Nah am BVB dran: Fritz Lünschermann

BVB-Teammanger zu Gast bei den „Optimisten“

„Schaut hin, da ist der Papa“. Diesen Satz hören die Lippstädter BVB-Freunde von den „Optimisten“ auf der Südtribüne in der Dortmunder Fußballarena oft, wenn die Mannschaften von Borussia Dortmund und der jeweiligen Gäste zum „Warmlaufen“ den Rasen im ehemaligen Westfalenstadion betreten. Mit „Papa“ ist der Teammanager des Champions-League-Teilnehmers, Fritz Lünschermann, gemeint, der die „Optimisten“ bei ihrer vorweihnachtlichen Zusammenkunft im Vereinslokal des BVB-Fanclubs an der Lippe, „Jathe’s Kegelbahnen“, besuchte.

Interessante Einblicke aus dem Innenleben beim BVB vermittelt: Der Teammanager von Borussia Dortmund, Fritz Lünschermann (links), der in Lippstadt vom Vorsitzenden der schwarzgelben Fangemeinde, Bernhard Scholl, begrüßt wurde.

Papa für den Alltag

Der 59jährige erfüllt hinter dem BVB-Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc eine weitere wichtige Funktion mit der Betreuung und Beratung der schwarzgelben Profikicker. Als gelernter Journalist hatte der in Dortmund geborene Fritz Lünschermann zunächst als Pressesprecher beim ruhmreichen BVB angeheuert und bekleidet nun schon seit Jahren die Aufgabe als Teammanager beim Bundesligisten. Er begleitet die Mannschaft zu jedem Training und Spiel, aber auch zu allen anderen Veranstaltungen. Ebenso hilft er den Spielern bei der Bewältigung der vielen privaten Probleme des Alltags. Dies reicht von der Wohnungssuche über den Kauf des richtigen Autos und den Abschluss von Versicherungen bis zur Findung eines Kindergartenplatzes für die Sprösslinge der hochbezahlten Fußballer bei Borussia Dortmund. Zwangsläufig gehört der Ur-Dortmunder wohl zu jenen Zeitgenossen, die am dichtesten an der ersten Mannschaft des BVB und ihres in den letzten Wochen durch die sportliche Talfahrt des achtmaligen Deutschen Meisters arg gebeutelten Langzeit-Coachs dran sind.

‚Die Schande von Lippstadt‘

So überraschte es auch nicht, dass sich nach der Begrüßung des Gastes aus Dortmund durch den Lippstädter Oberborussen Bernhard Scholl viele Fragen der knapp 50 versammelten „Optimisten“ um die gegenwärtige Situation von Borussia Dortmund und die Verfassung ihres Übungsleiters rankten. „Jürgen Klopp hat in diesen Wochen seine Kämpfernatur bewiesen“, zollte Fritz Lünschermann dem seit Juli 2008 in Dortmund tätigen Sportwissenschaftler ein hohes Lob. Der Trainer möchte begeistern, was er in den vergangenen sechseinhalb Jahren oft genug unter Beweis gestellt habe und womit er die Mannschaft auch aus ihrem aktuellen Tief befreien werde. Auch die vermeintlichen Abwanderungsgelüste von Marco Reus und der groteske Streit zwischen den Clubbossen in München und Dortmund, dem einstigen Lippstädter Banklehrling Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern und dem ehemaligen Marsberger Unternehmer Hans-Joachim Watzke vom BVB, kamen aufs Trapez. Derzeit werde viel spekuliert, ob der Münchener einen Pakt gebrochen hat und wodurch plötzlich wieder der alte Spitzname des früheren Bayern-Stürmers („Die Schande von Lippstadt“) am Dortmunder Borsigplatz aktuell ist. Doch darauf wollte der BVB-Manager in Lippstadt nicht näher eingehen, während er die Forderungen vieler schwarzgelber Fans und der Lippstädter „Optimisten“, den im Sommer 2015 auslaufenden Vertrag mit dem Ex-Kapitän Sebastian Kehl zu verlängern, nachvollziehen konnte. Dies sei aber auch eine Entscheidung des 34jährigen defensiven Mittelfeldspielers, bei dessen Verpflichtung es 2002 gleichfalls Streit zwischen den Münchenern und Dortmundern gegeben hatte. Bislang habe jedoch der 31malige Nationalspeier dazu noch keine Zeit verwandt.

Hans Zaremba