Paderborn in brenzliger Lage

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Schlagzeilen zum 25. Spieltag: München zieht an Spitze weiter unbeirrt seine Kreise und siegte im Nord-Süd-Gipfel auch in Bremen mit klarem Resultat. Mehr Spannung herrscht im Keller. Paderborn ging in Frankfurt unter, der HSV kämpfte in Hoffenheim vergeblich um Punkte. Für das Schlusslicht aus Stuttgart war auch in Leverkusen nichts zu holen, die Dortmunder wurden von den Kölnern in ihrer Aufholjagd gestoppt.

Zeigt sich enttäuscht von der Leistung des BVB gegen die Geißböcke:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, beschreibt in seinem Bundesligakommentar den Stotter-Fußball von Borussia Dortmund im Westklassiker mit dem 1. FC Köln.

Paderborn

Die Situation für Paderborn wird nach vier Reinfällen in Folge immer brenzliger. Nach dem 0:4 in Frankfurt wird auch der Trainer der Domstädter, Andre Breitenreiter, nervös, was seine massive Kritik gegenüber dem eigenen Team widerspiegelte: „Ich halte sonst immer zu 100 Prozent meine Hand über meine Spieler, aber das kann ich heute nicht mehr tun. Wir waren nicht bereit und nicht in der Lage, uns zu wehren.“ Das waren klare Worte, die zum trostlosen Negativlauf der vergangenen 15 Spiele passen, von denen der Aufsteiger aus dem benachbarten Hochstift lediglich ein Match gewinnen konnte. Ebenso sah der Spielführer der Schwarzblauen, Uwe Hünemeier, die fatale Lage nach den jüngsten vier Partien mit 0:15 Toren: „Heute gibt es keine Ausreden für diese Leistung. Das war nicht gut, das war sogar sehr schlecht.“ Dabei hatten die Westfalen bei den Hessen recht forsch begonnen. Aber nach der Frankfurter Führung durch die 19. Saisonbude von Alexander Meier in der 27. Minute fiel der SCP 07 zusammen. Bislang haben die Paderborner stets von der Schwäche der unmittelbaren Rivalen im Abstiegskampf profitiert. So auch am letzten Wochenende, wo ebenfalls Freiburg (0:3 in Wolfsburg) und Stuttgart (0:4 in Leverkusen) kräftige Niederlagen kassiert haben. Doch nur auf das Unvermögen der Konkurrenten zu setzen, reicht für das Überleben in der Bundesliga nicht aus.

Dortmund

Statt Vollgas-Fußball bot Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln lediglich Stotter-Fußball. Die vom Übungsleiter Jürgen Klopp aufgebotene BVB-Crew konnte wie eine Woche zuvor in Hamburg auch gegen die vom Kölner Coach Peter Stöger gut formierte und in der Defensive überzeugende Elf der Rheinländer kaum Torchancen herausspielen. Dass die mit dem ihrem Vorsitzenden Bernhard Scholl nach Dortmund gereisten Lippstädter „Optimisten“ von der ideenlosen Darbietung ihres BeVauBe enttäuscht waren, überrascht nicht. Dagegen wird sich bekennende Effzeh-Fan Karl-Heinz Rickmann aus Bad Waldliesborn über die Nullnummer der Geißböcke, die von ihrem Niveau mehr oder weniger nur eine bessere Zweitligamannschaft ist, gefreut haben.

Schalke

Hertha BSC und der FC Schalke 04 ließen zwar wenig zu, trennten sich aber nach zwei Nachlässigkeiten in den Abwehrreihen 2:2. Mit einem Last-Minute-Treffer bewahrte Joel Matip die Blauen vor einer Niederlage in der Hauptstadt. Freuen kann sich darüber neben den Fans im Land und bei den Wadersloher „Füchsen“ vor allem Timon Wellenreuther: Der erst 19-jährige Torhüter der Knappen hatte gleich zweimal ganz schlecht ausgesehen. Solche Pannen dürfen dem Sohn des Präsidenten des Zweitligisten Karlsruher SC am Samstagabend im Heimspiel gegen Leverkusen nicht unterlaufen, wenn die Gelsenkirchener ihren Anspruch auf einen Champions-League-Platz in 2015/16 bewahren wollen.

Hamburg

Der Hamburger SV muss mehr denn je den ersten Abstieg aus der im August 1963 eingeführten Bundesliga fürchten. Nach über 70 Minuten in Unterzahl (ihr gegenwärtiger Stammtorhüter Jaroslav Drobny sah bereits nach neunzehn Minuten nach einer Notbremse die Rote Karte) unterlagen die Hanseaten in Hoffenheim mit 0:3 und sind damit fünf Begegnungen ohne Sieg. Sie sind zudem die schwächste Auswärtsequipe des Oberhauses.