Tabellenletzter Borussia Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was sich schon nach dem Spiel in Paderborn andeutete, ist für Dortmund in Frankfurt zur ärgerlichen Gewissheit geworden: Durch die Schlappe am Main ist der BVB 09 jetzt Tabellenletzer. Der Verein und seine treuen Fans haben nun viele Sticheleien zu ertragen. Aber auch dem Neuling aus Paderborn ergeht es nach seiner heftigen Klatsche in Bremen nicht viel besser. Lediglich die Knappen konnten als einzige westfälische Elf einen Dreier holen und schielen wieder auf die internationalen Ränge.

Borussia Dortmund befindet sich im Abstiegskampf:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, dem Chronisten der BVB-Freunde an der Lippe, der die missliche Lage der Schwarzgelben analysiert.

Dortmund

Während Frankfurt nach dem 2:0 über Dortmund als Neunter entspannt auf das Spiel am Sonntagabend gegen Bremen blicken kann, wird die Lage für den BVB nach der achten Pleite in der jetzigen Ligasaison als Schlusslicht zum Missmut seiner treuen Anhängerschaft in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ immer brenzliger. Es gibt für das Team der Schwarzgelben und seines Übungsleiters Jürgen Klopp auch keine Ausreden mehr. Der Champions-League-Teilnehmer und aktuelle Vizemeister befindet sich in einer schweren Krise und im Abstiegskampf. Zu allem Überfluss haben die unmittelbaren Rivalen in der Abstiegszone, der VfB Stuttgart (4:1 in Freiburg) und der SV Werder Bremen (4:0 gegen Paderborn), wertvolle Punkte einheimsen können. Nur der HSV, der über zwei Jahre schon ums Überleben kämpft, musste sich beim 1:3 in Augsburg mal wieder geschlagen geben.

Paderborn

Niedergeschlagenheit war auch im benachbarten Paderborn zu spüren, als die Nachricht vom überraschenden 0:4 der Domstädter an der Weser die Runde machte. Den Hanseaten ist trotz großer Personalsorgen mit einem wahren Spektakel seiner Offensive ein richtiger Befreiungsschlag im Kampf gegen die Zweitklassigkeit gelungen. Es war eine plausible Vorstellung der Bremer, auf die offensichtlich der Aufsteiger aus dem Hochstift nach der bitteren Werder-Pleite in Hamburg (0:2) nicht eingestellt war. Die Verblüffung des Schwarzblauen über den plötzlichen Wandel bei den Grünweißen binnen einer knappen Woche ist wohl ihrer Unerfahrenheit im Bundesligaalltag geschuldet.

Gelsenkirchen

Die große Gemeinde des Vorortvereins mit ihren vielen Niederlassungen – wie die in Wadersloh mit den dortigen „Füchsen“ – erlebt in dieser Saison eine wahre Berg- und Talfahrt der Gefühle. Schon unter dem am unruhigen Schalker Markt kaum geschätzten und unterdessen auch geschassten Coach Jens Keller wechselten sich Niederlagen und Siege in einer seltenen Konstanz ab. Dies scheint sich wohl auch in der Verantwortung des neuen Trainers Roberto di Matteo fortzusetzen. Nach dem blamablen 0:5 vor eigener Kulisse in der europäischen Königsklasse folgte im Match mit Mainz (4:1) die Versöhnung des blauweißen Publikums auf dem Berger Feld von Erle.

Köln

Die herbe Niederlage der Kölner beim rheinischen Nachbarn in Leverkusen (1:5) war nach dem vorhergehenden 1:2 gegen Berlin in der eigenen Arena bereits die zweite bittere Abfuhr für die Geißböcke innerhalb von nur sieben Tagen. Unvermittelt ist auch beim Effzeh das Gespenst vom (möglichen) Fall in die zweite Liga wieder gegenwärtig.

Gladbach

Davon ist zwar Gladbach natürlich weit entfernt, aber die Champions-League gerät für die Mönche nach dem 0:1 am Mittelandkanal nun auch in Gefahr, während die Wölfe aus der Autostadt erster Verfolger des Titelverteidigers aus München bleiben. Aber der Rückstand von sieben Punkten sagt viel über die Möglichkeiten der vom ehemaligen Lippstädter Borussen Dieter Hecking betreuten Equipe aus, wie sie zugleich die Überlegenheit der (in Berlin beim 1:0 kaum überzeugenden) Bayern dokumentieren.