Spannung im Keller

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während die Meisterschaft in der Bundesligasaison 2014/15 schon seit Wochen zugunsten des FC Bayern München gelaufen ist, bleibt die Spannung im Kellergeschoß bis zum Ende des letzten Durchgangs am Samstag, 23. Mai, erhalten. Prognosen, welche zwei Vereine im Unterhaus landen, lassen sich auch nach dem 32. Spieltag nicht verkünden. Dafür ist das Feld in der Abstiegszone zu dicht zusammen.

Wer absteigt, lässt sich wohl erst am letzten Spieltag feststellen:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Spannung im Tabellenkeller betrachtet.

Hamburg

Der traditionsreiche HSV, vor Wochen ein sicherer Kandidat für die zweite Liga und nach dem Comeback von Bruno Labbadia auf den Trainingsplatz mit zwei Siegen wieder ins Rennen zurückgekehrt, hätte gegen Freiburg schon fast den Klassenerhalt schaffen können. Doch gegen die gleichfalls ums Überleben kämpfenden Breisgauer kamen sie nur zum 1:1, und dies auch erst durch einen Treffer in der allerletzten Minute. Wären die Freiburger konsequent mit ihren guten Chancen umgegangen, hätten sie nach dem Führungstor aus der 25. Minute noch ein bis zwei Buden folgen lassen und die Rothosen besiegt.

Hannover

Ebenso wenig wie die Hanseaten kommt der kleine HSV, Hannover 96, nicht aus dem Tal heraus. Auch gegen Bremen gelang dem Team des lediglich für fünf Spiele verpflichteten Übungsleiters Michael Frontzeck kein Durchbruch. Die Niedersachsen blieben damit zum 16. Mal in Folge ohne Sieg und warten weiter auf ihren ersten Dreier in der Rückrunde. Eine bedenkliche Entwicklung, die sich derweil an der Leine abzeichnet.

Stuttgart

Dafür überraschte ein anderer Club die Beobachter: Der VfB Stuttgart konnte durch zwei späte Tore in der 66. und 79. Minute das für ihn immens bedeutende Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 erfolgreich beenden. Mit Blick auf die Paarung am letzten Spieltag in Paderborn sind dies zweifellos drei enorm wichtige Punkte für die Equipe aus Bad Cannstatt.

Paderborn

Dagegen verpassten die Domstädter aus dem nahen Paderborn den Sprung auf den 14. Rang, nachdem zuvor Hamburg, Freiburg und Hannover – wie beschrieben – aus ihren Partien jeweils nur einen Zähler einsacken konnten. Doch der Gegner vom Mittellandkanal war für die Schwarzblauen nicht zu knacken. Insgesamt enttäuschte das Team von André Breitenreiter und musste mit dem 1:3 gegen Wolfsburg erneut eine Schlappe hinnehmen.

Dortmund

Was für ein Wochenende für die Lippstädter „Optimisten“: Nach ihrer gelungenen Fete zum 15jährigen Bestehen mit vielen prominenten Gästen aus Dortmund und Lippstadt gelang am Tag darauf den schwarzgelben Kickern ein 2:0 gegen Hertha. Damit haben die Borussen nach einer eigentlich total verkorksten Ligaspielzeit plötzlich berechtigte Aussichten, von einer Teilnahme in der Europaleague 2015/16 zu träumen. Für die Berliner ist durch die Pleite im einstigen Westfalenstadion die Lage auf einmal wieder dramatisch geworden. Die Blauweißen aus der Hauptstadt können mit 34 Punkten nach 32 Spieltagen noch absteigen.

Schalke

Auch für Königsblauen war am drittletzten Spieltag nichts zu holen. Mit dem 0:2 beim letztjährigen Aufsteiger in Köln verharren sie auf der Stelle und können womöglich noch vom Erzrivalen aus Dortmund bei der inoffiziellen Westfalenmeisterschaft abgefangen werden. Was das alles am stets unruhigen Schalker Markt bedeutet, werden sich nicht nur die vielen Fans der Knappen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ ausmalen können, auch für den Manager Horst Heldt und dem Trainer Roberto Di Matteo, dürften schwere Zeiten heraufziehen. Von den finanziellen Sorgen der Gelsenkirchener ganz zu schweigen.