Dortmund tritt auf der Stelle

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Dortmund tritt im Tabellenkeller weiter auf der Stelle, während Gelsenkirchen im Kontakt zu den lukrativen Champions-League-Plätzen bleibt und Paderborn immer noch einen gesicherten Rang oberhalb der Abstiegszone einnimmt. Dies ist die Konstellation vor dem letzten Spieltag der ersten Serie der 52. Auflage der Bundesliga.

Ist die Strategie der BVB-Chefetage noch richtig, greifen die Maßnahmen von Jürgen Klopp?:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, dem Chronisten der BVB-Freunde an der Lippe, der die fortwährende missliche Lage der Schwarzgelben analysiert.

Dortmund

Nach und nach scheinen neben dem Trainer des BVB 09, Jürgen Klopp, auch die Anhänger von Borussia Dortmund landesweit und bei den Lippstädter „Optimisten“ über die Leistungen der hoch bezahlten schwarzgelben Profis zu verzweifeln. Ein magerer Punkt in Berlin (0:1 bei Hertha) und im eigenen Stadion (2:2 gegen Wolfsburg) ist einfach zu wenig, um sich aus dem tiefen Tal der Tabelle zu befreien. Mit dieser bescheidenen Ausbeute tritt der Traditionsclub aus dem Pott auf der Stelle. In einer solchen Situation muss sich auch der Coach fragen, wo seine Mittel noch greifen. Ebenso die Chefetage mit ihrem Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke, ob jene Strategie, die bislang überwiegend einfühlsam und charaktervoll wirkte, tatsächlich die richtige ist. Die Männer auf dem Spielfeld vermitteln augenscheinlich nicht den Eindruck, den Ernst der Lage ihres Vereins begriffen zu haben.

Schalke

Dass auch beim Erzrivalen am Schalker Markt nicht durchgehend die Sonne scheint, haben die Ereignisse der vergangenen Wochen wiederholt offenbart. Auch der für den stets umstrittenen und am Ende geschassten Jens Keller verpflichtete Übungsleiter Roberto di Matteo hat in seiner kurzen Zeit bei den Knappen ein ständiges Auf und Ab erlebt. Aber die Königsblauen halten mit dem glücklichen 2:1 im nahen Paderborn den Kontakt zur Spitze in der Bundesliga und damit ihre Chancen für einen internationalen Wettbewerb in 2015/16 aufrecht.

Paderborn

Der Neuling aus der Domstadt bleibt die Überraschung des ersten Durchgangs der aktuellen Spielzeit. Trotz ihrer ärgerlichen Niederlage gegen Gelsenkirchen hat sich das von Andre Breitenreiter betreute Team mit seinen bisherigen Auftritten in der heimischen Arena und den Stadien der Konkurrenz großen Respekt erworben. Der Equipe aus dem Hochstift hat nach ihrer schweren Schlappe am ersten Advent von 0:4 beim potentiellen Absteiger in Bremen kaum jemand zwei Wochen später ein 1:1 beim Tabellenzweiten Wolfsburg zugetraut. Die Schwarzblauen haben in ihrer erst knappen Phase in der Bundesliga viele Skeptiker verblüfft und sind unbestreitbar eine Bereicherung für das Fußballoberhaus.

Hamburg

Wer die Geschichte beim Hamburger SV im letzten Jahrzehnt aufmerksam beobachtet hat, ist über die andauernde trostlose Situation der Rothosen und ihrem 0:1 gegen Stuttgart nicht verwundert. Die regelmäßigen Querelen bei den Hanseaten haben den Dino der Liga in jenem Zustand versetzt, aus dem er sich nur schwer wird lösen können. Im Mai in der Relegation dem Abstieg nur um ein Haar entronnen, sind auch die Perspektiven der Kicker von Josef Zinnbauer für die zweite Serie der Spielzeit 2014/15 nicht gerade rosig.

München

Momentan gibt es kaum eine Bundesligacrew, die eine Chance gegen die Übermannschaft aus München hat. Die Dominanz der Bayern mit 42 Punkten und einem Torverhältnis von 39:3 ist für die Mitbewerber erdrückend. Die dritte Meisterschaft in Folge wird dem Primus der Liga ohnehin nicht zu nehmen sein. Derzeit gibt es in Deutschland keinen Club, der in absehbarer Zeit auch nur annähernd zum beständigen Herausforderer des Rekordmeisters aufsteigen könnte, was das jüngste Beispiel aus Dortmund zeigt. Den Titel des inoffiziellen Herbstmeisters hat sich der ruhmreiche FC Bayern München völlig zu Recht gesichert.