Dortmund wieder auf der Siegerstraße

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Gewiss sind die Bayern aus München nach ihren drei Fehlschlägen in der Spielzeit 2011/2012, wo sie keines der ambitionierten Ziele (Siege in der Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal) erreichten, nunmehr schon in der vierten Saison in Folge die dominierende Bundesliga-Mannschaft. Von daher auch ein klarer Anwärter auf die Meisterschale in 2016. Aber die Feier für die inoffizielle Herbstmeisterschaft musste der Rekordmeister trotz seines 2:0 über Hertha zumindest um eine Woche verschieben, weil auch der hartnäckigste Bayern-Jäger, der BVB 09, drei Punkte holte.

Sieht für Werder Bremen düstere Zeiten heraufziehen:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar auch das Nordderby analysiert.

Hamburg

Die Begegnungen zwischen Hamburg und Bremen sind Klassiker und haben seit der Gründung der Bundesliga in 1963 am häufigsten stattgefunden. Allein in der Saison 2008/09 trafen die Rothosen und Grünweißen innerhalb von 18 Tagen viermal aufeinander, in der Liga in Bremen, im DFB-Pokal in Hamburg und in zwei Halbfinalspielen des Uefa-Cups. Vor diesem emotionalen Hintergrund kam es nun an der Weser zum 103. Nordderby in der Beletage im deutschen Fußball, wo die Hamburger Rautenträger bei den Bremer Rautenträgern mit teilweise exzellentem Konterspiel ein beachtliches 3:1 einfuhren. Es war der Sieg einer Equipe, die nach Jahren der Depression in der aktuellen Runde wohl nichts mit dem Abstieg zu haben dürfte, während die Lage beim Verlierer immer dramatischer wird.

Dortmund

Zweifel begleiteten im August zum Saisonausblick in dieser Zeitung dem vom VfB Stuttgart verpflichteten Übungsleiter Alexander Zorniger für sein hochgestecktes Vorhaben, mit dem Club mit dem roten Brustring wieder modernen Fußball zu präsentieren. Noch vor dem 14. Spieltag und dem Auflauf der Bad Cannstatter in Dortmund war bereits das Engagement des mit viel zu großen Erwartungen an den Neckar geholten Coachs beendet. Ausgerechnet in dieser Phase mussten die Schwaben mit ihrem Interimstrainer Jürgen Kramny beim zuletzt enttäuschenden und auf Rehabilitation ausgerichteten BVB antreten. Die Crew von Thomas Tuchel hatte zur Freude ihrer treuen Gemeinde in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ ihre ärgerlichen Niederlagen in Hamburg (1:3) und Krasnodar (0:1) überwunden und konnte den Verein für Bewegungsspiele von 1893 aus Stuttgart klar mit 4:1 bezwingen.

Gelsenkirchen

In den letzten Wochen waren die Höhepunkte der Spiele der Werksauswahl aus Leverkusen vermehrt nach dem Schlusspfiff zu vernehmen, wenn ihr Sportdirektor Rudi Völler seine besonderen Auftritte platzierte. Ähnlich war auch die Situation am Schalker Markt, wo die Bilanz (vier Spiele, ein Punkt) auch nicht der Inbegriff einer Spitzenmannschaft darstellte und der blauweiße Manager Horst Heldt zum Sportvorstand auf Abruf wurde. Gemessen daran war das Spiel am Sonntagabend ein unterhaltsames Duell. Das 1:1 war aber für beide Clubs ein unbefriedigendes Resultat. Das Team des Chemiegiganten verharrt auf dem sechsten Rang und die Knappen sind zum Verdruss ihrer Fans im Land und bei den Wadersloher „Füchsen“ gar auf den achten Platz abgerutscht. Beide bleiben somit im Mittelmaß stecken und ihr Rückstand auf den Zweiten, Borussia Dortmund, beträgt bereits jeweils elf Zähler.

Mönchengladbach

Gegen Gladbach konnte Hoffenheim gleich drei Buden unterbringen. Jedoch für einen Sieg gegen die Mönche reichte es nicht. Die drei Tore für den Dorfclub waren die ersten Treffer unter der Regie von Huub Stevens. Aber der Feuerwehrmann der Liga, der in den Vorjahren zweimal den VfB Stuttgart vor dem Fall ins Unterhaus bewahren konnte, hat bislang noch kein Konzept gefunden, um die Talfahrt von 1899 in die zweite Liga zu stoppen. Die Borussen vom Niederrhein schielen mit dem derweil vom Übergangscoach zum offiziellen Cheftrainer berufenen Andre Schubert völlig zu Recht mit Blick auf die Saison 2016/17 wieder auf die europäische Königsklasse.