Dortmund verspielt Sieg in Paderborn

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Zwischen den Stadien von Borussia Dortmund und dem SC Paderborn liegen um die 90 Kilometer. Da sich zudem die beiden Städte in Westfalen befinden, kann man hier durchaus von einem Derby sprechen. Doch die Vorzeichen waren seltsam: Während der Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund als Fünfzehnter an die Alme reiste, startete der Aufsteiger aus Paderborn vom neunten Tabellenplatz in diese Begegnung.

Der BVB befindet sich weiterhin im sportlichen Tief:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die anhaltende Krise von Borussia Dortmund beschreibt.

Dortmund

Das Remis gegen Paderborn war für Dortmund eine gefühlte Niederlage. Zum Verdruss ihrer vielen Anhänger in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ verspielten die Schwarzgelben bei den Schwarzblauen einen passablen Halbzeit-Vorsprung von 2:0, da sie nicht unmittelbar nach der Pause einen dritten Treffer nachlegten. Der schon seit Wochen vom glücklosen Coach Jürgen Klopp ersehnte Durchbruch gelang seinem Team auch in der Domstadt nicht. Da nützt auch kein Hadern mit dem bei den Dortmundern ohnehin nicht gut gelittenen Schiedsrichter Wolfgang Stark, der ihnen ein von Kevin Großkreutz erzieltes Tor versagte. Ein lange von ihm deutlich kontrolliertes Spiel hätte der BVB auch siegreich beenden müssen. Ob sich Dortmund jedoch am Sonntagabend in Frankfurt aus seiner schon seit Wochen dauernden Krise befreien kann, ist nach dem Paukenschlag von 3:1 der Rot-Weiß-Schwarzen in Mönchengladbach und der schweren Verletzung von Marco Reus aus dem Paderborner Spiel unwahrscheinlich. Zudem hat sich die heikle Situation von Borussia Dortmund nach dem Sieg von Hamburg im Nordderby mit Bremen (2:0) und den damit verbundenen Absturz auf den 16. Rang erneut verschärft.

Paderborn

Dagegen wird der Neuling aus dem Hochstift die noch verbleibenden Auftritte bis zur Weihnachtspause mit gestärktem Selbstbewusstsein bestreiten. Wenn die von Andre Breitenreiter betreute Equipe weiterhin so kämpferisch auftritt, wird sie in der Saison 2014/15 nicht zu den potentiellen Absteigern zählen und noch manchen anderen Bundesligisten überraschen. Die kommenden fünf Gegner (Bremen, Freiburg, Wolfsburg, Schalke und Stuttgart) sind für die Paderstädter mit Blick auf ihre bisherigen Darbietungen zweifellos auch lösbare Aufgaben.

Gelsenkirchen

Mit drei Buden in den ersten 25 Minuten schafften die Knappen gegen die Wölfe die Grundlage für einen vor der Partie kaum erwarteten Erfolg. Unter der Regie des Trainers Roberto di Matteo hat der Vorstadtclub seine letzten vier Heimspiele gewonnen. Mit seiner neuen an die deutsche Nationalelf angelehnten Taktik hat der Coach im Match mit Wolfsburg die Getreuen der Schalker in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ überrascht. Durch die Umstellung der königsblauen Formation rücken die Außenverteidiger mit nach vorne und sorgen für eine Überzahl im Mittelfeld. Darauf wusste offenbar der ehemalige Lippstädter Jugendspieler und heutige Übungsleiter in der Autostadt, Dieter Hecking, keine Antwort. Am Ende verloren die Männer vom Mittellandkanal in Westfalen und liegen nun bereits sieben Punkte hinter dem Titelverteidiger aus München, der als Spitzenreiter seine Aufgabe gegen Hoffenheim mit 4:0 erwartungsgemäß souverän erfüllte.

Köln

Hertha BSC, die derzeit auswärtsschwächste Mannschaft in der Bundesliga, nahm beim 2:1 in Köln drei wichtige Punkte mit nach Berlin. Für die Geißböcke ein ärgerliches Resultat, da sie die dominantere Crew waren. Aber mangelnde Durchschlagskraft und individuelle Fehler des Aufsteigers führten zur Niederlage der Rheinländer. Mit 15 Punkten aus 12 Durchgängen befindet sich der Effzeh zur Freude seiner Lippstädter Fans, von denen mit dem Bad Waldliesborner Karl-Heinz Rickmann auch einige ins Kölner Stadion gepilgert waren, immerhin mit elf Zählern gegenwärtig im sicheren Mittelfeld der Tabelle.