Neuer Rekord für die Bayern

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Unzweifelhaft hat die Titelstory eines Hamburger Magazins über die angeblich vom DFB gekaufte Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 den neunten Bundesligaspieltag überlagert. Unabhängig davon, ob wirklich Zahlungen aus einer geheimen Schatulle für das damalige Sommermärchen geflossen sind, wurde nach der Länderspielpause im deutschen Fußballoberhaus auch wieder gekickt. Eindrucksvolle Resultate waren der neue Ligarekord des FC Bayern München, 27 Punkte nach dem Saisonstart, und der vierte Sieg in Folge der Gladbacher Borussia mit André Schubert als Übungsleiter.

Neunter Spieltag von möglichen Zahlungen aus schwarzen Kassen überlagert:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Bundesligarunde nach der Länderspielpause analysiert.

München

Auf dem voraussichtlichen Weg zum 26. Meistertitel ist die von Pep Guardiola geformte Auswahl nach dem 1:0 bei Werder Bremen nun die erste der Liga-Geschichte, der in den ersten neun Spielen die optimale Punkteausbeute gelang. Es wird zunehmend schwerer, die Männer aus dem Münchener Stadtteil Harlaching auf ihrem Erfolgsweg in der 53. Auflage der Bundesliga noch aufzuhalten.

Mönchengladbach

Während sich die vielen Fans der Mönche über den Triumph ihrer Borussia gefreut haben, war das 1:5 für die Frankfurter Eintracht ein regelrechtes Debakel. Insbesondere knickten die Hessen in der zweiten Halbzeit völlig ein. Der einstige Gladbacher Spieler und aktuelle Frankfurter Sportlehrer Armin Veh brachte es nach dem Ende der Begegnung drastisch auf den Punkt: „Wir stecken alle zusammen in der Scheiße, Trainer und Mannschaft.“ Genauso war ihm klar, dass nun am Riederwald strukturelle und grundsätzliche Änderungen greifen müssen, um einer drohenden allgemeinen Unsicherheit seiner Equipe entgegenzuwirken.

Dortmund

Zur Freude ihrer großen Gemeinde im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ konnte Borussia Dortmund beim FSV Mainz 05 ein 2:0 einfahren und den zweiten Tabellenrang festigen. ‚Es war ein bisschen wacklig, aber das macht gar nix‘, war die zutreffende Einordnung des heutigen BVB-Trainer Thomas Tuchel nach dem Sieg seines Teams an seiner vormaligen Wirkungsstätte im Rheingau. Nun erwarten die Schwarzgelben am Sonntagnachmittag vor eigenem Publikum die Augsburger, die am vergangenen Spieltag mit 0:2 im Heimmatch mit Darmstadt eine schmerzvolle Niederlage erlitten und sich gegenwärtig in einer Krise befinden. Für die Borussia eine durchaus lösbare Aufgabe und die Chance, ihre ärgerliche Schlappe von 0:1 gegen die Fuggerstädter aus dem Februar wettzumachen.

Gelsenkirchen

Er galt bei seinem Antritt in Schalke als Verlegenheitslösung. Doch nach gut 100 Tagen ist André Breitenreiter schon zum großen Hoffnungsträger bei einem der schwierigsten Vereine des deutschen Fußballs geworden. Die anfänglichen Bedenken gegenüber dem in der Bundesliga noch leidlich unerfahrenen und mit Paderborn gerade abgestiegenen Fußball-Lehrer sind derweil verflogen. Am letzten Samstag war es nicht nur das 2:1 des Vorortclubs gegen die Hertha aus der Hauptstadt, sondern auch der Auftritt des Ex-Domstädters im Sportstudio, über den die vielen Gelsenkirchener Fans in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ überzeugt gewesen sein dürften. Der Verlierer ist dagegen der schon lange umstrittene Manager des FCS 04, Horst Heldt, dessen blauweiße Zeit vorbei ist.

Stuttgart

Es musste ein Abseitstor her, um den VfB Stuttgart seinen ersten Heimsieg in dieser Saison (1:0 gegen Ingolstadt) nach vier Niederlagen in seiner Bad Cannstatter Arena zu bescheren. Dabei hätte es auch anders enden können, doch die Schanzer versäumten es, in der vierten Minute mit einem Elfer in Führung zu gehen. Für den mit vielen Vorschusslorbeeren an den Neckar geholten Coach Alexander Zorniger war der Dreier aber lediglich ein Etappenerfolg.