Dortmund bleibt in der Spur

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wer den Fußball als Geduldsspiel betrachtet, wird nicht selten als Langweiler abgetan. Wer aber die Geduld behält oder sie schnell zu verlieren droht, für den kann das in der Bundesliga durchaus eine spannende Frage sein. Dies hat mal wieder der jüngste Spieltag im deutschen Fußballoberhaus mit einigen auffallenden Beispielen offenbart.

Borussia Dortmund bleibt in der Spur besticht durch seine Konstanz::Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die gegenwärtige Stärke des BVB 09 betrachtet.

Mönchengladbach

So zeigen die Klatsche von 0.3 gegen Hamburg und der totale Fehlstart der Mönche den rasanten Verfall einer im Vorjahr noch in der Spitzengruppe vertretenen Equipe. Wenn es sich momentan die Sympathisanten der Gladbacher – von denen es auch etliche in Lippstadt bis in die Spitze im Stadthaus geben soll – noch nicht vorstellen können, so steht dem Trainer der Borussen vom Niederrhein, Lucien Favre, womöglich ein ähnliches Schicksal wie seinem Kollegen Jürgen Klopp bevor. Letzterer hatte im April im Revier bekanntlich infolge des Durchhängers des BVB in der vorherigen Saison vorzeitig seinen Vertrag aufgekündigt.

Stuttgart

Langsam verlieren die Fans der Bad Cannstatter ihren Langmut: Vier Pleiten in den ersten vier Spielen sind kein guter Start für den mit vielen Erwartungen an den Neckar geholten Coach Alexander Zorniger. Schon meinen die ersten der VfB-Anhänger, dass es wohl wieder der Knurrer von Kerkrade, Huub Stevens, nach den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 erneut in 2015/16 richten muss, um den VfB vor dem bitteren Fall in die Zweite Liga zu retten.

München

Gelassenheit können auch die erfolgsverwöhnten Bayern gebrauchen. Vielfach zahlt sich bei ihnen die Ruhe mit einem verdienten Siegtreffer in der Schlussphase aus. Diesmal mussten sie nur auf den passenden Elfmeterpfiff warten, um zu gewinnen. Für die Augsburger war es eine bittere Verfügung des Schiris, die sie um den gerechten Lohn eines Remis brachte.

Frankfurt

Fünf Monate bangten die Freunde der Eintracht um ihren Goalgetter Alexander Meier. Lange quälte sich der Torschützenkönig der Bundesligarunde 2014/15, 19 Buden aus 26 Begegnungen, nach der Operation an seiner Patellasehne in der Reha. Umso eindrucksvoller war sein Comeback: Drei Tore gelangten ihm zum famosen 6:2 der Riederwalder gegen die Geißböcke aus Köln, die damit nach dem zwischenzeitlichen Hoch mit dem vierten Rang nun wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind.

Schalke

Auch die zahlreichen Jünger der Knappen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ haben wohl noch viel an Selbstbeherrschung aufzubringen, bevor sie ihre Blauweißen wieder dauerhaft im oberen Bereich der Tabelle sehen werden. Im Treffen mit Mainz gelang dem Vorstadtverein mit dem 2:1 auf diesem Weg zumindest ein wichtiger Etappenerfolg.

Dortmund

Ganz anders ist gegenwärtig die Situation beim Erzrivalen aus Dortmund. Auch In Hannover haben die Schwarzgelben zur großen Freude ihrer Fans im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ gewonnen und wieder vier Treffer markieren können. Wenn auch drei ihrer vier Tore an der Leine mit freundlicher Hilfe der Gastgeber (ein Eigentor der Niedersachsen und zwei Elfer für den BVB) zustande kamen, bedeutet dies aber nicht, dass der Erfolg der von Thomas Tuchel gut eingestellten Equipe glücklich oder unverdient war. Das Gegenteil ist der Fall: Die Borussen beherrschten das Match von Beginn an. Dank der makellosen Bilanz von vier Siegen mit 15 erzielten Toren ist Dortmund in der noch jungen Saison bereits zum dritten Mal Tabellenführer. Aber die wirklich harten Brocken stehen noch bevor: Leverkusen im späten Spiel am Sonntagabend, München im Oktober und Gelsenkirchen im November.