Jürgen Klopp: ‚Wir sind gegen die Bayern nicht chancenlos!“

Von Felix Ulrich (Dortmund) mit Bildern aus dem Fundus von Hans Zaremba (Lippstadt)

31 Punkte trennen den BVB in der aktuellen Tabelle vom FC Bayern
München. 19 waren es am Ende der Saison 2013/14, 25 in der Saison 2012/13. BVB-Coach Jürgen Klopp verbreitet vor dem 92. Bundesliga-Vergleich und dem Heimspiel am Samstag (Anstoß 18.30 Uhr) dennoch Optimismus.

Erinnerung an einem großen Erfolg von Borussia Dortmund über den FC Bayern München:Lippstädter Effelner und Stirper Freunde des BVB waren im Mai 2012 Augenzeugen des Pokalfinales von Berlin. Mit dem Tourchef der Exkursion von der Lippe an die Spree, Matthias Radtke (dritter von links), und dem Chronisten der Lippstädter „Optimisten“, Hans Zaremba (Mitte), fanden sich Etliche der heimischen Anhänger von Borussia Dortmund auf dem Breitscheidplatz an der Berliner Gedächtniskirche zum Gruppenbild ein. Einen ähnlichen Triumph wünschen sich die schwarzgelben Fans an der Lippe auch am Karsamstag in der Bundesliga von ihrem BVB gegen den FCB.

Jürgen Klopp über…

…die Ausgangslage vor dem Bayern-Spiel: „Wir sehen uns nicht auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Aber wir haben uns auch noch nie als chancenlos gesehen. Das ist auch diesmal so. Obwohl wir Zehnter sind, obwohl der Punkteabstand in der Tabelle riesig ist, obwohl vieles anders ist als in der Vergangenheit. Es ist ein Heimspiel, und das haben wir generell im Vorfeld noch nie abgeschenkt. Wir wollen nicht viel quatschen und stattdessen versuchen, ein ordentliches Spiel zu machen und nehmen das mit, was wir uns verdient haben.“

…die Personalsituation bei den Bayern: „Wenn mich nicht alles täuscht hat Bayern München in der Offensive Müller, Götze und Lewandowski zur Verfügung. Ich habe schon von schlimmeren Offensivreihen gehört. Philipp Lahm hat jetzt vier, fünf Wochen wieder trainiert, er wird da sein, in Form sein, davon muss man ausgehen bei einem Spieler seiner Qualität. Bastian Schweinsteiger, Alonso, Rode, was weiß ich, wer da noch spielen kann. Wir müssen mit maximaler Qualität rechnen. Die Jungs können alle Fußball spielen, sind immer bereit, jeden Fehler auszunutzen, und sind vom maximalen Selbstvertrauen geprägt. Fakt ist aber auch: Ribery, Robben und Alaba gehören zu den schnellsten Spielern im Kader. Wenn Du Tempo verlierst, musst Du etwas umstellen. Wie werden uns unsere Gedanken machen, wie die Bayern darauf reagieren.“

Optimistischer Blick auf den Klassiker im ehemaligen Westfalenstadion am Tag vor Ostern:Martin Schulz und Marion Beck von den Lippstädter BVB-Freunden auf einer Aufnahme in der Münchener Arena während der Saison 2012/13.

Jürgen Klopp über…

…die Marschroute für das Spiel: „Man sollte ziemlich gut verteidigen und sich idealerweise im Umschaltspiel die eine oder andere Möglichkeit erarbeiten und auch nutzen. Wir haben das in den vergangenen Jahren immer mal wieder ganz ordentlich hinbekommen.“
Bild Zahlreiche Medienvertreter waren am Donnerstag zu Gast bei der Pressekonferenz des BVB.

…das 1:2 im Hinspiel: „Wir wurden damals in der zweiten Halbzeit zu passiv. Bayern hat den Druck erhöht und unsere Passivität bestraft. Man kann mal tiefer verteidigen wie es jüngst Gladbach beim 2:0 gemacht hat, man kann sie höher verteidigen, höher anlaufen, es gibt unterschiedliche Dinge. Aber du darfst nie passiv werden. Das bestrafen die Bayern sofort.“

…den 3:0-Derbysieg als Vorbild: „Wir hatten gegen Schalke einen Super-Zugriff, wir waren sehr konsequent, in allem, was wir gemacht haben. Im Spiel gegen den Ball, aber auch im Spiel mit Ball. Wir waren immer bereit, den nächsten Abschluss zu suchen. Die Spielweise des FC Bayern mit dem des FC Schalke 04 zu vergleichen, wäre jedoch hanebüchen. Das hat nichts miteinander zu tun. Der Einsatz, die Bereitschaft, die Konsequenz, mit der man Dinge tut, werden genauso eingefordert werden. Insofern ist die Herangehensweise identisch, aber einige Dinge müssen wir speziell auf die Bayern zuschneiden.“

…die Tabellensituation: „Vorher zu quatschen, was es bedeutet, wenn… hat noch nie so wahnsinnig viel gebracht. Wir haben kein Motivationsproblem. Die Mannschaft ist in einer relativ guten Verfassung. Dementsprechend werden wir alles in das Spiel investieren. Wir wehren uns vor nichts. Es gibt keine unterschiedliche Zielsetzung innerhalb des Vereins. Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass jeder Punkt, den wir sammeln, uns die Möglichkeit nach vorne gibt. Aber nur dann. Wir müssen erstmal punkten und können dann die Situation neu bewerten.“