Trainer Pep Guardiola ein Spiel in der Hinrunde verloren. Doch nun wurde der Rekordmeister beim langjährigen Konkurrenten am Niederrhein mit 1:3 regelrecht entzaubert, obwohl er gegenüber den Mönchen die besseren Gelegenheiten hatte. Doch bekanntlich entscheiden nicht die Torchancen eine Begegnung, sondern die erzielten Buden. Davon glückten der weiterhin in der Regie von Andre Schubert ungeschlagenen Borussia immerhin drei, während die Bayern lediglich in der 81. Minute durch Franck Ribery zum Ehrentreffer kamen und somit nur noch eine flüchtige Ergebniskosmetik vornehmen konnten.

Dortmund

Das waren selbstverständlich vielversprechende Aussichten für den Verfolger aus Dortmund, der nach dem Abpfiff in Mönchengladbach bei den Wölfen am Mittellandkanal auflaufen musste. Dabei nutzen die Westfalen die Möglichkeit, ihre Schlappe aus dem DFB-Pokalendspiel am 30. Mai in Berlin (1:3) mit einem Sieg von 2:1 bei den Niedersachsen wettzumachen. Das Bestechende an dem Resultat für den BVB ist die von ihm gezeigte Moral, wo er in der turbulenten Schlussphase nach dem späten Ausgleich der Werksauswahl aus der Autostadt doch noch zum angestrebten Dreier kam. Zur großen Freude der vielen Fußballfans im Land (insbesondere in der großen schwarzgelben Gemeinde und bei den Lippstädter „Optimisten“) bleibt damit die Bundesliga vorerst spannend.

Gelsenkirchen

Grund zur Freude hatten im zweiten Duell zwischen einer westfälischen Crew und niedersächsischen Equipe auch die vielen blauweißen Anhänger und ihre Dependance bei den Wadersloher „Füchsen“, da die Knappen im Treffen mit den harmlosen Hannoveranern ein deutliches 3:1 einsacken konnten. Dadurch verschafften sich die in den letzen Wochen stark gebeutelten Männer vom stets unruhigen Schalker Markt etwas Luft und gelangten (vorübergehend) wieder auf den für ihre Ansprüche lukrativen sechsten Rang. Auch für den im Sommer aus Paderborn nach Gelsenkirchen geholten Übungsleiter Andre Breitenreiter war der Erfolg seiner Mannschaft über Hannover 96 ein wichtiger Sieg.

Hamburg

Dagegen mussten vor heimischer Kulisse die zuletzt wieder erstarkten Hamburger einen bitteren Rückschlag hinnehmen Mit dem klaren 3:1 (1:0)-Erfolg im Volkspark stoppten die Rheinhessen die großen Ambitionen des norddeutschen Fußball-Bundesligisten, sich wieder an die internationalen Plätze zu robben. Stattdessen rutschen die Hanseaten durch die Pleite gegen Mainz auf dem neunten Rang ab, während die Gäste aus dem Rheingau mit 23 Punkten den Anschluss an das obere Tabellendrittel halten konnten.

Stuttgart

Es war zwar der erste Punkt, den Stuttgart mit seinem Interimstrainers Jürgen Kramny gegen Bremen erreichte. Mehr aber auch nicht. Erneut konnte der VfB nicht überzeugen, auch wenn die Mannschaft in der ersten Hälfte die entschlossenere, gedankenschnellere war. Von einer Mannschaft, die eine derart heftige Schreckensbilanz mit drei schweren Niederlagen in Serie (0:4 bei den Bayern, 0:4 gegen Augsburg und 1:4 in Dortmund) im Kreuz hat, war wohl auch nicht mehr zu erwarten.